Von „rechts nach links zeichnen? “ : Burg äußert sich zu Rassismusvorwürfen an Kunsthochschule

23. Januar 2024 | Soziales | 14 Kommentare

Die Behauptung, an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein habe es rassistische Vorfälle gegeben, ging in den letzten Tagen Medial: https://www.mz.de/lokal/halle-saale/hochschule-burg-halle-rassimus-vorwurf-hochschule-aeussert-sich-3772333

Der Vorwurf ging von einem Studenten ägyptischer Herkunft aus, den eine Professorin mit der Behauptung konfrontiert habe, als typischer Araber zeichne er von „rechts nach links“. Hintergrund: die Arabische Schreib- und Leserichtung verläuft von rechts nach links. Dies ist keine Besonderheit des arabischen Kulturrams: auch im Alt und Neuhebräischen (Ivrit) ist die leserichtung linksläufig. Die Schriften des Chinesischen, Japanischen und Koreanischen werden beispielsweise traditionell primär von oben nach unten und sekundär von rechts nach links geschrieben, bei einzeiligen Texten ist daher die Richtung von rechts nach links. Durch westlichen Einflusses ist heute auch eine Schreibrichtung wie die für Texte mit lateinischer Schrift verbreitet. Die klassische mongolische Schrift, die heute noch in der Inneren Mongolei verwendet wird, läuft primär von oben nach unten und sekundär von links nach rechts.

Heute hat sich die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zu dem „Vorfall“ geäußert: man positioniere sich sich klar gegen Rassismus und jegliche Formen von Diskriminierung, heißt es in der Erklärung. Zu dem am Samstag in den Medien veröffentlichten Vorwurf sagt Prof. Bettina Erzgräber, Rektorin der BURG: „Wir bedauern sehr, dass Studierende unserer Hochschule Anlass für grundlegende Beschwerden sehen. Als ein Studierender den Vorwurf innerhalb der Hochschule erhoben hat, wurde umgehend die seit 2016 bestehende Senatskommission zum Schutz vor Benachteiligung eingeschaltet und eine Untersuchung eingeleitet. Die Kommission hat ihre Arbeit noch nicht abgeschlossen. Daher können wir uns zum Verfahren zum Schutz aller Beteiligten nicht äußern. Es ist bedauerlich, dass die Vorwürfe nun öffentlich gemacht wurden, bevor das Ergebnis der internen Kommission vorliegt.“ Selbstverständlich wird sich auch der Akademische Senat der Hochschule mit dem Thema befassen. In den vergangenen Jahren hat er eine Vielzahl von Aktivitäten gegen Diskriminierung und für Sensibilisierung unterstützt und die Beratungsstrukturen innerhalb der Hochschule ausgebaut.

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