Zehn neue Stolpersteine für Halle

6. September 2021 | Kultur, Soziales | Keine Kommentare

Die allgemein als „Stolpersteine“ bekannten kleinen vielerorts verlegten Gedenktafeln sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, vertrieben oder deportiert wurden. Neben Deutschland finden sie sich auch in 25 weiteren europäischen Ländern meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern oder aber der Arbeitsstätte der Opfer.

Heute nun werden an zwei weiteren Orten in Halle (Saale) insgesamt zehn Stolpersteine verlegt. Sieben in der Marienstraße/Ecke Dorotheenstraße und drei weitere in der Magdeburger Straße 35.

An ersterer Adresse wohnten Margarethe Friedmann geb. Schwabach, die am 6. April 1884 in Halle geboren wurde, mit ihrem Sohn Werner Friedmann, ihrem Bruder Paul Schwabach, dessen Frau Gertrude Schwabach geb. Müller, deren Kindern Kurt Philip und Hannelore Schwabach und Margarethe Friedmanns Pflegekind Ilse Levi. Sie besaßen ein Haus in der Marienstraße 24, welches in den letzten Kriegsmonaten zerstört und später überbaut wurde. Heute befindet sich nun der Bürokomplex Magdeburger Straße 36 mit angrenzender Grünfläche. Die Stolpersteine werden liegen daher in der Marienstraße/Ecke Dorotheenstraße, an der Rückseite des heutigen Bürokomplexes liegen.

In der Magdeburgerstraße 35 wohnten hingegen Henriette Jütel Silberberg geb. Bauchwitz und ihre Kinder Jechil Gustav und Emma Gertrud Silberberg. Nach Informationen des Stadtarchivs Halle wurde Henriette Silberberg am 19. September 1942, wie auch 67 weitere Juden aus Halle, von Leipzig nach Theresienstadt deportiert, wo sie wenige Tage später starb.

Die genauen Schicksale der Familien können auch online auf dem Flyer zur Verlegung nachgelesen werden.

Eine weitere Verlegung soll übrigens außerdem am 18. September 2021 in der Fritz-Hoffmann-Straße 37 in Halle-Diemitz stattfinden.

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