Grüne gegen „Green“: Stopp der Wasserentnahme aus dem Hufeisensee gefordert

15. Juli 2019 | Umwelt + Verkehr | 8 Kommentare

Die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert den Stopp der Wasserentnahme aus dem Hufeisensee zur Bewässerung des Golfplatzes. Mittlerweile soll der Pegel inzwischen deutlich unter den in der wasserrechtlichen Genehmigung festgelegten 91,5 m über Normal-Null liegen. Bereits im letzten Jahr wurde eine Ausnahmegenehmigung zum Unterschreiten dieser Schwelle erteilt, auch in diesem Jahr wurde eine solche Ausnahme bereits vom Golfplatzbetreiber beantragt. Die anhaltende Trockenperiode macht es nach Ansicht der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erforderlich, jede zusätzliche Entnahme von Wasser aus dem Hufeisensee zu vermeiden. Die Fraktion unterstützt daher die Petition von Bürgerinnen und Bürgern, die den Schutz des Gewässers fordern (https://www.openpetition.de/petition/online/keine-weitere-wasserentnahme-aus-dem-hufeisensee-fuer-die-bewaesserung-des-golfplatzes).

Stadtrat Wolfgang Aldag stellt dazu fest: „Hier beschweren sich nicht einfach nur ein paar Naturschützer, wie Herr Labuschke es öffentlich äußerte. Vielmehr bestehen Bürgerinnen und Bürger auf den Schutz des Hufeisensees im Sinne der Allgemeinheit. Herr Labuschke kann hier mit seinen privatwirtschaftlichen Interessen nicht einfach agieren, wie er möchte. Der Verweis auf die von ihm angepflanzten Sträucher und Bäume ist absurd. Deren Pflege und Erhalt darf nicht auf Kosten der Ufervegetation und anderer Nutzer*innen des Sees geschehen. Deshalb fordern wir einen sofortigen Stopp der Wasserentnahme und keine weitere Erteilung von Sondergenehmigungen.“

Fraktionsvorsitzende Dr. Inés Brock: „Ich finde es sehr befremdlich, dass wir auf unsere bisherigen Anfragen im Stadtrat zu dieser Thematik keine Auskunft erhalten haben und stattdessen dazu etwas aus den Medien erfahren müssen. Die Informationspolitik der Stadtverwaltung in dieser Sache ist absolut unzureichend. Wir erwarten, dass hier nicht immer nur auf Nachfrage informiert wird, insbesondere was die Folgen des anhaltenden Niedrigwassers für die Ökologie des Sees betrifft. Andere Gemeinden untersagen wegen der Trockenheit die Wasserentnahme aus Gewässern – in Halle macht man das Gegenteil und erteilt Sondergenehmigungen, die über das bisher genehmigte Maß hinausgehen. Damit sollte angesichts der aktuellen Situation Schluss sein.“

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