Uniapotheke der MLU hat Lieferung von Medikamenten zur Covid-19 Therapie erhalten. Auch umstrittene Substanzen wie Chloroquin darunter

30. April 2020 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) zentral beschafften Arzneimittel zur Therapie schwerwiegender Covid-19-Erkrankungen sind von der Bundeswehr unter anderem an Apotheken von Behandlungszentren des Ständigen Arbeitskreises der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger (STAKOB) sowie 18 ausgewählte Apotheken von Universitätskliniken verteilt worden. Die Universitätsapotheke der Universitätsmedizin Halle (Saale) ist eine davon. Das teilte das BMG mit.

Zu den Medikamenten zählen Chloroquin-haltige Arzneimittel, das HIV-Therapeutikum Kaletra (Lopinavir, Ritonavir) sowie die in Japan zugelassenen Arzneimittel Avigan (Favipiravir) und Foipan (Camostat) zur Behandlung von Covid-19-Patienten mit schweren Verlaufsformen.
Die hallesche Universitätsapotheke soll bei Bedarf die Arzneimittel zur Sicherstellung einer ausreichenden regionalen Versorgung weitere Klinikapotheken in die Bevorratung einbeziehen und die Medikamente an weitere Kliniken im Umkreis verteilen. Die Kliniken können diese außerdem untereinander austauschen und Restmengen für weitere Patienten genutzt werden.

Das BMG weist jedoch darauf hin, dass für keines der beschafften Arzneimittel eine Zulassung für die Behandlung von Covid-19 besteht. Auch kann keine allgemeine Therapieempfehlung ausgesprochen werden. Der Einsatz dieser Arzneimittel ist daher vorzugsweise im Rahmen klinischer Prüfungen durchzuführen und im Rahmen einer Einzelfallentscheidung als individueller Heilversuch im Off-Label-Use zu erwägen, heißt es.

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