Startseite Foren Halle (Saale) Verdienst bei der Staatskapelle Halle

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  • #75389

    http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/kultur-spardebatte-landtag-diskutiert-ergebnislos-ueber-kuerzungen,20641266,25035270.html#commentsRoot

    „Bei der Staatskapelle in Halle etwa koste ein Musiker nach ihm vorliegenden Zahlen im Durchschnitt 80 200 Euro pro Jahr, beim Orchester in Weimar seien es dagegen nur 61 800 Euro, sagte Dorgerloh am Donnerstag im Landtag in Magdeburg. „Das sind 25 Prozent weniger als in Halle“, sagte Dorgerloh. Ein Stadtratsbeschluss, die Zahl der Musiker von 137 auf 99 zu senken, sei nicht umgesetzt worden. Zudem würden die vereinbarten Ziele bei den Besucherzahlen um bis zu 20 Prozent unterschritten.“

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    Ich finde es ganz schön dreist von der im halleschen Stadtrat vertretenen CDU, jede einzelne Stelle in der Staatskapelle verteidigen zu wollen. Die Angestellten in der Schauspielbranche verdienen nur einen Bruchteil. Jetzt ist mir auch klar, wohin das Geld geht. Man könnte fast geneigt sein, zum Boykott der Staatskapelle aufzurufen, bis dieser Missstand abgestellt ist.

    #75391

    Kultusminister Dorgerloh schimpft im Landtag auf Staatskapelle Halle

    Du hast aber gelesen, was hier steht, dass zwar 137 Musiker beschäftigt sind, die sich aber das Gehalt von 99 (vollbeschäftigten) Musikern teilen?
    Wenn das stimmt und man die 80 000 Euro mit 99/137 multipliziert kommt ca. 60 000 Euro raus, das wäre soviel wie in den anderen genannten Orchestern.

    #75392

    Na,wenn alle Beiträge von SfK so fundiert recherchiert sind?! Danke Wolli.

    #75393

    Ihr könnt die Kacke drehen und wenden wie ihr wollt, aber 80.000 im Durchschnitt (!) sind für eine Vollzeitstelle angesichts der dramatischen Haushaltslage viel zu viel.

    #75394

    Anonym

    sfk denkt bestimmt auch, die Musiker bekommen das auf die Kralle.

    #75398

    Nein.

    #75399

    Bei einem Jahres-Arbeitgeberaufwand von 60 000 Euro pro Musiker und ca. 20% AG-Anteil ergibt sich ein Bruttogehalt von 48 000 Euro = 4000 Euro pro Monat.
    Ob das zuviel oder zu wenig für hochqualifizierte Musiker eines Staatsorchesters ist, mag jeder selbst beurteilen.

    #75400

    Darum geht es nicht. Es geht darum, dass 137 Musiker 10.960.000 € jährlich vom Etat abgreifen – und zwar ohne Sachkosten. Ob das zuviel oder zu wenig ist, mag jeder selbst beurteilen.

    #75401

    10.960.000 : 137 = 80 000

    Diese 80 000 hat Dorgerloh genannt, nun bin ich auch ratlos. Wer kann das aufklären?

    #75402

    gestrichen

    #75413

    Wie hoch sind denn die Gehaelter fuer Juristen, Mediziner oder andere Berufsgruppen mit abgeschlossenem Hochschulstudium? Wenn man ueber das Gehalt hervorragender Musiker diskutiert, muss man die der anderen Berufe ebenfalls in Frage stellen.

    #75414

    Und was qualifiziert eigentlich Herrn Dorgerloh zu diesem Kuenstlerbashing? Sein Theologiestudium wohl eher nicht. Er weiss, was Gemeindepfarrer und akademische Bedienstete in der Kirchenverwaltung kosten. Das bewegt sich in aehnlicher Groessenordnung, bei vergleichbar schlechter Auslastung der Veranstaltungsraueme. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: ich neide auch den Pastoren nicht das Gehalt. Eine entwickelte Gesellschaft muss sich das leisten wollen.

    #75416

    Anonym

    Laut Wirtschaftsplan hat die Staatskapelle 10,3 Millionen Euro Personalkosten für 130 Vollzeitbeschäftigte (inkl. Verwaltung)

    Wolli ergänzt:
    Dann hat jede Vollzeitstelle des Orchesters im Durchschnitt Personalkosten von ca. 80.000 Euro, so dürfte Dorgerloh gerechnet haben.

    #75418

    Hei-Wu, nein, nein und nochmals nein. Es geht darum, dass man auf der einen Seite ein Kinder- und Jugendtheater schließt, weil man es sich nicht leisten könne, aber auf der anderen Seite ein Orchester nicht mal im Ansatz in Frage stellen will, was mit Personal- und Sachkosten ein vielfaches an Kosten verursacht. Es geht in Zukunft nur noch um eine einzige Frage: Wie können wir knappe Mittel so ausgeben, dass eine Sparte die andere nicht in Frage stellt. So geht es auf jeden Fall nicht weiter.

    #75419

    SfK, dann muss man sich von den Haendelfestspielen verbschieden. Die funktionieren mit einem B-Orchester so wenig, wie eine Sternengastronomie mit Mensakoechen. Aber Hauptsache, für Kinderbespassung ist gesorgt.

    #75421

    B-Orchestermusiker bestehen also aus lauter unmusikalischen, unstudierten Volltrotteln?

    #75423

    Als ich noch im Stadtrat war, hat man uns Orchesterlaien erklärt, dass man mit 99
    Musikern jedes Orchesterstück spielen kann, offenbar soll deshalb aus Kostengründen(!) die Orchestergröße auf 99 Musiker reduziert werden.

    #75424

    Wenn es nach deinem Horizont ginge, SfK, dann wuerden deine Kinder auch in der gymnasialen Oberstufe von Grundschullehrern unterrichtet.

    #75426

    Du irrst. Manchmal ist der B-Wein besser als der A-Wein.

    #75427

    Von Wein magst Du Ahnung haben, von Schule offenbar nicht.

    #75428

    Entschuldigung, aber du vergleichst Äpfel mit Birnen.

    Aber dann lassen wir das mal so stehen und widmen uns der Frage, wie steht die Staatskapelle unter den 30 Konzertorchestern da? Berliner Philharmoniker, Münchner Philharmoniker, Sächsische Staatskapelle Dresden, Staatskapelle Berlin oder das Gewandhausorchester Leipzig kennt man international. Aber was ist mit unserer Staatskapelle? Ist sie ihr Geld wert? Wie viel Aufnahmen hat sie produziert? Ist sie nicht längst ein verkapptes B-Orchester?

    #75450

    Auf der letzten Seite dieses Schreibens sind die erforderlichen Abfindungssummen bei Entlassungen 2015/2018 angegeben, unter Punkt 2 die Abfindungszahlungen ab 2018 auf Grund des Durchschnittsverdienstes bei der Staatskapelle.

    http://www.halle.de/push.aspx?s=downloads/de/Kultur-Tourismus/Kulturpolitik//Sanierung-TOOH/rauschenbach_-_zwischenstand_bez_glich_des_finanzbedarfs_der_tooh_vom_12._november.pdf

    #75467

    Staatskapelle weist Kritik des Kultusministers zurück und spricht von Diffamierung

    Was hat denn nun Dorgerloh wirklich im Landtrag gesagt:

    Hat er gesagt, dass bezogen auf die 130 Vollzeitstellen Personalaufwendungen von 80 000 Euro je Vollzeitstelle entstehen ( was ja offenbar korrekt ist) oder hat er gesagt, dass diese Kosten je Musiker entstehen, was tatsächlich falsch wäre, da wird wohl die von Hirschinger genannte Zahl von ca. 66 000 Euro stimmen.
    Wenn die Musiker 20% unter Tarif bezahlt werden, wie Hirschinger sagt, dann dürften die Personalkosten bei Bezahlung nach Tarif ca. 80 000 Euro je Musiker betragen.
    Minister Dorgerloh als obersten Kulturvernichter zu bezeichnen, wie Hirschinger es getan hat, ist schon starker Tobak. Hirschinger disqualifiziert sich damit als Verhandlungspartner.

    #75471

    Wolli, wenn Dorgerloh die Zahlen mit anderen Häusern vergleicht, dann ganz sicher auf der Basis einer Vollzeitstelle.

    Hinsichtlich des 20 prozentigen Gehaltsverzicht käme man dann auf durchschnittlich mehr als 100.000 €. Das ist aus meiner Sicht eine unvorstellbare Zahl in Bezug auf das, was andere Sparten im Durchschnitt erhalten.

    Darüber hinaus möchte ich erwähnen, dass die Qualität des Orchesters durch eine Verkleinerung nicht geringer wird. Warum? Es spielen im wesentlichen dieselben Musiker weiter. Ferner ist es schon längst üblich (auch und gerade international), dass man sich andere Musiker für das eine oder andere größere Orchesterprojekt einkauft. Das ist übliche Praxis und sorgt übrigens bei einigen Orchestermusikern für einen lukrativen Nebenjob mit bis zu 1.000 € monatlich, zum Teil mehr. Das sind Informationen aus erster Quelle.

    Der von Hei-Wur beschworene Qualitätsverlust ist schlichtweg unzutreffend. Soweit zu den Tatsachen.

    #75519

    Bei einer 20% Gehaltskürzung ist der Qualitätsverlust vorprogrammiert. Die Besten kündigen ordentlich und gehen außer Landes. Der Rest kündigt innerlich und macht einen auf „Burnout“.

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