Halle will ein Zeichen gegen Russophobie setzen und Gorbatschow ehren

17. November 2022 | Politik | 3 Kommentare

Am 30. August 2022 war der ehemalige sowjetische Präsident und Friedensnobelpreisträger Michail Sergejewitsch Gorbatschow im Alter von 91 Jahren gestorben. Nun gab die Stadtverwaltung bekannt, den großen Staatsmann, den auch vielen mit der Saalestadt verband, ehren zu wollen. Der Hauptausschuss des Stadtrates hatte einem entsprechenden Antrag der CDU-Fraktion einstimmig zugestimmt.

Insbesondere durch die Arbeit Gorbatschows sei der eiserne Vorhang letztlich erst gefallen, so etwa CDU-Politiker im Stadtrat, Christoph Bergner. Zudem sei das Wirken des ehemaligen Kreml-Chefs eng mit dem halleschen Ehrenbürger Hans-Dietrich Genscher verbunden gewesen. Dieser hatte Gorbatschow im Dezember 1993 sogar nach Halle eingeladen. Seine Ehrung sei deshalb gerade hier bei uns mehr als angemessen.

Eine weitere Argumentation für die Ehrung Gorbatschows war laut Bergners jedoch auch, dass spätestens seit Kriegsbeginn in der Ukraine seitens Russlands häufig unterstellt würde, in Deutschland herrsche eine ausgeprägte „Russophobie“. Diese Unterstellung fände insbesondere bei den Demonstrationen, die auch jeden Montag in Halle stattfinden, großen Anklang. Mit der Ehrung könne man demnach ein klares Statement gegen solche Unterstellungen setzen.

Wie genau die Ehrung aussehen soll, wird im kommenden Jahr noch diskutiert werden müssen. Mit dem Beschluss steht jedoch fest, dass es geschehen soll. Im Gespräch sind unter anderem die Benennung einer Straße, eines Gebäudes oder eines Platzes.

Print Friendly, PDF & Email
3 Kommentare

Kommentar schreiben