Hitzestress am Arbeitsplatz: Ärzte fordern Siesta nach südeuropäischem Vorbild
18. Juli 2023 | Soziales | 5 KommentareDie aktuelle Hitzewelle stellt die arbeitende Bevölkerung in Deutschland vor große Herausforderungen. Überhitzte Büros, nachmittägliche Lethargie und sogar gesundheitliche Probleme sind keine Seltenheit. Doch es könnte eine einfache Lösung geben, die aus dem südlichen Teil Europas stammt und bei entsprechender Flexibilität der Arbeitgeber Abhilfe schaffen könnte.
Die Amtsärzte schlagen vor, eine Siesta nach südeuropäischem Vorbild einzuführen. „Wir sollten uns bei hohen Temperaturen an den Arbeitsweisen südlicher Länder orientieren: Früh aufstehen, morgens produktiv arbeiten und mittags eine Siesta machen – das Konzept sollten wir in den Sommermonaten übernehmen“, erklärte Johannes Nießen, der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Hitze beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der Menschen, betonte Nießen weiter. Besonders schlechter Schlaf bei fehlender nächtlicher Abkühlung führe zu Konzentrationsproblemen. Deshalb empfiehlt der Mediziner, komplexe Arbeitsanforderungen in die frühen Morgenstunden zu verlegen. Zusätzlich sollten ausreichend Ventilatoren und leichtere Kleidung am Arbeitsplatz vorhanden sein, auch wenn dies möglicherweise der Büroetikette widerspricht.
Ein weiterer wichtiger Punkt sei, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und leichtes Essen in mehreren kleineren Portionen zu verzehren. Um im Homeoffice für Abkühlung zu sorgen, schlug Nießen sogar ein kaltes Fußbad unter dem Schreibtisch vor.
Die Einführung einer Siesta könnte somit nicht nur das Wohlbefinden der Arbeitnehmer verbessern, sondern auch deren Produktivität steigern und mögliche gesundheitliche Risiken mindern. Es bleibt abzuwarten, ob Unternehmen in Deutschland diese Idee aufgreifen und für eine angenehmere Arbeitsumgebung während der heißen Sommermonate sorgen werden. Allerduings: So einfach, wie Nießen sich das vorstellt, ist es nicht: auch in Südeuropa muss die Arbeit nach der Siesta erledigt werden. Ein Arbeisttag endet dann oft erst gegen 21:00 oder gar 22:00 Uhr. Ob das auf Akzeptanz stoßen würde?
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@McPoldy: die kenne ich. Aus meiner zweiten Heimat in dem angeblich so faulen Griechenland. Da sind es allerdibgs vor allem Albaner, die richtig ranklotzen, bis die Sonne untergeht.
Wer kennts sie nicht die Handwerker die früh um 7 Uhr klingeln bis 12 Uhr Mittags arbeiten dann bis 16 Uhr Siesta machen und dann bis 19 oder 20 Uhr im Haus arbeiten. Das wird ne Umstellung in den Amtsstuben wenn der Arbeitstag bis 20 oder 22 uhr geht von den Arztpraxen ganz zu schweigen.
Es wäre vor allem eine gute Idee, sowohl von der traduitionellen als auch modernen Architektur des Südens zu lernen. Es fängt schon bei der Farbe der Dächer an bis hin zu Fensterläden und Markisen.
Ob das mit der Siesta eine gute Idee ist, weiß ich nicht. Im Süden endet der Arbeitstag deshalb erst spätabends, wer will das schon.
Ich glaube man will der Hitzewelle in Deutschland begegnen. Bei Temperaturen wie z.B. in Italien von den Italienern zu lernen soll ja nicht die dümmste Idee sein.
Um der aktuellen Hitzewelle in Italien zu begegnen, brauchen wir in Halle dringend die Siesta.