Deutlicher Anstieg tabakbedingter Krebserkrankungen in Sachsen-Anhalt

31. Mai 2024 | Natur & Gesundheit | 3 Kommentare

Laut der Todesursachenstatistik 2022 starben insgesamt 1.616 Menschen in Sachsen-Anhalt an Krebserkrankungen, die mit dem Konsum von Tabakprodukten in Verbindung gebracht werden können. Diese Zahl umfasst 539 Frauen und 1.077 Männer, die an Krebs der Lunge, der Bronchien, des Kehlkopfes oder der Luftröhre verstarben. Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt gab diese Zahlen anlässlich des Internationalen Weltnichtrauchertages am 31. Mai bekannt.

Ein alarmierender Befund ist, dass 26,4 % der Verstorbenen (426 Personen) unter 65 Jahre alt waren. Im Vergleich zu vor 20 Jahren hat sich die Gesamtzahl der Todesfälle aufgrund dieser Krebserkrankungen um 6,9 % erhöht. Während bei den Männern die Zahl der Todesfälle um 9,8 % zurückging, stieg sie bei den Frauen um beachtliche 70,0 %.

Das durchschnittliche Sterbealter bei diesen Krebserkrankungen lag 2022 für beide Geschlechter bei 71 Jahren, was acht Jahre unter dem allgemeinen durchschnittlichen Sterbealter liegt (Frauen: 82 Jahre; Männer: 75 Jahre).

Die Statistik zeigt auch einen Anstieg bei den vollstationären Krankenhausbehandlungen aufgrund tabakbedingter Krebserkrankungen. Im Jahr 2022 wurden 1.919 Frauen und 4.017 Männer stationär behandelt. Der Anteil der unter 65-Jährigen lag hier bei 40,5 % (2.405 Personen). Im Vergleich zu 2002 gab es bei den Frauen einen Anstieg der Behandlungsfälle um 11,8 %, während bei den Männern die Behandlungen um 36,7 % abnahmen.

Darüber hinaus verdeutlicht die Statistik die negativen Auswirkungen des Tabakkonsums auf andere Erkrankungen. Im Jahr 2022 starben 938 Menschen an chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), was einem Anstieg von 87,3 % bei den Frauen und 64,9 % bei den Männern seit 2002 entspricht. Zudem wurden 2022 insgesamt 2.757 Frauen und 4.086 Männer wegen COPD stationär behandelt, was im Vergleich zu 2002 bei den Männern einen Anstieg von 64,2 % und bei den Frauen von 53,6 % bedeutet.

Diese Zahlen unterstreichen die dringende Notwendigkeit, den Tabakkonsum weiter zu reduzieren und präventive Maßnahmen zu verstärken, um die Gesundheit der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt zu schützen.

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