Sachsen-Anhalt frei von Rinderkrankheit BVD – Flächendeckende Impfungen eingestellt

30. März 2021 | Natur & Gesundheit, Wirtschaft | Ein Kommentar

 

Bovine Virusdiarrhoe (BVD) ist ein häufig bei Rindern auftretender viraler Krankheitskomplex, der beim betroffenen Tier nach der Infektion verschiedenste Krankheitsbilder auslösen kann. Da sie jedoch zu den weltweit bedeutendsten Rinderkrankheiten gehört und bei trächtigen Tieren zu schweren Fehlbildungen des Fötus führen und dadurch wiederum die Produktivität einer Rinderherde wesentlich reduzieren kann, besteht in Deutschland bereits seit Langem eine Anzeigepflicht für erkrankte Tiere.

Nachdem Sachsen-Anhalt 2004 mit einer Landesverordnung als erstes Bundesland in die flächendeckende verpflichtende BVD-Bekämpfung eingestiegen war und einige andere Länder diesem Beispiel folgten, entschied sich der Bund 2008 dies mit einem bundesweiten Verfahren zu regeln. Die konsequente Bekämpfung und Überwachung führte zu dem Ergebnis, dass es in Sachsen-Anhalt seit 2016 keine autochthone BVD-Infektion (im Land entstandene Pl-Tiere) mehr gab. Die letzten BVD-Ausbrüche in den Jahren 2016 und 2017 ließen sich daher auf den Zukauf von Tieren, die sich außerhalb des Landes infiziert hatten, zurückführen.

Da BVD jedoch seither in Sachsen-Anhalt nicht mehr nachgewiesen wurde, verkündete das Landesverwaltungsamt am gestrigen Tag, dass das Impfen von Rindern gegen die BVD-Infektion deshalb ab dem 1. April 2021 im gesamten Gebiet des Landes Sachsen-Anhalt nur noch in Ausnahmefällen zugelassen sein wird. In einer Erklärung zum Thema hieß es, die seit Langem im Land herrschende günstige epidemiologische Situation erlaube nun den Erlass eines allgemeinen Impfverbotes.

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