Ein hallescher Beitrag zur Automobilgeschichte

7. April 2024 | Rezensionen | Keine Kommentare

Die beliebte und gefragte Reihe der „Mitteldeutschen Kulturhistorischen Hefte“ aus dem Hasenverlag startete 2008. Nun begeht sie ein kleines Jubiläum: das 50. Heft. Und dafür hat man sich ein interessantes Thema ausgesucht: einen bisher weniger bekannten halleschen Beitrag zur Automobilgeschichte.

Nur die wenigsten Hallenser können sich wahrscheinlich daran erinnern, dass vor rund fünfzig Jahren ein windschnittiger, poppig grüner PKW gelegentlich im grauen Straßenbild von Halle zu sehen war: das legendäre Rovomobil. Wo es auftauchte, erregte es Neugier und Aufmerksamkeit.

Die Kunsthistorikerin Renate Luckner-Bien widmet sich in der Neuerscheinung der außergewöhnlichen Geschichte des Fahrzeugs, das von Klaus Arndt und Eberhardt Scharnowski in den Hinterhöfen der Stadt geplant, gebaut und getestet wurde. Beide hatten Erfahrung als Segelflugbauer und konnten so dem Rovomobil eine aerodynamisch optimierte Karosserie maßschneidern. Unterstützung bekamen sie von Ingenieuren der Technischen Universität, der Verkehrshochschule Dresden und vom Automobilwerk Eisenach.

Doch das Rovomobil war kein Rennauto. Die Erbauer hatten vielmehr das Ziel, mit der optimalen Gestaltung den Brennstoffverbrauch des familientauglichen PKWS zu senken. Heute steht das Rovomobil im VW-Museum. Doch Rovomobil2 fährt wieder durch Halle. Und wer weiß, demnächst vielleicht ausgestattet mit einem Elektromotor.

Ausführlich und mit zahleichen Abbildungen und Plänen wird die Entstehung des Rovomobils und der Lohn der Mühen beschrieben: ergänzt durch Kurzbiografien der Erbauer. Fazit: ein würdiger Jubiläumsband.

Renate Luckner-Bien: „ Die Rovomobil-Story – ein hallescher Beitrag zur Automobilgeschichte“, Mitteldeutsche Kulturhistorische Hefte, Heft 50, 72 Seiten, 15,00 EUR, ISBN: 978-3-945377-92-5

 

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