Von Hetzkampagnen und Verleumdung – CDU und LINKE schenken sich in Halles Stadtrat nichts

1. September 2022 | Politik | 9 Kommentare

Ein lokalpolitischer Skandal bahnt sich an, wenn sich bestätigen sollte, dass CDU-Stadtrat Christoph Bernstiel die Bauvergabe für Arbeiten am Universitätsring in Halle (Saale) bewusst verzögerte, weil er gegen das erstplatzierte Bauunternehmen intervenierte, um einem anderen den Vorzug zu geben, welches ihn bei seinem Wahlkampf unterstützt hatte.

Wenngleich Christoph Bernstiel diese Vorwürfe als „verleumderisch“ betitelte und sie stets weit von sich wies, tagte am vergangenen Dienstag sogar der Vergabeausschuss der Stadt Halle (Saale) zu dem Belangen. Bernstiel wies dabei alle Vorwürfe erneut zurück. Vielmehr sah er sich als Opfer eines beispiellosen Vorgehens des Stadtverbandes der Partei die Linke und einer von dieser organisierten politischen Hetzkampagne gegen ihn. Zudem sprach er von einem Telefonprotokoll, aus welchem zweifelsfrei hervorginge, dass der Vorsitzende der Partei Die Linke in Halle (Saale) versuchte, einen Bürger der Stadt zu einer politischen Hetzkampagne gegen Christoph Bernstiel anzustiften.

Unterstützt wurde Bernstiel bei seiner Aussage unter anderem von seinem Parteikollegen und CDU-Kreisvorsitzenden Marco Tullner. Dieser kommentierte, die existenzielle Krise der Linkspartei habe nun offenbar auch schon in Halle dazu geführt, dass Schlagzeilen produziert werden müssten.

Für die Stadtratsfraktion der LINKEN ist das Thema damit nun erst richtig interessant geworden. Man sehe in den Aussagen Bernstiels den klaren Versuch, davon abzulenken, dass er weiterhin in der Pflicht stehe, für Aufklärung und Transparenz in der Uniring-Affäre zu sorgen. Schließlich habe er bis jetzt noch nicht erklären können, wieso er sich für die Verhinderung des Zuschlags an das erstplatzierte Unternehmen eingesetzt hatte.

„Da Bernstiel sein Verhältnis zum zweitplatzierten Bauunternehmer zudem immer noch nicht offengelegt hat, steht eine Einflussnahme zum Schaden der Stadt weiterhin im Raum.“; so die Linkspartei. Außerdem fordere man nun auch die Einsichtnahme in das angebliche Telefonprotokoll. Ferner prüfe man auch juristische Schritte wie eine Verleumdungs- und eine Unterlassungsklage.

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