Max-Planck-Forum zu Migration

14. November 2017 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Zu einem Forum zum Thema „Wohin? Was passiert, wenn Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren“ hatten Forscher des Max-Planck-Institutes für Ethnologie am Advokatenweg in Halle Anwohner, KollegInnen und interessierte Mitbürger am 14.November eingeladen. Migration, unkontrollierte Flüchtlingsströme beeinflussen den Verlauf der Weltpolitik und wirken sich sogar auf unsere Innenpolitik aus. Die vielfältigen Ursachen zu beleuchten und zu verstehen, war Anliegen dieses Forums. Anhand mehrerer ethnografischer Fallstudien wurde von den Max-Planck-Wissenschaftlern versucht, sich in die Situation Betroffener zu versetzen und ihr Denken und Handeln zu verstehen. Menschen werden ihrer Lebensgrundlagen beraubt und müssen sich auf Wanderschaft, gar Flucht mit ungewissem Ausgang begeben. Mit Lebensgrundlagen sind nicht nur Acker und Wasser gemeint, sondern auch die Wahrung der Menschenwürde. Die Ursachen sind vielfältig, wie die vorgetragenen Beispiele zeigten, z.B. weil mit den Kleinbauern konkurrierende Landnutzung durch großflächige, traditionsfremde Landwirtschaft erzwungen wird, was am Beispiel Äthiopien dargestellt wurde. Oder durch Zwangsumsiedlungen in Tagebaugebieten, wie in Sachsens Braunkohletagebaugebieten, durch militärische Gewalt oder durch Terroristen, Beispiel IS-Terror, herbeigeführt. Wie geht man bei uns mit eigenwilligen Religionsgemeinschaften bei grundgesetzlich garantierter Religionsfreiheit um? Wie kann man mit Gewaltakteuren, Terroristen, Verursachern der Migrationen ins Gespräch kommen, sie verstehen, was aber nicht vergeben heißen muss? Solche Fragen diskutierten die engagierten Forscher des Max-Planck-Institutes für Ethnologie in Halle. Verstehen hilft hoffentlich auch, die Ursachen der Flüchtlingsströme zu bekämpfen.

 

(H. Ferenz)

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