Durchwachsene Alternative zur Maiswüste

13. September 2021 | Bild der Woche | 2 Kommentare

Leuchtend gelb blühend und bis zu 3m hoch steht die Pflanze  auf dem Acker. Nein, es sind keine Sonnenblumen. Es ist ein aus Nordamerika importierter Korbblütler. Die Pflanze ist an Trockenstandorte gut angepasst, da sie mit becherartigen Blattpaaren ausgestattet ist, die Tau- und Regenwasser sammeln. Die Pflanze ist ausdauernd und mehrjährig mit nennenswerter Biomasseproduktion. Man baute sie deshalb hier und in Osteuropa als Futterpflanze an. Auch Imker schätzen diese Blütenpflanze als Bienenweide, obwohl nennenswerte Honigerträge von dieser Pflanze nicht erreicht werden.. 

Heute wird sie vor allem als sogenannte Energiepflanze angebaut. Sie kommt zusammen mit anderen Pflanzen wie Mais als sogenannte Silage in Bio-Gasanlagen zum Einsatz. 

Biogasanlagen verwenden derzeit ca. 64% Mais, 20% Getreide, 14% Gräser und 2% Zuckerrüben. Der Korbblüter kommt erst auf einen bescheidenen Anteil von 1%. Man sammelt noch Erfahrungen zum optimalen Anbau. Zuviel direktes Sonnenlicht und konkurrierende Unkräuter tun den Jungpflanzen nämlich nicht so gut. Auch der optimale Erntezeitpunkt muss stimmen, damit die Pflanze nicht zuviel bei der Fermentation „schwer verdauliches“ Lignin enthält. Sie ist ja keine heimische Art und sie wächst bei uns als Neophyt in Monokultur. Daran entzündet sich Kritik. Aber diese Pflanze muss, anders als Mais, nicht immer neu ausgesät werden und sie braucht weniger Düngung, weniger Pflanzenschutz und weniger Bodenbearbeitung als andere Energiepflanzen. Das sind Pluspunkte. Sie kann gemeinsam mit den anderen Energiepflanzen gelagert und in Biogasanlagen eingespeist werden. Eine überlegenswerte Ergänzung zu den bestehenden Mais-Monokulturen ist die Pflanze allemal.

Welchen Energielieferanten suchen wir?

(H.J. Ferenz)

Auflösung der Pflanze der Woche 6. bis 12.9. (Macht sich nicht freiwillig vom Acker“): Ackerwinde, Convolvulus arvensis

Bei der Rätselpflanze handelte es sich um die Ackerwinde Convolvulus arvensis . Elfriede hat es schnell gewusst . Sie steuerte auch gleich eine Kinderlegende bei, die den deutschen Namen Muttergottesgläschen erklärt. Die Legende, von der es verschiedene Variationen gibt, haben die Brüder Grimm aufgeschrieben. 

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