Georg Friedrich Händel – Der erste große europäische Komponist

25. Mai 2018 | Kultur | 3 Kommentare

„Fremde Welten“ ist das Thema der Händel-Festspiele 2018. Händel reiste gern, ließ sich von neuen Orten inspirieren. Er traf berühmte Zeitgenossen. In seinen Kompositionen verschmolzen deutsche, italienische und englische Stilrichtungen. Georg Friedrich Händel war ein weltoffener Hallenser, neugierig auf „Fremde Welten“.
Im Sommer 1703 begab sich Händel, 17jährig, von Halle nach Hamburg. Im dortigen Opernorchester spielte er anfangs Violine, später Cembalo. 1705 wurde Händels erste Oper Almira in Hamburg uraufgeführt. Nach dem großen Erfolg seiner Almira ließ er kurz darauf seine zweite Oper mit dem Titel Nero folgen. In Hamburg komponierte Händel 1706 noch eine weitere Oper: Florindo und Daphne, die aber solchen Umfang annahm, dass sie in zwei Werke aufgeteilt werden musste. Es folgte eine vierjährige Studienreise Händels durch Italien. Er machte unter anderem Station in Florenz, Rom, Neapel und Venedig. In Italien brachte Händel zwei Opern auf die Bühne, den Rodrigo (1707) in Florenz und die Agrippina (1709) in Venedig. 1709 erhielt Händel als Reaktion auf die sensationelle Premiere der Agrippina in Venedig eine Einladung an den Hof des Kurfürsten Georg Ludwig von Hannover. 1710 nahm das Angebot an. Schon gegen Ende des Jahres reiste er jedoch weiter nach London. Er blieb zunächst ein Jahr dort.

G.F. Händel, Portrait von B.Denner (Nat. Portrait Gall. London)

An dem Königlichen Theater am Haymarket erntete Händel 1711 seinen ersten großen Erfolg in England mit der Uraufführung seiner Oper Rinaldo. 1712 kehrte Händel nach Hannover zurück, begab sich aber kurz darauf wieder nach London, wo er – von Reisen abgesehen – den Rest seines Lebens verbrachte. 1717 trat Händel als Hauskomponist in die Dienste des Earl of Carnarvon. 1726 nahm er die englische Staatsbürgerschaft an. Im Sommer 1750 unternahm er nochmals eine Reise nach Deutschland. Auf dieser Reise hatte seine Kutsche einen Unfall in Holland und Händel verletzte sich schwer. 1751 begann Händel mit der Komposition des Oratoriums Jephta. Während der Niederschrift zeigten sich erste Symptome der beginnenden Erblindung. Am 14. April 1759 verstarb Händel im Alter von 74 Jahren. Händel schrieb insgesamt 42 Barockopern. Sein Gesamtwerk umfasst über 600 Stücke.

 

(Hans J. Ferenz)

Print Friendly, PDF & Email
3 Kommentare

Kommentar schreiben