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wolli aktualisiert.
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24. August 2019 um 19:24 Uhr #353596
Mit Verlaub, es sieht anders aus. Wer das bestreitet, dem ist nicht zu helfen.
24. August 2019 um 20:23 Uhr #353597Was hätte die DDR machen sollen?
Die Möglichkeit gegen sogenannte Besitzer vorzugehen, weil diese nichts zur Erhaltung beitrugen, war wohl nichts.
Also baut man sich eine eigene Stadt.
Und jetzt haben wir da tapfere Erben, die schon immer, also die 90-Jährigen,
was machen wollen.
Aber es gibt Enkel.
Enkel = Arschlöcher, ein Thema für Halle.24. August 2019 um 23:01 Uhr #353598Es gibt nicht nur unter Enkeln Arschlöcher, manche sind es bis ins hohe Alter oder werden es im Alter, ich spreche aus Erfahrung.
25. August 2019 um 08:26 Uhr #353600Ist schon echt eine Leistung Herr Fractus Ihre Kapitalismusbrille:
Nach der Wende wurde ein Grossteil der historischen Substanz der Stadt Halle gerettet. Falls Sie aber so verwirrt sind zu glauben, das die Marktwirtschaft als Gebäude unsaniert blieb wegen den Geldsäcken, scheint es dringend notwendig mehr Aufklärung zu leisten, wie kaputt diese Stadt einmal war.
Unabhängig davon hat ein sehr fleissiger Privatmann viele Jahre eine Website unterhalten um zu mindestens auf die historische Problembauten hinzuweisen: leerstehende-baudenkmale.de u. Hat versucht dies möglichst aktuell zu halten. Hier sind Sanierungsstände aber auch Abrisse verzeichnet.
Die DDR-bauten SIND dabei allerdings nicht dabei, aber natürlich sind die Geldbonzen das auch schuld. Aber nicht schlimm am Thälmannplatz entstehen ja wieder neue DDR-Renaissancebauten25. August 2019 um 12:55 Uhr #353605Ich denke, die These, die immer noch hohe Zahl an Ruinen in Halle sei auf ein Übermaß an Kapitalismus in den letzten 30 Jahren zurückzuführen, lässt man am besten unkommentiert.
25. August 2019 um 13:47 Uhr #353612Bei aller Kapitalismuskritik sollte man aber feststellen, dass viele bedeutende Bauwerke in Halle nach der Wende nicht dem Kapitalismus, sondern der Verwaltungsarroganz und Kommunalpolitik zum Opfer gefallen sind. Beispiele: Berliner Brücke, Heilanstalt Nietleben, mehrere Barockhäuser in der Altstadt, Zuckerfabrik…
25. August 2019 um 15:12 Uhr #353627Herr Heiwu , wenn ich an die Abrisse durch das Land denke (Neuer geisteswissenschaftlicher Campus -ehemalige Landwirtschaftliche Fakultät…) stimmt das mit der Verwaltungsarroganz: besonders auch aus Magdeburg, Starres u. stringendes Denken in den 90er seitens z.B. der Denkmalbehörden aller Ebenen….
Aber trotzdem es ist viel in Summe seit der Wende passiert, durch Investitionen u. Kapital……
25. August 2019 um 15:32 Uhr #353629War die alte landwirtschaftliche Fakultät denn wirklich so erhaltenswert? Das Gelände war abgesperrt, auf ihm befanden sich landwirtschaftliche Zweckbauten. Durch den neuen Campus haben die Uni und die Stadt sehr viel gewonnen, auch wenn ohne den damals herrschende Sparwahn wohl noch mehr möglich gewesen wäre.
(Dass der Kapitalismus din alten ostdeutschen Stadtkerne noch im letzten Augenblick vor dem real existierenden Sozialismus gerettet hat, darüber brauchen wir doch nicht zu reden.)
25. August 2019 um 17:07 Uhr #353644Da wurde nur der historische Bauschrott mit seinen minderwertigen Mietskasernen beseitigt. Viele, die sich heute für die Rettung der Gründerzeit-Architektur feiern lassen vergessen, wie die Hinterhöfe vor 100 Jahren aussahen. Das wird natürlich gern verschwiegen.
Ja, okay, bin natürlich weder Speichellecker noch Günstling des Systems. Da darf ich mir Systemkritik auch mal leisten. Wenn die heute auch genau so ungern gehört wird wie vor 40 Jahren.
War heute nur lustig zum Laternenfest: Leibesvisitation vor Betreten des Festgeländes. Hätte es bei den beiden Erich´s jedenfalls nicht gegeben.
