Aktuelle Meldungen der Stadt Halle zur Corona-Epidemie. Warnung: Quarantäne-Verstöße sind Straftat. Aktuell 12 Infektionen festgestellt.

14. März 2020 | Soziales | 2 Kommentare

 In der Stadt Halle gibt es aktuell zwölf Infektionsfälle, am Freitagnachmittag wurde ein weiterer positiver Test verzeichnet. Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand informierte am Nachmittag in einer Pressekonferenz über die aktuelle Situation. Hier die wichtigsten Punkte seiner Erklärung noch einmal zusammengefasst:

Seit heute sind alle Schul-, Kita- und Hortgebäude sowie die Gebäude der Theater, Oper und Orchester Halle GmbH geschlossen, da die Ermittlung der Kontaktwege nicht mehr sicher und vollumfänglich gewährleistet kann. In diesem Zusammenhang informiert die Stadt Halle (Saale) über die aktuelle Lage:

1. Zur Fiebersprechstunde in der Poli Reil: Hier wurden die Öffnungszeiten erweitert, freitags jetzt auch bis 16 Uhr (statt 13 Uhr) sowie am Wochenende von 9 bis 16 Uhr.

2. Am Montag nimmt der Internist Dr. Frank Ackermann eine Schwerpunkt-Ambulanz in Betrieb: in der Jägergasse 1. Dort können sich ebenfalls Patienten vorstellen. Damit wird das Angebot erweitert und die Poli Reil entlastet.

3. Die Krankenhäuser in der Stadt Halle unterstützen ausdrücklich die Aufrufe der Organisationen an die Bürgerinnen und Bürger, Blut zu spenden.

4. Das Bürgertelefon der Stadt Halle ist ab sofort 24 Stunden am Tag erreichbar: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen unter der Telefonnummer 115 für Bürger-Anliegen zur Verfügung.

5. In diesem Zusammenhang bittet die Stadtverwaltung die Bürgerinnen und Bürger, Auskunftsersuchen vermehrt telefonisch in Anspruch zu nehmen.

6. Um Alleinerziehende zu unterstützen, prüft die Freiwilligen Agentur in Zusammenarbeit mit der Stadt individuelle Betreuungsangebote für Kinder.

7. Bei all den Maßnahmen ist es umso wichtiger, dass sich die Personen, die sich derzeit in Quarantäne befinden, an die Anordnungen der Stadt halten. In den vergangenen Tagen musste die Stadt bei Kontrollen leider 21 Verstöße feststellen. Daher weist die Stadt darauf hin, dass die Nichteinhaltung einer verfügten Quarantäne eine Straftat ist, die mit Freiheitsstrafe oder Geldstrafe geahndet wird. Es wurden entsprechende Strafanzeigen gestellt.

8. Da es vereinzelt Fragen zur Untersagung von öffentlichen Veranstaltungen gegeben hat, zum Beispiel durch Sportvereine, hier eine Klarstellung: Öffentlich sind all die Veranstaltungen, die für jedermann zugänglich sind. Das übergeordnete Ziel der Verfügung ist es, größere Personen-Ansammlungen zu verhindern, um die Ausbreitung zu reduzieren.

9. Der Bergzoo Halle schließt ab Samstag, 14.03.2020, für Besucherinnen und Besucher nunmehr auch den regulären Zoobetrieb.

13. März 2020 (4): Kliniken der Stadt Halle (Saale) bilden gemeinsamen Krisenstab

Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Lösungen. In Anbetracht der aktuellen Entwicklung in der Stadt Halle haben sich alle fünf Krankenhäuser der Stadt Halle trägerübergreifend zu einem gemeinsamen Corona-Krisenstab zusammengeschlossen. Das Universitätsklinikum Halle, das BG Klinikum Bergmannstrost Halle, das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau und das Krankenhaus der Diakonie Halle wollen so die Versorgung der Patienten bestmöglich abstimmen und sicherstellen. Sie werden den Austausch von Material absprechen, Dienstpläne beispielsweise für das Fieberzentrum in der Poli-Reil und die ehemalige Orthopädie in der Magdeburger Straße aufeinander abstimmen und einheitliche Maßnahmen zum Schutz der Patienten und der Mitarbeiter vereinbaren.

Im Krisenstab vertreten sind alle drei Arbeitsbereiche der Häuser: die Geschäftsführungen, die Ärztlichen Direktionen und die Pflegedirektionen. Der Krisenstab steht in engem Kontakt zum Krisenstab der Stadt Halle.

Die erste abgestimmte Maßnahme ist eine einheitliche Besucherregelung für alle Krankenhäuser in der Stadt Halle:

  • In den Kliniken der Stadt Halle gilt ab sofort ein Besuchsverbot. Das Besuchsverbot dient dem Schutz der Patienten sowie der Mitarbeiter der Kliniken. Soweit medizinische, sozial indizierte oder palliativmedizinische Gründe eine Ausnahme notwendig machen, wird die jeweilige Klinik Kontakt mit den Angehörigen aufnehmen.

Die Durchführung von planbaren Eingriffen wird in allen Kliniken im Laufe der kommenden Woche auf medizinisch notwendige Eingriffe reduziert.

Die Krankenhäuser in der Stadt Halle bitten alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt um ihre Mithilfe: Begrenzen Sie Ihre Kontakte zu den Krankenhäusern der Stadt Halle auf das absolut notwendige Maß. Denken Sie bitte daran, dass Sie als potentiell infektiöser Träger ein Risiko für Patientinnen, Patienten und Mitarbeitende der Krankenhäuser sein können. Bitte beachten Sie die Ausschilderungen in den einzelnen Häusern und halten Sie sich an die Hinweise des Personals. Nur gemeinsam können alle dafür sorgen, dass sich möglichst wenig Menschen anstecken und so die angemessene Versorgung aller Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern ermöglicht werden kann.

Aktuell melden die Medien einen Rückgang der Blutspenden. Die Krankenhäuser in der Stadt Halle unterstützen ausdrücklich die Aufrufe der Spenderorganisationen an die Bürgerinnen und Bürger.

 

13. März 2020 (3): Wegen des aktuell großen Beratungsbedarfs rund um das Thema Corona-Virus ist das Bürgertelefon ab sofort rund um die Uhr erreichbar.

Unter der Rufnummer 115 beantworten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihre Fragen.

Für medizinische Fragen steht am Wochenende der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der bundesweit gültigen Rufummer 116117 zur Verfügung.
13. März 2020 (2): Das Ordnungsamt der Stadt Halle (Saale) hat in den vergangenen Tagen Quarantäne-Kontrollen durchgeführt. Dabei wurden 21 Verstöße gegen die ausgesprochenen amtlichen Verfügungen festgestellt.

Die Nichteinhaltung einer verfügten Quarantäne ist eine Straftat, die mit Freiheitsstrafe oder Geldstrafe geahndet wird. Es wurden entsprechende Strafanzeigen gestellt.

Print Friendly, PDF & Email
2 Kommentare

Kommentar schreiben