Das historische Wissenschaften Argumente für eine materialistische Geschichtsbetrachtung liefern, dürfte in einer aufgeklärten Welt mindestens seit Darwin trivial sein. Auch das der Mehrwert zur sozialen Differenzierung mit der Herausbildung von Klassen führte.
Je näher die Geschichte an die Gegenwart heranreicht, umso mehr wird deren Interpretation von aktuellen Interessen überlagert. Da wird dann schnell mal ein Denkmal (=Kunst) für die Märzgefallen mit einer historischen Quelle verwechselt. Dass das Denkmal an ein Ereignis erinnert, welches dem seit 1914 fortgesetzten sozialdemokratischen Verrat an den Arbeitern thematisiert, mag da nur ein Zufall sein. Wenn ein AlGII-Empfänger oder eine AlGII-Empfängerin täglich mit genau diesem Verrat konfrontiert wird, lässt sich das, im Unterschied zum Denkmal, allerdings schlecht als „Stalinismus“ tabuisieren.
Wenn ein geschichtsloser Olaf Scholz mit der Verweigerung von Corona-Eurobonds zum Vollstrecker des deutschen Würgegriffs auf Europa aufschwingt, merkt man, wie überflüssig die Sozialdemokratie geworden ist und wie wenig der Verrat heute noch gebraucht wird. Das ausgerechnet die Phillip-Müller-Straße nun Willy Brand Straße heißt, sollte als schwarze Ironie der Geschichte verbucht werden.