Verfasste Forenbeiträge

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  • #389760

    Hallo Elfriede, ja ich beschäftige mich recht viel mit der Stadtgeschichte. Bin aber eigentlich ein Halunke, wenn auch schon etliche, etliche Jahrzehnte in Halle sesshaft.
    Übrigens gab es am Saaleufer auch ein Zwei-Kaiser-Denkmal für Wilhelm I. (Kaiser von 1871-1888) und Friedrich III. (1888 nur 3 Monate Kaiser).
    https://www.akpool.de/ansichtskarten/29032702-ansichtskarte-postkarte-halle-an-der-saale-zwei-kaiser-denkmal-an-den-trothaer-felsen

    #389733

    Das Denkmal stand oberhalb der Saale, neben der Bergschenke.
    Hier ein Link zu einer historischen Ansichtskarte:
    https://www.ansichtskarten-center.de/topo-deutschland/sachsen-anhalt/halle-saale-stadtkreis/kroellwitz-halle-saale-bergschaenke-bismarck-denkmal-halle

    #389696

    Nummer (3): Graf Luckner

    #389692

    „Kriegstreiberei“ ist wohl eine einseitige Sicht. Ich verurteile Großmannssucht, Kolonialismus usw. Aber wer heute mit Häme das dt. Kaiserreich überzieht, sollte an den Flickenteppich davor denken. Ich will mir nicht ausdenken, wenn es dabei geblieben wäre. Wäre das heute lieber? Die Reichsgründung war ein Schritt in Richtung moderner Staat, aber zugleich ein Rückschritt in die allgemeine Monarchie, die 1918 dann in Europa (mehr oder weniger) ausgedient hatte. England, Frankreich … hatten schon viel früher Nationalstaaten … der „deutsche Michel“ erst 1871.

    #389688

    Der bekannte Schriftsteller Curt Goetz (1888-1960) (sein Denkmal steht am neuen theater) schrieb in seinen „Memoiren des Peterhans von Binningen“:
    (Zitat): Fast hätten wir das Kaiser-Wilhelm-Denkmal vergessen! Da reitet auf der Alten Promenade, gegenüber von Grüns Weinstuben, der alte Kaiser Wilhelm I., begleitet von Bismarck und Moltke – die zu Fuß gehen müssen -, in einem geräumigen Wasserbassin spazieren. Zwei nackte Meermädchen sind ganz außer sich über den hohen Besuch, fassen sich vor Entzücken an die dicken Busen – jede an den eigenen natürlich – und übergeben sich vor Freude. Im hohen Bogen spritzen sie ihre Ergebenheit dem Monarchen vor die Hufe. Er sieht aber auch zu prächtig aus, der weißhaarige, ehrwürdige alte Herr in dem weiten wallenden Mantel der neuen Felduniform. Dass der greise Feldherr in der Eile der Mobilmachung seinen Helm vergessen hat, merkt man kaum. Barmherzige Studenten stülpten ihm in einer besonders kühlen Nacht eine Studentenmütze auf, die aber von der Feuerwehr wieder heruntergeholt wurde, weil sie erstens zu klein war und zweitens ganz schief gesessen hatte, so dass es aussah, als ob die drei Herren GRüns Weinstuben nicht erst zustrebten, sondern diese gerade verlassen hätten. Jedenfalls hatte der Streich zur Folge, dass nachräglich das Haupt des Monarchen mit einem Helm versehen wurde, während Bismarck und Moltke weiterhin die ihren – die Helme, nicht die Häupter . in den Händen tragen müssen, was ihnen im Sommer eher angenehm sein dürfte. Und im Winter ist das Denkmal sowieso mit Brettern vernagelt.“ (Zitatende)

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