Tod in Sachsen-Anhalt: die meisten Menschen starben an Kreislauferkrankungen. Jeder zehnte starb an 2021 an Corona

6. Dezember 2022 | Soziales | Keine Kommentare

Die Haupttodesursachenklasse stellten 2021 – wie auch in den Jahren zuvor – mit 36,4 % aller Todesfälle die Krankheiten des Kreislaufsystems laut Todesursachenstatistik dar. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, starben daran insgesamt 7 324 Frauen und 6 257 Männer und damit insgesamt 128 Personen mehr als im Jahr zuvor.
Allein an ischämischen Herzkrankheiten, wozu auch der Herzinfarkt zählt, verstarben 5 167 Personen. Herzinfarkt führte bei wesentlich mehr Männern (1 147 Sterbefälle) als Frauen (737 Sterbefälle) zum Tode. Dagegen waren von zerebrovaskulären Erkrankungen, wozu auch Schlaganfälle gerechnet werden, deutlich mehr Frauen (1 037 Sterbefälle) als Männer (781 Sterbefälle) betroffen. An Hypertonie (Bluthochdruck) verstarben ebenfalls mehr Frauen (1 637 Sterbefälle) als Männer (844 Sterbefälle). 1 390 Frauen und Männer des Landes verstarben an Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche).

Als zweithäufigste Todesursachenklasse waren die Neubildungen mit 22,6 % (3 586 Frauen, 4 837 Männer) vertreten, darunter mit 22,0 % an allen Todesfällen die bösartigen Neubildungen („Krebs“).
Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten folgten mit 1 686 Todesfällen bzw. 4,5 % aller Verstorbenen an 4. Stelle. Diese Klasse wurde insbesondere von der Todesursache Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“) mit 1 324 Verstorbenen geprägt. Dicht dahinter folgten mit 1 675 Verstorbenen bzw. ebenfalls 4,5 % aller Sterbefälle an 5. Stelle die Krankheiten des Verdauungssystems.

Hier fielen wiederum die Leberkrankheiten auf. 7 von 10 an diesem Leiden Verstorbenen waren männlichen Geschlechts. Von den Krankheiten der Leber waren 2/3 alkoholbedingt.

10,4 % aller Todesfälle durch Corona verursacht

2021 verstarben 1 797 Frauen und 2 080 Männer an den Folgen einer Erkrankung mit SARS-CoV-2 (COVID-19). Das machte insgesamt 10,4 % aller Sterbefälle aus und war die dritthäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Während an einer COVID-19-Erkrankung im Januar 1 200 bzw. im Dezember 656 Personen verstarben, sanken die Todesfälle im Juli und August auf 7 bzw. 6.

Für 1 670 Frauen und Männer in Sachsen-Anhalt des Landes waren psychische und Verhaltensstörungen die Todesursache. Diese wird insbesondere durch Demenzen (ohne Alzheimer-Erkrankung) und Alkoholismus geprägt.

Mit 1 517 Verstorbenen bzw. 4,1 % aller Sterbefälle folgten an 7. Stelle die Krankheiten des Atmungssystems.

Unfälle und Selbstmorde: 3,6 %

Die Zahl derer, die an einem nichtnatürlichen Tod verstarben, stieg um 16 Sterbefälle gegenüber 2020 auf 1 335. Das entsprach einem Anteil von 3,6 % aller im Berichtsjahr Verstorbenen. Dabei erlagen mit 828 Sterbefällen deutlich mehr Männer als Frauen an Verletzungen und Vergiftungen. Unter den nichtnatürlichen Sterbefällen waren 882 unfallbedingt und 333 suizidal.

Die Haupttodesursache in der Altersgruppe der über 75-jährigen Männer und Frauen waren die Krankheiten des Kreislaufsystems mit 42,8 %, gefolgt von den Neubildungen mit 17,6 % und COVID-19 mit 11,3 %. An den Folgen einer Demenz oder Alzheimererkrankung schieden 6,9 % aller im Alter von über 75 Jahren aus dem Leben. Bei den unter 75-Jährigen waren hingegen die Neubildungen mit 33,5 % die Haupttodesursache. Erst an 2. Stelle folgten mit 22,5 % die Krankheiten des Kreislaufsystems. Mit einem Anteil von 8,5 % rangierten hier die Folgen einer Erkrankung mit COVID-19. Krankheiten des Verdauungssystems folgten knapp dahinter mit 8,0 % an 4. Stelle. Verletzungen und Vergiftungen waren mit 29,2 % die häufigste Todesursache bei den unter 35-Jährigen.

Hohe Übersterblichkleit

2021 kamen insgesamt 18 148 Frauen und 19 141 Männer zu Tode. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, das waren insgesamt 3 489 Personen bzw. 10,3 % mehr als 2020 und 4 990 Personen bzw. 15,4 % mehr als vor der Pandemie im Jahr 2019.

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