Mit Drogen unter der Brücke versumpft

14. März 2022 | Bild der Woche | 3 Kommentare

Auf diesem Bild sieht man, wo Elfriede und Heino letztes Wochenende spazieren waren. Heino war ganz begeistert von der langen Eisenbahnbrücke, und Elfriede rief auf einmal: „schau mal, man kann sogar die Marktkirche sehen“. „Glaub ich nicht“, meinte Heino, und doch: mit dem kleinen Feldstecher blitze sie tatsächlich, wenn man nicht wackelte zwischen dem – na was wohl? hindurch. „Sieh mal, eine ganze Drogenplantage“, freute sich Heino.

„Drogen, spinnst Du?“, entrüstete sich Elfriede.

Aber schon war Heino losgestapft, landete aber kurzerhand, festen Grund unter sich meinend, bis zu den Knien im Schlamm, er schrie, denn das Wasser war diesen Märzanfang noch ziemlich eisig. Elfriede musste ihn  retten, und an Heinos Stiefeln hingen einige Wurzelausläufer der Drogenpflanze.

„Nehm ich mit“, befand er, wusch die Wurzeln in dem Wassergraben mit halbwegs klaren Wasser aus. Zu Hause wollte er sie trocknen, mit hatte er beschlossen, und dann die freie Base extrahieren. „Lass das lieber sein“, befand Elfriede, „das ist erstens illegal, und zweitens kommt mir der Dreck nicht ins Haus“.

Wie es weiter geht, wissen wir leider nicht. Aber Fragen haben wir natürlich:

-Um welche Pflanze geht es denn hier?
-hätte Heino, wenn ihn Elfriede lassen würde, die Aussicht auf einen schönen Rausch?
-Wäre das illegal?
-gibt es eine traditionelle, vernünftigere Verwendung für das Gewächs?
-Kann man die Marktkirche von der Brücke aus wirklich sehen, und wo ist Heino im Sumpf versackt?
– Welche Bauten von Halle sieht man sonst noch unter dem Brückenbogen (Bild notfalls hier vergrößern)?

(HW)

Auflösung der letzten Pflanze der Woche: („Butterfly paradise„): Wasserdost, Eupatorium cannabinum

Gesucht war der Gewöhnliche Wasserdost (Eupatorium cannabium) oder Wasserhanf. Er kommt auf feuchten Wiesen und Waldflächen sowie an Fluss- und Bachufern. Man könnte sie mit Hanf verwechseln. Sieht aber nur so aus. Benannt ist die Pflanze nach dem König Mithridates Eupator von Pontus. Volkstümlich ist die seit Jahrhunderten gebräuchliche Bezeichnung Kunigundenkraut. Ebenso alt ist die Verwendung der Pflanze als Heilkraut. Von der Krebsgefahr, die von den in ihr enthaltenen Alkaloiden ausgeht, wusste man lange nichts. Das fiel vielleicht auch nicht auf, weil die Lebenserwartung der Menschen in früherer Zeit sowieso nicht besonders hoch war.

(Hans Ferenz)

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