Kaj Senius: immer weniger junge Menschen ohne Job
9. August 2018 | Soziales | 6 KommentareDie Arbeitsmarktsituation jüngerer Menschen hat sich in den vergangenen Jahren weiter verbessert. Das zeigt eine Datenauswertung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen anlässlich des „Internationalen Tags der Jugend“ am 12. August. Sinkende Arbeitslosigkeit, zunehmende Beschäftigung und steigende Fachkräftebedarfe verbesserten die Chancen von Menschen unter 25 Jahren. Zudem haben sich auch die Unternehmen immer mehr auf wachsende Fachkräftebedarfe eingestellt, indem etwa Ausbildungsentgelte erhöht wurden. Dennoch liegt die Arbeitslosenquote im Land weiterhin deutlich über dem Bundesschnitt.
Demografie und Nachwuchsmangel: Zahl der jungen Arbeitslosen sinkt deutlich
Im Jahresdurchschnitt 2012 waren in Sachsen-Anhalt 11.991 Menschen unter 25 Jahren ohne Job, 2017 waren es noch 7.298. Auch die durchschnittliche Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen sank von 10,2 Prozent im Jahr 2012 auf 9,5 Prozent im Jahr 2017. Sie lag damit allerdings über dem Bundesdurchschnitt von 5,1 Prozent. „Die demografische Entwicklung und die wachsende Nachwuchsknappheit haben zu dem deutlichen Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit geführt. Junge Menschen in Sachsen-Anhalt sind aber noch immer stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als im Bundeschnitt. Allerdings waren die Einstiegschancen für junge Menschen mit gutem Schulabschluss und abgeschlossener Berufsausbildung noch nie so gut“, erklärte der Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt, Kay Senius.
Ausbildungsentgelte steigen
Auch die Ausbildungsentgelte sind gestiegen. 2012 lag der Median der monatlichen Bruttoarbeitsentgelte von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Auszubildenden in Sachsen-Anhalt bei 553 Euro, 2017 bei 732 Euro. Im Bundeschnitt lag der Medianlohn für Auszubildende 2017 bei 866 Euro. „Insgesamt gesehen haben viele Unternehmen auf den zunehmenden Nachwuchsmangel reagiert und die Rahmenbedingungen für Auszubildende verbessert. Das ist der richtige Weg, um die Fachkräfte von Morgen an die Unternehmen zu binden. Die Firmen, die jungen Menschen eine stabile Perspektive bieten, werden bei der
Fachkräftegewinnung die Nase vorne haben“, so Senius.
Mehr Beschäftigte unter 25 Jahren
Bei der Beschäftigung junger Menschen gibt es wieder einen leichten Aufwärtstrend. Zwischen 2012 und 2016 war die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unter 25 Jahren von 74.979 auf 52.466 gesunken. Zwischen 2016 und 2017 stieg die Zahl der Beschäftigten dann wieder leicht auf 54.082. „Das Wachstum wird auch von jungen ausländischen Beschäftigten getragen. Dazu kommt, dass auch immer mehr junge Geflüchtete in den Arbeitsmarkt einmünden“, erklärte Senius. Die Zahl der Beschäftigten jungen Ausländer unter 25 Jahren stieg zwischen 2016 und 2017 von 2.343 auf 3.079.
Senius: „Weiter investieren, um zu verhindern, dass junge Menschen auf der Strecke bleiben“
Auch wenn sich die Arbeitsmarktsituation für junge Menschen im Vergleich zu den 90er und 2000er Jahren deutlich entspannt habe, dürfe man jetzt das Thema Jugendarbeitslosigkeit nicht aus den Augen verlieren, so Senius. „In einem Land, das in besonderer Weise vom demografischen Wandel betroffen ist und dessen Wirtschaft dringend Fachkräfte braucht, müssen alle Arbeitsmarktakteure weiter investieren, um zu verhindern, dass junge Menschen auf der Strecke bleiben und den Einstieg ins Berufsleben nicht schaffen“, erklärte Kay Senius. Fast 65 Prozent der Arbeitslosen unter 25 Jahren hätten keine abgeschlossene Berufsausbildung. Grund seien oft fehlende Schulabschlüsse oder individuelle Probleme. „Wir steuern mit unseren Arbeitsmarktpartnern bereits in der Schule mit Berufseinstiegsbegleitern oder in der Ausbildung mit Coaching und Stützunterricht dagegen“, sagte Senius. Im Jahr 2017 haben Arbeitsagenturen und Jobcenter in Sachsen-Anhalt im Durchschnitt in 5.351 Fällen Berufseinstiegsbegleiter, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, ausbildungsbegleitende Hilfen und Einstiegsqualifizierungen gefördert.
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Einen Tip hätt ich noch:
https://i.imgur.com/1WKXCxy.jpg
Ich hoffe, ich konnte weiter helfen.
Nichtsdestotrotz möchte ich dir meine Gedanken dazu mitteilen.
Die erste Meldung lässt verlauten, dass es „immer weniger junge Menschen ohne Job“ gibt. Dies setzt vorraus, das diese „junge Menschen“, bevor sie einen Job antreten, eine entsprechende, eventuell gute (Schul)Ausbildung erhalten (haben).
Die zweite Meldung tut kund, das ein „Lehrermangel“ (urplötzlich, nicht vorhersehbar?) herrscht. Das steht im Widerspruch zur ersten Meldung. Allerdings möchte ich nicht ausschließen, das für TagesschauGucker und MZ-Leser dies KEIN Widerspruch darstellt.
Bin ich Lehrer oder Erklärer? Nein.
Erklärst du mir Uneingeweihtem, was der Lehrermangel mit „immer weniger jungen Menschen ohne Job“ zu tun hat?
„immer weniger junge Menschen ohne Job“ gepaart mit dem aktuellen „Lehrermangel“ ist ja alles in Butter.
😀
Für wie blöd halten diese Leute die Bürger?