Sanierungspflicht für Altbauten: Handwerk reagiert uneinheitlich
15. März 2023 | Wirtschaft | 19 KommentareDie Entscheidung des Europäischen Parlaments, bis 2033 alle Gebäude mindestens in eine mittlere Effizienzklasse zu bringen, stößt im Handwerk auf unterschiedliche Reaktionen. Während einige die strengeren Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden begrüßen, gibt es auch Bedenken.
Britta Grahneis, Vizepräsidentin der Handwerkskammer Halle, fragt sich, ob Europa damit nicht in Privateigentum eingreift. Sie betont, dass Eigentümer eine energetische Sanierung durchführen werden, wenn dies wirtschaftlich sinnvoll ist. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen das Kosten-Nutzenbild negativ ausfällt.
Ein weiteres Problem könnte die fehlende Personalressource im Handwerk sein, da ein Milliardenbudget für Baumaßnahmen benötigt wird und es allein in Deutschland rund 14 Millionen betroffene Wohngebäude gibt. Die Dessauer Unternehmerin Grahneis befürchtet, dass dies zu Verzögerungen bei der Umsetzung führen könnte.
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Da haben Sie recht. Die Kompromissbereitschaft der Grünen geht soweit, dass sie jetzt genau das Gegenteil von dem machen, was sie im Wahlprogramm versprochen haben.
„Dazu müsste man in Kompromissen denken. Geht den Grünen vollständig ab.“
Wieder so ein platter Spruch. Gerade die Grünen sind in iohrer politik tausende schmerzliche Komprmiosse eingegangen.
Nicht immer an oder aus, schwarz oder weiß.
Seit 2003 haben sich die Absatzzahlen für Wärmepumpen verzehnfacht. Die Bürger wollen etwas für das Klima tun und es ist für sie auch wirtschaftlich darstellbar. Alles ohne Gesetz und Strafen.
Für den Bereich, bei denen es sich überhaupt nicht rechnet, könnte man die Entscheidung durch Förderprogramme beeinflussen.
Es gibt auch Fälle, zB. Rentner mit sanierungsbedürftigem Haus, da geht die Welt nicht unter, wenn die Sanierung 10 oder 20 Jahre verschoben wird.
Dazu müsste man in Kompromissen denken. Geht den Grünen vollständig ab.
Das ist zu teuer. Also lassen wir es.
Mal ein paar Zahlen von Fraunhofer zur Einordnung. Sind aus 2013, können also deutlich nach oben korrigiert werden.
Fraunhofer geht von Gesamtkosten für die energetische Sanierung für 80% Einsparung bis 2050 von 1.694 Milliarden (ca. 1,7 Billionen) aus.
In Halle wird es jeden Fall beschönschleiert. Die entsprechende Werbung der SWH ist schon peinlich.
Also es macht schon einen Unterschied ob ich solche Sachen in 7 Jahren oder 9 Monaten verpflichtend mache und entsprechende Ausnahmen, die laut Geywitz jetzt nicht geplant sind, zulasse oder nicht.
Und Fernwärme hilft nur bedingt bei der Energieeffizienz.Wobei man sich das bestimmt schön rechnen lässt.
Es wäre ja schon viel gewonnnen, wenn Halle dem Magdeburger Beispiel folgen würde und Müll zur Energiegewinnung einsetzt.
Wie lange wird es wohl dauern, bis das Kraftwerk von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt ist?
Das Zauberwort heißt Fernwärme. Nix austauschen, nix aufregen, keine Mieten erhöhen.
Haben die Platten in Ha-Neu und Südstadt die geforderte Mittlere Effizienzklasse? Was bedeutet es für die Mieten, wenn alle Heizungen ausgetauscht und die Gebäude ein zweites Mal nach der Wende komplett saniert werden müssen?
„Der feuchte Traum von Habeck und seiner Bande ist es in 9 Monaten Öl und Gasheizungen bei Installationen zu verbieten. “
OK. Und jetzt darfst Du raten, aus welcher Zeit folgende Nachricht stammt:
„Das Bundeskabinett hat weitere wesentliche Teile des Programms für mehr Klimaschutz beschlossen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Regierungskreisen. Dabei geht es zum einen um ein Einbau-Verbot für neue Ölheizungen ab dem Jahr 2026. „
Ich würde mir ja eine intelligente Lösung statt zig Ausnahmen wünschen. Bei Heizungen z.B. beim Neubau verpflichtende Techniken. Gewisse Förderungen.