Merkt das System eigentlich nicht, wie leicht die es den Spinnern von Pegida und AfD machen….?25. August 2019 um 17:26 Uhr #353647„War heute nur lustig zum Laternenfest: Leibesvisitation vor Betreten des Festgeländes. “
Das ist Kulturbereicherung.25. August 2019 um 17:41 Uhr #353652Die Gründerzeit-Mietskasernen waren zur Gründerzeit begehrt, und sie sind es heute auch. Die Hinterhöfe sind heute teils hässlich, teils schön, und so war das wohl auch früher. Übrigens waren die Mietskasernen sozial durchmischt, und das sind es noch heute (vielleicht nicht mehr in München und Fankfurt am Main), weil sie in der Regel unterschiedlich attraktive Wohnungen beherbergen.
25. August 2019 um 18:10 Uhr #353664„Die Gründerzeit-Mietskasernen waren zur Gründerzeit begehrt, …“
Ehm nein.25. August 2019 um 18:25 Uhr #353667„Übrigens waren die Mietskasernen sozial durchmischt“
Warum sollte sich jemand mit einem höheren Einkommen das antun?25. August 2019 um 18:27 Uhr #353669Die Gründerzeit-Mietskasernen wurden jahrzehntelang von Bauunternehmern errichtet und mit Gewinn vermietet oder verkauft.
Übrigens wäre es ja seltsam, wenn diese Häuser, zugeschnitten auf den damaligen Bedarf, damals gemieden worden wären, während sie heutzutage von Gentrifizierung bedroht sind.25. August 2019 um 18:32 Uhr #353670Warum sollten sich Leute mit höherem Einkommen in der Beletage daran stören, wenn in den Hinterhauswohnungen Leute mit niedrigerem Einkommen leben?
25. August 2019 um 18:47 Uhr #353673Für gewöhnlich gab es an der Straße großzügige Bürgerwohnungen, die man nicht als Mietskaserne bezeichnen kann und dann Hinterhäuser für die Ärmeren.
Und dann gab es noch solche Mietskasernen wie Loests Hof. Winzige Wohnungen 40m² mit durchschnittlich 6 Personen belegt.
Ich halte nicht viel von Kintopp, aber die Serie „Babylon Berlin“ zeigte so eine Wohnung. Ich halte die Bilder für real, weil ich auch Fotos solcher Wohnverhältnisse kenne.25. August 2019 um 19:33 Uhr #353682Für gewöhnlich gab es an der Straße großzügige Bürgerwohnungen, die man nicht als Mietskaserne bezeichnen kann und dann Hinterhäuser für die Ärmeren.
Eben. Das war soziale Durchmischung.
25. August 2019 um 19:52 Uhr #353683Wie hoch war in der DDR die Miete? Was konnte ein Eigentümer damit für den Erhalt tun?
„Repräsentantive Ruinen“ sind für mich zB Lehmanns Villa (wahrscheinlich noch keine Ruine, aber ohne Nutzung nagt der Zahn der Zeit), das Polizei- Präsidium.
25. August 2019 um 20:08 Uhr #353686Repräsentantive Ruinen“ sind für mich zB Lehmanns Villa (wahrscheinlich noch keine Ruine, aber ohne Nutzung nagt der Zahn der Zeit),
Im Inneren dürfte die schon jetzt Ruine sein schon vor 15 Jahren war der Schwamm drin, das Land wollte sie deshalb schon nicht haben.
Wem gehört die eigentlich jetzt?25. August 2019 um 20:17 Uhr #353687„Übrigens waren die Mietskasernen sozial durchmischt,“
Bei räumlich getrennten Häusern frage ich mich, wo da die soziale Durchmischung war. Sie war nur im Quartier vorhanden.25. August 2019 um 21:14 Uhr #353688In Loests Hof wurde ja sowohl gearbeitet wie auch gewohnt. Auch darin kann die Gründerzeitstadt uns heute zu Vorbild dienen, dass Orte des Wohnens und des Arbeitens nah beieinander sind, zumal die meiste Arbeit heute nicht so lärmt und stinkt wie früher.
25. August 2019 um 21:25 Uhr #353690Das denke ich auch, aber wie man sah, stieß ja schon eine Augenklinik auf Widerstand.
Und sebst ein Gewerbegebiet nur in Sichtweite stieß auf Widerstand.25. August 2019 um 21:39 Uhr #353691Äh, und hier noch was zum Ausgangspunkt des Threads: Gibt es nicht rund um den Roten Ochsen eine Reihe ruinierter Häuser, und werden die nicht verschwinden, wenn auch das Verschwinden des Gefängnisses absehbar ist?
25. August 2019 um 22:49 Uhr #353696Leibesvisitation vor Betreten des Festgeländes. Hätte es bei den beiden Erich´s jedenfalls nicht gegeben.
Der Kapitalismus duldet nicht, dass du deine eigenen Getränke mitbringst.
1. September 2019 um 12:10 Uhr #354223An dem hohen Wohnhaus am Franckeplatz, neben der Drogenberatungsstelle (früher konnte man da Pferdewetten abschließen)tut sich auch nichts.
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