Schmuck ausschließlich aus Bitterfelder Bernstein: Junge Goldschmiede in Moritzburg ausgezeichnet

21. April 2023 | Kultur | Keine Kommentare

Am Sonntag, den 30. April 2023 werden im Kunstmuseum Moritzburg/Halle unter der Schirmherrschaft und der persönlichen Anwesenheit von Dr. Gunnar Schellenberger Preise
für die Auszubildenen im Gold- und Silberschmiedehandwerk verliehen.
Die Ausstellung der Schmuckstücke, die alle einen Bernstein aus dem „Bernsteinsee“ (Goitzsche/ Bitterfeld) verarbeitet haben, wird im Museum Moritzburg bis zum 16.07.2023 zu
bestaunen sein. Seit 2006 wird alle 2 Jahre der Wettbewerb „Junge Cellini“ vom Zentralverband der Gold und Silberschmiede e.V. ausgelobt. Zu einem Schlagwort dürfen die Auszubildenden aller Lehrjahre und Gesellen und Gesellinnen im 1. Jahr ihre selbstgefertigten Schmuckstücke einreichen. 2023 hieß das Thema Struktur//Wandel und dieses sollte unter Einbeziehung eines von der Goitzsche Bernstein GmbH & Co.KG gesponsorten Bernsteins aus Bitterfeld umgesetzt werden. Im Tagebau Goitzsche in Sachsen-Anhalt wurde ein großes Bernsteinvorkommen gefunden, das zeitweise abgebaut wurde und die zweitgrößte Bernsteinlagerstätte der Welt ist. Nach der Einstellung der Braunkohlenförderung begann die Sanierung des Gebiets, und die Bernsteingewinnung musste eingestellt werden, als das Tagebaurestloch geflutet wurde. Das Restloch trägt jetzt den Namen Großer Goitzschesee und der nördlichste Teil des Sees, bekannt als Bernsteinsee, enthält immer noch Reste des Bernsteinvorkommens. Da auch dieser Landstrich wie viele andere dem Strukturwandel unterworfen ist, war die Themenwahl schnell getroffen.

Namensgeber des Preises war dreifacher Mörder

Unter den zahlreichen Einsendungen hatte es die Jury nicht immer einfach, einen Preisträger zu küren. Sie kamen nicht umhin, sich zwischen Strukturwandel im Schmuckstück selbst, Strukturen in der Bernsteinentstehung, geologischem und biologischem Wandel oder sozialem Strukturwandel zu entscheiden. Sogar Textstrukturen wurden
gewandelt. Die Ausstellung „Junge Cellini“ 2023 bietet einen einzigartigen Einblick in die jugendliche Kreativität der Nachwuchstalente des traditionellen Handwerks der Gold- und Silberschmiede. Der Preis ist nach  Benvenuto Cellini (1500-1571)  benannt.  Er war ein bedeutender italienischer Goldschmied und Bildhauer der  Renaissance und galt als ein typischer „uomo universale“. Trotz seines künstlerischen Erfolgs war er laut seiner Autobiographie auch ein dreifacher Mörder. Sein Werk und seine Taten gerieten für einige Jahrhunderte in Vergessenheit, bevor er im 19. Jahrhundert neu entdeckt wurde.

 

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben