Frauenüberhang bei Wissenschaftspreisen an der Leopoldina

21. September 2019 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Die Zeit ist eine Urerfahrung des Menschen, gleichzeitig bleibt sie ein Mysterium. Sie spielt in unserem Alltag und in fast allen wissenschaftlichen Fachdisziplinen eine Rolle. „Zeit in Natur und Kultur“ ist deswegen das Thema der diesjährigen Jahresversammlung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die gestern in Halle (Saale) eröffnet wurde. HalleSpektrum war als Gast dabei und wir werden in ein, zwei Artikeln einige Eindrücke schildern:

Ministerpräsident Haaseloff mit einem kurzen und unterhaltsamen Grußwort

Die feierliche Eröffnung erfolgte durch viele Worte und Reden von der Vizepräsidentin Ulla Bonas, Ansprachen vom Präsidenten Jörg Hacker und Grußworten von Bundesstaatssektretär Rachel und Ministerpräsidenten Reiner Haseloff. Letztere waren am erfreulichsten, da sie kurz, knackig und unterhaltsam waren. So sagte er: „Kaiser Wilhelm II sagte ‚Ich glaube an das Pferd. Das mit dem Auto wird bald vorbei sein‘. Hoffentlich werden wir heute abend durch die Beschlüsse des Klimakabinetts nicht an diesen Satz erinnert“. Überhaupt das Klima. Auch wenn das Thema der Tagung die Zeit war, kamen die Wissenschaftler doch nicht um die Klimadebatte und die Demonstrationen am Freitag nicht vorbei: Fast in allen Vorträgen, Einführungen und Grußworten wurde die Debatte oder der Protest der Bürger erwähnt. Die Leopoldina selbst hatte dazu bereits im Vorfeld eine Stellungnahme abgegeben, wir berichteten.

Preise an 5 Wissenschaftlerinnen und 4 Wissenschaftler

Gebäude der Leopoldina, Tagungsort am Wochenende

Anlässlich der Jahresversammlung 2019 der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina zum Thema „Zeit in Natur und Kultur” wurden neun herausragende Forscherinnen und Forscher für ihre wissenschaftlichen Leistungen geehrt. Wir haben wir uns sehr gefreut, dass die Parität zwischen den Geschlechtern die Nationale Akademie der Wissenschaft erreicht hat. So war das Podium mit den Preisträger/innen voll mit Frauen. Und auch bei den Vorträgen dominierte die Frauenpower! Da geht die Leopoldina mit guten Beispiel voran!

Hier die Preisträger/innen:

Cothenius-Medaille
zeichnet ein herausragendes wissenschaftliches Lebenswerk aus:
Prof. Dr. Klaus Müllen ML, Mainz
Prof. Dr. Walter Neupert ML, Martinsried

Carus-Medaille
würdigt bedeutende wissenschaftliche Entdeckungen oder Forschungsleistungen jüngerer Wissenschaftler auf einem in der Leopoldina vertretenen Gebiet:
Prof. Dr. Carl-Philipp Heisenberg ML, Klosterneuburg/Österreich
Prof. Dr. Monika Henzinger ML, Wien/Österreich

Schleiden-Medaille
wird für hervorragende Erkenntnisse auf dem Gebiet der Zellbiologie vergeben:
Prof. Dr. Elena Conti ML, Martinsried

Mendel-Medaille

zeichnet Pionierleistungen auf dem Gebiet der allgemeinen und molekularen Biologie oder Genetik aus:
Prof. Dr. Magdalena Götz ML, München

Leopoldina-Preise für junge Wissenschaftler
zeichnet bemerkenswerte Leistungen von jungen Wissenschaftlern, die das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, auf einem in der Leopoldina vertretenen Gebiet aus:
Dr. Moises Exposito-Alonso, Stanford/USA
Dr. Monika Schönauer, Princeton/USA

Georg-Uschmann-Preis für Wissenschaftsgeschichte
wird für eine hervorragende wissenschaftshistorische Dissertation verliehen:
Dr. Linda Richter, Frankfurt am Main

ML= Mitglied der Leopoldina

Text und Fotos: ToK, Quellen: Leopoldina, https://www.leopoldina.org/leopoldina-home/

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben