Grüner Protest gegen Eva Feußners Gender-Verbot

15. August 2023 | Politik | 3 Kommentare

Wie der MDR berichtet, ist zukünftig ist in Schulen in Sachsen-Anhalt das Gendern weder im Unterricht noch in offiziellen Schreiben erlaubt. Das Bildungsministerium unter Eva Feußner (CDU) folgt dabei einer Entscheidung des Rats für deutsche Rechtschreibung. Dies betrifft alle Formen der Gendersprache, egal ob mit Sternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt. Die Lehrerinnen und Lehrer haben die Autonomie, zu entscheiden, ob und wie sie das Gendern ahnden. Doppelnennungen wie „Schülerinnen und Schüler“ sind von diesem Verbot nicht betroffen, ebenso wie neutrale Begriffe wie „Lehrkraft“ oder „Lehrperson“.

Dies fordert nun erwartungsgemäß Reaktionen der Opposition heraus: „Die Schüler*innen sollten in der Schule geschlechtergerechte Sprache kennenlernen, um auf Anforderungen im Erwachsenenleben vorbereitet zu sein“, so Susan Sziborra-Seidlitz, bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion. Sie betont, dass dies ohne Zwang oder Verbote geschehen sollte.  Wenn das Ziel darin bestehe, Kinder für das Leben vorzubereiten, sei ein konstruktiver, toleranter und praxisbezogener Umgang mit geschlechtergerechter Sprache notwendig. Das aktuelle Vorgehen des Bildungsministeriums, das sich in einem unnötigen Kulturkampf verliert, wird als unangemessen, politisch unsinnig und spaltend kritisiert. Statt sich ablenken zu lassen, solle Ministerin Feußner die drängenden Aufgaben in ihrem Bereich, wie den Lehrer*Innenmangel, angehen.

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