Oldiedisko

4. Januar 2021 | Bild der Woche | 5 Kommentare

Silvester. Heino hatte mal wieder ein großes Los gezogen. Nach dem er in der Frühstücks­pause von seiner Feuerwerksbegeisterung erzählt und auch gleich noch erklärt hatte, dass dieses Jahr Silvester für … war, hatte ihm der Chef eben für diesen Tag den Redaktionsbereitschaftsdienst aufgebrummt. Ja, und nun saß er im Hallespektrumssekretariat neben Telefon, Fax und bei geöffneten e-Mail-Konto und langweilte sich. Gönnerhaft hatte der Chef „zum Trost“ noch einen Stick mit seiner digitalisierten Musiksammlung da gelassen und nun erschallten aus dem „Blaster“ per Randomfunktion fast nur Songs, die deutlich älter waren als Heino selbst. Wenig begeistert davon begann er, sich mit dem umgebenden „Grünzeug“ zu befassen, da machte es plötzlich „tuut, tuut“ und immer wieder „tuut, tuut“ … bis das Lied endlich zu Ende war. Der Übertopf, den er gerade in der Hand hatte, war verrutscht und gab den Baumarktaufkleber mit einem Bezug zu dem Lied frei. Heino musste grinsen und griff zur Tastatur und staunte.

Die Pflanze war offensichtlich eine typische Büropflanze. Wenn man ihr am richtigen Ort die Freiheit ließ, konnte sie mit etwas Hilfe 20 m hoch werden. Ansonsten sollte sie auch luft- und aquarienreinigend, aber für Hund und Katze ungeeignet sein. Heino beschloss, sich ein Stück von der Pflanze abzuschneiden und war (für den Moment) mit dem Abend versöhnt. Weiß jemand einen passenden Pflanzennamen?

F. H.

Auflösung der letzten Pflanze der Woche (Der Unfall des Skilangläufers): Ilex aquifolium, europäischer Ilex, europäische Stechpalme

Rati hatte recht, und unser Agricola hatte wieder seine zarten Andeutung in die Runde geworfen.

Wir suchten Ilex, oder die gemeine Stechpalme, Ilex aquifolium. „Gemein“ ist sie natürlich besonders dann, wenn man versehentlich engen Kontakt mit ihren stacheligen Blättern bekommt. „Schlau“, wie die Evolution nun mal ist, hat sie sich etwas besonderes ausgedacht: da, wo Tiere nicht hinkommen, um die Blätter zu fressen, also in größerer Höhe in den Ästen, bildet sie keine stachligen, sondern normal glatte Blätter aus. Damit dort die Vögel bequem sitzen können, ihre roten Früchte fressen und dann die Samen verteilen.

Ilex aquifolium, Europäische Stechpalme

Ansonsten hat die Stechpalme viele traditionelle Anwendungen: ähnlich wie Koniferen dienen sie als symbolträchtiger Winterschmuck, waren früher aber auch Bestandteil von Wehrhecken, und das Holz des Baumes, der bis zu 300 Jahre alt werden kann, diente als wertvolles, feinmaseriges Schnitzholz. Auch der Zauberstab von Harry Potter bestand natürlich aus Ilexholz.

Ob die schönen roten Beeren des Ilex nun stark oder weniger stark giftig sind, weiß man übrigens nicht so genau. Die Redaktion rät ab.

(HW)

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Archiv: alle „Pflanzen der Woche“ von 2016-2020 – HalleSpektrum.de – Onlinemagazin aus Halle (Saale)

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