Wenn Oma in ihrem Dorf in ihrer alten Hütte wohnt, sollte man die nicht mal eben enteignen. Da es um den Wohnungsbau in Städten ja schlecht bestellt ist, wird es auch automatisch einen Rattenschwanz hinter sich herziehen. Das ist halt das Problem, die Nummer ist gut gemeint aber ein absoluter Reinfall.
Der feuchte Traum von Habeck und seiner Bande ist es in 9 Monaten Öl und Gasheizungen bei Installationen zu verbieten. Wir kommen schon jetzt nicht hinterher mit Installationen von Wärmepumpen. Es fehlt Personal und teilweise die Technik. Wenn Dir also am 1.1.24, stand jetzt, die Heizung ernthaft kaputt geht, dann musst Du auf irgendwas erneuerbares umsteigen. Was teilweise nicht möglich ist.
Frau Geywitz findet solche Probleme nicht relevant und irgendwann wird es laut ihr Lösungen geben. Keiner der beteiligten Politiker wird sich sorgen um seine Immobilie machen müssen. Die verdienen in 9 Monaten genug um ein Haus zu renovieren, wenn sie überhaupt in einem Wohnen würden, welches das nötig hätte.
Und nicht falsch verstehen. Mich betrifft weder das Ding mit der Energieeffizienz noch die Heizung, hier werkelt schon eine Wärmepumpe. Aber gerade im Osten wird es einige hart Treffen und dann wundert man sich über Wahlergebnisse und Demos.
Es kann negative Auswirkubg geben. Mit negativer Phantasie kann man sich vorstellen, dass Denkmaleigenrümer sich mir Abrissanträgen noch besser durchsetzen können, weil ihnen die Sanierungsauflagen zu teuer sind. Sie werden versuchen, die Auflagen als wirtschaftlich unzumutbar einordnen zu lassen. Es muss .daher dringend Ausnahmeregeln für Kulturdenkmale geben.
Aber durchaus Realität. Natürlich widerspricht es dem grünen Traum das einfache Volk ins Hochhaus zu verfrachten. Geh mal aufs Dorf. Und statt Eigenheim heißt es dann Platte zu enormen Mietpreisen, weil oh Wunder es dort Mangel gibt und die dortigen Sanierungen natürlich wieder beim Mieter landen.
„Denn das Gesetz trifft natürlich nicht den Hausbesitzer der sich ein vernünftiges Häuschen leisten konnte“
Ein unsanierter Altbau ist sicher kein „vernünftiges Häuschen“ und garantiert im Betrieb teuer.
Mal versucht in letzter Zeit einen Handwerker zu bekommen? Also Aufträge haben die Genug. Und klar, Eigentum ist böse, vor allem wenn es in dem Fall der Pöbel hat. Denn das Gesetz trifft natürlich nicht den Hausbesitzer der sich ein vernünftiges Häuschen leisten konnte.
Bist Du Handwerker?
Dass man da unterschiedlicher meinung ist, ist doch denkbar. Die einen freuen sich über neue Aufträge, die anderen – wenn sie z.B.selbst Eigentünmer sind – ärgern sich über steigende Kosten. Frau G. beispielsweise freut sich nicht über zu erwartende Aufträge, sie stellt dasn Eigentum an sich über alle andeen Werte. Wahrscheinlichj ist sie mehr wirtschaftsliberale Ideologin als als Handwerkerin.
Uneinheitlich? Ich glaube das Handwerk ist sich da weitgehend einig. Aber Gut, es passt ins Bild. Regelungen ohne Sinn und Verstand durchboxen. Heute zufällig ein passendes Interview gesehen, da durfte eine Frau Geywitz wieder zeigen wie weit man vom Bürger entfernt ist.
Sie bemüht das Märchen von tollen Konzepten und Lösungen, diese werden aber bis 2024 nicht vorhanden sein. Diese ganze Dummheiten werden die Schere in Deutschland weiter auseinander bringen.