Sachsen-Anhalt ist Vorreiter in digitaler Verwaltungsausbildung

5. Januar 2024 | Politik | Keine Kommentare

Das Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt hat einen bedeutenden Meilenstein in der digitalen Transformation erreicht: Seit Ende des vergangenen Jahres darf sich das Ministerium offiziell als Schulungspartner für das Föderale Informationsmanagement (FIM) bezeichnen. Die Auszeichnung wurde vom Bundesverband Föderale IT-Kooperation (FITKO) verliehen. Diese Anerkennung macht Sachsen-Anhalt zum ersten Bundesland, das die Befugnis besitzt, sogenannte FIM-Methodenexperten selbst auszubilden.

Die Ausbildung dieser landeseigenen Experten im Föderalen Informationsmanagement ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) im Land. Das OZG bildet die gesetzliche Grundlage für das nationale Vorhaben, die Verwaltung und ihre Dienstleistungen zu digitalisieren. Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen sollen dadurch die Möglichkeit haben, ihre Behördenangelegenheiten online zu erledigen, unabhängig von den Öffnungszeiten der Verwaltung.

Die FIM-Methodenexperten spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie die grundlegenden Handwerkszeuge schaffen. Diese umfassen die Analyse von Rechtsgrundlagen anhand der folgenden Bausteine:

1. Leistungen: Definierung von Verwaltungsleistungen und Übersetzung gesetzlicher Vorgaben in verständliche, bürgernahe Sprache. Diese Informationen werden im Bürger- und Unternehmensservice Sachsen-Anhalt (buerger.sachsen-anhalt.de) bereitgestellt, wo Zuständigkeiten und Online-Dienste leicht gefunden werden können.

2. Prozesse: Ermittlung von Abläufen, Bearbeitungs- und Prüfschritten, die für eine digitale Leistung erforderlich sind.

3. Datenfelder: Identifizierung der für die Abwicklung digitaler Verwaltungsleistungen zwingend benötigten Daten, die standardisiert werden können.

Das Schulungskonzept legt dabei besonderen Wert auf die praktische Anwendung landesspezifischer Redaktionsabläufe und -werkzeuge. Die erworbenen Methoden können unmittelbar in der Praxis effizient eingesetzt werden.

Jeder Bedienstete der Landesverwaltung, der mit der Umsetzung des OZG betraut ist, kann sich für eine FIM-Schulung anmelden. Im vergangenen Jahr wurden bereits 23 FIM-Methodenexperten erfolgreich ausgebildet.

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