Während der gestrigen „Montags“-Demonstration: ver.di Gewerkschaftssekretär von Nazis massiv angegriffen

18. Oktober 2022 | Politik | 14 Kommentare

Am Montag wurde ein ver.di Gewerkschaftssekretär und Kollege aus dem montäglichen rechten Aufzug körperlich massiv angegriffen.

Dazu erklärt Sebastian Viecenz, Geschäftsführer von ver.di Leipzig/ Nordsachsen: „Wir verurteilen diesen Angriff und stehen solidarisch an der Seite all der Menschen, die sich seit Monaten dem rechten montäglichen Treiben entgegenstellen. Wir fordern von Polizei und Versammlungsbehörde die Gefahr für unsere Gesellschaft, aber auch für Leib und Leben, die von diesen Aufzügen ausgeht, endlich ernst zu nehmen.“

Irena Rudolph-Kokot, für ver.di bei „Leipzig nimmt Platz“, ordnet die Montagsdemos ein: „Durch den russischen Angriffskrieg und die daraus resultierende Verteuerung fossiler Energieträger sowie die allgemeine Inflationsgefahr konnten die *Freien Sachsen* und ähnliche Gruppierungen aus dem rechten bis rechtsradikalen Milieu die Stimmung erneut anheizen und vermeintlich soziale Proteste orchestrierend vereinnahmen. Das Themenspektrum bedient dabei Rassismus, Ablehnung geschlechtlicher Vielfalt und alternativer Lebensmodelle, Frauenhass, Behindertenfeindlichkeit – vereint im Wahn, gegen eine *Diktatur* auf die Straße zu gehen. Gemäßigte und auch vom Verfassungsschutz als rechts eingestufte Gruppierungen laufen spätestens seit dem 05. September vereint, so dass nun Friedenstauben neben schwarz-weiß-roten Reichsflaggen, Russland/Deutschlandfahnen neben Fahnen der so genannten Freien Linken sichtbar sind. Auch nahm das gewalttätige Potential in diesen Versammlungen stetig zu und so gab es am 26. September und auch gestern massive rechte Angriffe.“

Tobias Baumann, Vorsitzender von ver.di Leipzig/ Nordsachen ruft abschließend auf: „Wir machen immer unmissverständlich klar, dass 2022 nicht 1989 ist und wir in keiner Diktatur leben. Gerade in Leipzig hat es Tradition, sich der Vereinnahmung des Rings und von 1989 durch Feinde der demokratischen Gesellschaft entgegenzustellen. Es liegt an uns allen, den Feinden unserer demokratischen Vielfaltsgesellschaft weder die Straßen noch die Köpfe zu überlassen.“

 

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