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15. November 2013 um 13:37 Uhr #75520
Bei den von Dir genannten 100 000 Euro ist Dir m.E ein Denkfehler unterlaufen:
Hirschinger nennt bei 20% Unterbezahlung 66 000 Euro Arbeitgeberkosten, das sind ca.53 000 Euro Bruttogehalt pro Musiker. Bei Bezahlung nach Tarif wären es ca. 80 000 Euro für den Arbeitgeber und ca. 66 000 Euro Bruttogehalt je Musiker.Die Bemerkung von heiwu, dass Dorgerloh Theologe ist (und demnach keine Ahnung vom Orchester hat)hätte ich nicht von ihm erwartet. Dorgerloh hat doch Fachleute im Ministerium die ihn beraten können und er hat alle Möglichkeiten fachlichen Rat von außen einzuholen, seine Reden im Landtag wird er auch nicht selbst schreiben.
15. November 2013 um 13:43 Uhr #75521Hei-Wu, du weißt, wie viele (nationale und internationale) Bewerber schon bei B-Orchestern auf eine Stelle kommen? Ich glaube zudem, die Besten wären schon längst gegangen. Das Überalterungsproblem besteht schon jetzt. Und Burnout? Es gibt kaum einen Beruf, der so viel flexible Arbeitszeiten bietet, um gegen einen Burnout zu steuern und etwas für sich zu machen.
15. November 2013 um 13:45 Uhr #75522@Wolli
Man sollte Dorgerloh zu einer Klarstellung auffordern oder ihn zu einer Unterlassungserklärung zwingen, wenn man der Meinung sein sollte, dass er bewusst falsche Tatsachen streut, um die Staatskapelle zu diffamieren. Dafür muss Hirschinger aber auch einen Arsch in der Hose haben.15. November 2013 um 15:42 Uhr #75531Die Argumente sind doch immer wieder interessant. Festspielorchester werden bei so gut wie allen wirklich großen Festivals in der Weltg wie in Deutschland jedes Jahr neu zusammengestellt und sind nicht ein örtliches festes Orchester. Aber bestimmt ist das Händelfestival zu Halle so weltberühmt weil es von den örtlichen A-Orchester getragen wird.
Dann wird auch immer wieder bei den Zahlen Verwirrspiel getrieben. Es sind derzeit laut GF der GmbH 121,6 VZ Stellen welche sich derzeit 137 Musiker teilen. Laut der Zielvorgabe durch den Träger der GmbH, die Stadt Halle sollten es aber schon heute 99 VZ sein.
15. November 2013 um 16:21 Uhr #75544@Wolli. Gerade weil Dorgerloh Theologe ist, wundert mich sein Verhalten und seine Wertschätzung gegenüber menschlichen Kulturleistungen. Wäre er geborener Verwaltungshengst, der vor lauter Zahlen das Wesentliche nicht sieht, so könnte ich es mir erklären. So aber dünkt es merkwürdig. Klar braucht ein Minister Berater, man fragt sich aber gerade, wer ihn da berät, und ob er auch gut beraten ist.
15. November 2013 um 17:06 Uhr #75547Hei-Wu, du weißt, wie viele (nationale und internationale) Bewerber schon bei B-Orchestern auf eine Stelle kommen?
Ja, aus Rumänien und anderen osteuropäischen Staaten, zum Beispiel. Klar, die sind auch gut und auch hochmotiviert, denn deutsche Traumgehälter gibt’s in Osteuropa nicht. Du hättest wohl lieber rumänische Gehälter in unseren Orchestern?
Ich glaube zudem, die Besten wären schon längst gegangen. Das Überalterungsproblem besteht schon jetzt.
Es gibt nur solange ein Überalterungsproblem, wie es ein Einstellungsmoratorium gibt und die alten auf ihren Stühlen sitzenbleiben. Würde man Stellen anbieten, würden sich auch junge Musiker bewerben. Einen Mangel an Fachkräften gibt es wahrlich nicht. Aber ob die glücklich wären, in einem mittelmäßigen Haus mit einem mittelmäßigen Gehalt 40 oder mehr Jahre ihren Dienst zu tun, bei dem alle zwei Jahre immer wieder um den letzen Euro gekämpft werden muss, ist fraglich. Und da kommen wir auch zum „Burnout“:
Und Burnout? Es gibt kaum einen Beruf, der so viel flexible Arbeitszeiten bietet, um gegen einen Burnout zu steuern und etwas für sich zu machen.
Natürlich. hei-wu hat auch nicht gesagt, dass die alle Burnout haben, sondern einen auf Burnout machen. Wenn man keinen Bock auf seine Arbeit hat, dann macht man nur soviel wie unbedingt nötig ist. Wenn man unglücklich ist, hat das übrigens auch Auswirkungen auf die Psyche.
15. November 2013 um 18:06 Uhr #75553Nun ist es klar:
Kritik an Staatskapelle: Kultusministerium verteidigt Zahlen
15. November 2013 um 23:42 Uhr #75565@sfkonline
jetzt mache ich so wie du. dein thalia theater ist ein laienhafter provinzieller haufen, der längst geschloßen gehört. eine geldverschwendung pur.
gefällt es dir?16. November 2013 um 02:20 Uhr #75574@Zahlensalat: danke für die Uebersetzung.Genau so hab ichs gemeint.
17. November 2013 um 13:07 Uhr #75725Es gibt auch unter den Theologen geborene Verwaltungshengste…
17. November 2013 um 13:13 Uhr #75728Haben die dann Angst vorm jüngsten Verwaltungsgericht?
17. November 2013 um 13:25 Uhr #75733Sicher, denn sie kennen ja die bürokratische Praxis von Verwaltungsgerichten.
Theologen, die in die Politik gehen, stehen ohnehin schon mit einem Bein in der Hölle.
17. November 2013 um 15:06 Uhr #75810wolli, besser mit Anderthalb… und einen Feuerlöscher sollten sie dabei haben…
17. November 2013 um 20:40 Uhr #75852Wie ich sehe, ist die Staatskapelle in ihrer jetzigen Form zu erhalten, weil sonst alle einen Burnout kriegen. Ja sagt mal, geht´s noch?
Ich habe bisher noch kein einziges Sachargument von euch gehört, außer von Nachrichtenticker, warum man sich NICHT für größere Anlässe – also temporär und projektbezogen – die fehlenden Musiker – vor allem Solisten – einfach anmietet.
17. November 2013 um 21:00 Uhr #75855
Anonym@sfkonline Ja genau. Alles nur noch „Just in Time“. Bürgermeister, Schauspieler, Forenteilnehmer… Bei Nichtbedarf einfach in den Tiefkühler oder nach Indien, um sich dem globalen Wettbewerb zu stellen. Wir müssen den Gürtel enger schnallen, da kann man nicht von seinem Gehalt leben wollen, da machen wir Abstriche. Wir überholen den demografischen Wandel und schaffen uns selbst ab. Sorry, aber mir platzt der Hals, wenn wir in einem der reichsten Länder der Welt so tun, als wären wir arm.
Jetzt rechnen wir uns gegenseitig vor, wo man „besser“ spart. Bildung, Kultur, Rüstung… Oh, sorry, mein Fehler. Auslandseinsätze, Israel und Amistützpunkte in Deutschland sind selbstredend systemrelevant. Kultur nicht.
Also wünsche ich dir noch viel Spaß dabei, Leute vom Schlitten zu schubsen… und einen Vollzeitjob wünsche ich dir auch, bin ja nicht nachtragend.17. November 2013 um 21:11 Uhr #75856Dein Beitrag geht am Thema vorbei. Ein paar Musiker weniger und schon wäre ein Kinder- und Jugendtheater finanziert. Darum geht es. Punkt.
17. November 2013 um 21:18 Uhr #75859
Anonym@sfkonline Offensichtlich magst du Kinder (zumindest Theater für Kinder), aber keine Musik. Du bist sowas von konform, da bleibt mir vor Staunen der Mund offen stehen. Musiker sind, soweit mir bekannt, auch Menschen. Genauso wertvoll wie Schauspieler oder auch du. Wie gesagt, schubs nur weiter Leute vom Schlitten, aber schau gelegentlich nach hinten, vielleicht hält DICH auch jemand für entbehrlich.
17. November 2013 um 21:26 Uhr #75862Dein Beitrag ist nichts weiter als Polemik ohne Antworten zu geben.
17. November 2013 um 21:35 Uhr #75863
Anonym@sfkonline “ Ein paar Musiker weniger und schon wäre ein Kinder- und Jugendtheater finanziert. Darum geht es. Punkt.“
Du hältst dich für unpolemisch? Ich will nicht zwischen 2 Musikern oder 2 Schauspielern „wählen“ dürfen. Viel Spaß noch und Gute Nacht.17. November 2013 um 23:34 Uhr #75868„Das Leben endet nicht im Kindergarten“ (Wolfgang Boemer)
Fruehe Begabtenfoerderung bei Kindern nutzt nichts, wenn eine ignorante Gesellschaft spaeter keinen Platz für sie hat.
18. November 2013 um 07:37 Uhr #75879Die Tatsache das die Kunstsparten sehr unterschiedlich bezahlt werden kann und sollte sicher nicht in Halle verändert werden denn das ist unrealistisch. Neiddiskussionen sind auch völlig falsch.
Was sich die Stadt aber zwingend fragen muss ist wie viel und welche Kultur man für das Geld bekomme.
Keiner geht darauf ein das im Musikerbereich nicht der Stadtratsbeschluss umgesetzt wurde sondern argumentiert damit das es ja anno dazumal eine Orchesterfusion gegeben habe und dies ja schon genug an Belastung gewesen sei. Ich kann daraus nur schlie0en das die Fusion falsch war denn diese geht nun zu Lasten des verbliebenen Trägers der Stadt Halle. Die Insolvenz des Orchesters ohne Träger wäre der richtige Weg gewesen.
18. November 2013 um 07:46 Uhr #75880Wen man sehenden Auges den Untergang des einzigen Kinder- und Jugendtheaters Sachsen-Anhalts hinnimmt, weil vorhandene Mittel nicht mehr sachgerecht verteilt werden – um mehr geht es nicht – weil man den „Abstieg“ von Klasse A nach B fürchtet, ist aus meiner Sicht nicht nur ignorant, er ist sogar arrogant.
Wer behauptet, man müsse nur auf die Straße gehen und das Geld per Protest einfordern, der ist angesichts der zukünftigen (!) Finanzlage Sachsen-Anhalts naiv.
18. November 2013 um 07:50 Uhr #75881Naiv ist zu glauben, Einsparungen im Promillebereich würden den Haushalt Sachsen-Anhalts sanieren.
18. November 2013 um 08:03 Uhr #75882Da gebe ich Dir absolut recht, in anbetracht der Größenordnung der jährlich bis 2019 sinkenden Zuweisungen stehen hier die falschen Themen im Mittelpunkt.
Es gibt nun mal nur 2 Wege, Einnahmeerhöhung oder Ausgabensenkung (O.K. für die LINKE in Sachen-Anhalt auch weitere Schulden) Das es offensichtlich nicht zu Abermilliarden durch die vielen Reichen Sachsen-Anhalts kommen wird scheint nun auch der letzte gemerkt zu haben also bleibt nur noch Ausgabensenkung. Fakt ist aber wir haben im Land weiter ansteigende Personalkosten.
18. November 2013 um 10:38 Uhr #75909Und ja, Personalkosten hauptsächlich bei Regierungsstellen. Andere nutzlose Ausgaben dieser Art gehörten auch auf den Prüfstand: Möwe berlin, Cochstedt…
Und andererseits kann man auch mit Schulden gut leben, schließlich sollen ja die armen Banken auch verdienen müssen… das zeigen die Jahre der Bundesregierung…
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