Gender-Deutsch in Halle (Saale)
14. März 2021 | Glosse | 9 KommentareEs ist nur Tage her, dass wir über dieses Thema diskutierten.
Ich fühle mich durch die heutige Einblendung von Werbung (gelernt vom Nachbarn? Bringt das finanziell etwas ein? Ich bin so wissbegierig!), oder sehe ich die nur aus unerfindlichen Gründen, veranlasst, die GenderEI ( bald ist Ostern!) erneut anzuschneiden.
Also, ich entnehme dieser Werbung, dass am 17. 3. 2021 im Capitol Olaf Scholz und unser Karamba Diaby ein Gespräch führen im Rahmen des
B Ü R G E R * I N N E N D I A L O G S.
Mal ehrlich: Ist das nicht so etwas von verschroben und blödsinnig, dass 2 Männer …im Bürger*innendialog…
Ich könnte endlos lachen, aber mit Wut, über solche Hirnrissigkeit.
Fast schäme ich mich, zu dem Volk zu gehören, in dem es Menschen gibt, die sich ernstlich mit dem Gendern beschäftigen und das als Notwendigkeit für die Gleichstellung der Frau ansehen. Für mich ist es Komik.
Klar ist mir, dass Einwohner*innen (ich mache den Gender-Quatsch jetzt einmal mit) Halles mit den beiden Politiker*innen (normal würde man Politikern schreiben, wo bleibt nun das „n“ des Dativ von Politikern eigentlich- in der Luft, oder wie oder was?) auch mit diesen beid*innen ( )ins Gespräch ( DAS Gespräch= ist schon neutral, das braucht nicht gegendert zu werden) kommen können.
Ob ich da teilnehme? Das weiß ich noch nicht. Aber Olaf Scholz und Karamba Diaby- diese beiden Politiker*innen- einmal( leif? laif? leiw? ach, jetzt hab’ ich’s…) life zu erleben, ist bestimmt interessant. Olaf Scholz ist mir augenblicklich zwar ein bisschen suspekt wegen der Wirecard- Angelegenheit, bei der ich aber überhaupt nicht durchsehe. Was solls, in dubio pro reo*in, gell?
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@hei-wu
Schon – meine Anmerkung galt eher, dass wir unser Seelenheil im Verkomplizieren der Sprache suchen, als dem Ehre zukommen lassen, dem Ehre gebührt. Wenn wir schon einfaches nicht auf due Teihe bekommen, dann sollten wir neuen Quatsch lieber lassen.
Für mich nahm das Gendern abartige Züge an, als Titel, wie Bundeskanzler, also das Amt in Bundeskanzlerin umbenannt wurde. Bisher hat „Frau Bundeskanzler“ gereicht, als Ehrung für die Gemahlin des Bundeskanzler. Man stelle sich jetzt Jens Spahn als Bundeskanzler vor – so gibt es ab Antritt seiner Amtszeit zwei Herr Bundeskanzler. Oder verkompliziert dann Herr Spahn noch mal was, in „Euer Bundeskanzler“ und „Bundeskanzlergemahl“?
Ich finde Aufregung über die „einfache Sprache“ des normalen Volk und deren künstlich, politisch gewollten Metamorphose zu „Hass“ und „Hetze“ beängstigend und zielweisend. Merz kapselt seine schriftlichen Kommentare üblicherweise mit „(tm)“ – wo und wann hört das „Rechtesichern“ und künstliche Verknappen von was auch immer auf? Impfstoffe, deren wichtigkeit unumstritten sind, dürfen auch nicht einfach „kopiert werden, auch wenn es Leben retten würde. Finde nur ich diese Regeln völlig pervers?
Freue mich schon auf die Innenminister:Innenkonferenz.
Gibt es auch einen Außendialog? Und was wäre der Unterschied?
Lies das mal.
Goethe und Schiller würden bei dieser Genderei sich im Grabe noch verzweifelt abwenden, wenn sie könnten.
Goethes Faust gegendert geschrieben, ließ das mal.
Du spielst auf den Titel an. Im deutschen ist auch der nur in der männlichen Form gebbräuchlich, obwohl es (etwa, in meinem Bekanntenkreis) mindestens so viele weibliche Promovierte gibt wie männliche. Im Italienischen heißen sie „Dottoressa“, wir sagen hier „Frau Doktor“. Man kann das ändern. Oder den ständigen Gebrauch dieses albernen akademischen Adelstitels einfach abschaffen.
Dr. Karamba Diaby
Ich sag doch, das „Neue Theater“ ist überflüssig.
Elfriede leif cool.