Landesbehindertenbeauftragter zu Höcke-Äußerungen (AfD): „Gefährlicher Angriff auf die Menschenwürde“
11. August 2023 | Politik | 5 KommentareDer Beauftragte für die Belange der Menschen mit Behinderung in Sachsen-Anhalt, Dr. Christian Walbrach, erklärt: „Der Auftritt von Herrn Höcke im MDR-Interview vermittelte zum Thema Inklusion den peinlichen Eindruck des Simulierens bildungspolitischer Kompetenzen. Man kann die Aussagen als oppositionspolitische Polemik, als rechtsgerichtetes Meinungsbild oder als Ausdruck fehlenden Sachverstandes einstufen und mit kommentarloser Verachtung strafen. Jedoch entspricht dies nicht meiner Überzeugung und der Gefahr, die in den getätigten Aussagen steckt.
Charakter leitet und Umgang prägt: Herr Höcke reitet wiederholt einen kreuzgefährlichen Angriff auf die Menschenwürde, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und auf unsere historische Verantwortung. Kritik, Wut und Entsetzen darüber sind deshalb berechtigt. Ein Kernziel von Bildung ist und bleibt, so viele Schülerinnen und Schüler unter Aufbringung aller verfügbaren Kräfte im allgemeinen Schulbereich zu fördern und zu halten. Wir müssen für so viele Schülerinnen und Schüler wie möglich einen für den 1. Arbeitsmarkt verwertbaren Schulabschluss sichern helfen. Dass alle Schülerinnen und Schüler im Rahmen inklusiver Settings vor allem in ihrer Leistungsentwicklung deutlich vorankommen, ist eine seit Langem belegte Tatsache. Das WAS ist nicht mehr die Frage, im Alltag geht es um das WIE.
Wer schulische Inklusion als belastendes Ideologieprojekt bezeichnet, von dem man sich befreien müsse, entlarvt seinen begrenzten sozial- und arbeitsmarktpolitischen Horizont. Wer sein politisches Denken derart definiert, arbeitet konsequent an der Erbsünde einer merkmalsorientierten Auslese und ignoriert die Notwendigkeit früher und gezielter individueller Lernförderung völlig. Wer sich gegen die Inklusion von Menschen mit Behinderungen stellt, die mit ihren Leistungspotenzialen auf allen gesellschaftlichen Ebenen unverzichtbar sind, gehört ins politische Abseits und nicht auf die Bühne. Wir brauchen einen Appell der Aufgeklärten, die gegen diesen Ungeist des Herrn Höcke wahrnehmbar aufbegehren.“
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Da steht ja extra je nach Einschränkung. Darunter versteht man aber eigentlich nicht körperlich eingeschränkte Kinder. Bei den entsprechenden Projekten redet man ja nicht umsonst von sonderpädagogischem Förderbedarf. Das hat nichts mit Rollsuhl zu tun. Aber das wusstest Du sicher, Hauptsache gepöbelt.
„Aber klar, für wokeness lassen wir halt auch 20+ Schüler hinten runter fallen, Hauptsache irgendeine Minderheit fühlt sich besser.“
Warum sollen Körperbehinderte nicht normale Schulen besuchen dürfen? GEHTS NOCH ?
Zu Beginn seiner Brandrede hätte er erst mal Höcke zitieren können. Es ist wichtig zu wissen, was er genau gesagt ist und nicht was der Schreiberling meint, was ein AfD-Mitglied gemeint haben sollen hätte müssen. So ist das alles nur populistisches Gezänk und nicht ernst zu nehmen.
Höcke hat nicht ganz Unrecht, normale Schulen die Überfordert sind und schon so für normale Schüler keinen adäquaten Unterricht bieten können, können es sich nicht leisten Inklusionsarbeit (je nach Einschränkung) zu erledigen. Das heißt für alle Schüler wird der Unterricht (deutlich) schlechter. Aber klar, für wokeness lassen wir halt auch 20+ Schüler hinten runter fallen, Hauptsache irgendeine Minderheit fühlt sich besser.
Dir wird das sicher völlig ungekannt sein aber wenn Kinder im Unterricht unterfordert sind, hat das schon massive Auswirkungen auf die Qualität ihrer Bildung.
Faschist Höcke macht sich wohl Sorgen um die Rassehygiene. Widerlich und sehr gefährlich.