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Enrico Seppelt.
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1. September 2012 um 22:55 Uhr #8305
Angeregt durch ein Foto hier im Hallespektrum, haben die Freunde der Stadtbibliothek Halle vorgeschlagen, anläßlich des Tages der halleschen Biblotheken am 20.10.2012 die Bronzeskulptur „Der Lesende“ des halleschen Bildhauers Martin Wetzel in Halle Neustadt vom jetzigen Standort an der Richard-Paulick-Strasse zur Stadtteilbibliothek Halle-Neustadt an der Strasse „Zur Saaleaue“ umzusetzen.
Die Stadt könnte mit der Umsetzung der Bronzeskulptur „Der Lesende“ zur Stadtteilbibliothek Halle-Neustadt einen weiteren Höhepunkt zum Tag der halleschen Bibliotheken setzen, gleichzeitig die Skulptur besser zur Geltung bringen und besser vor Metalldieben schützen.
„Der Lesende“ wurde 1981 an der Richard-Paulick-Strasse aufgestellt und ist durch die inzwischen hochgewachsenen Bäume und Sträucher nur noch mit Mühe von einem kleinen Verbindungsweg von der Richard-Paulick-Strasse zur Kastanienallee zu sehen. Dieser Weg ist vermüllt, die Bänke sind teilweise zerschlagen, die Skulptur steht im Gebüsch und die Spuren von versuchten Metalldiebstählen sind zu sehen: ein großer Zeh wurde abgesägt, ein tiefer Sägeschnitt befindet sich im Fuß. Graffitispuren befinden sich auf dem aufgeschlagenen Buch des Lesenden.
Die Platten um den gemauerten Sockel sind zerstört.Der abgelegene und durch Sträucher vor Einsicht geschützte Standort dürfte über kurz oder lang zum Diebstahl der ganzen Figur führen.
Durch den Abriss einen Wohnblocks an der Strasse „Zur Saaleaue“ ist die Sicht zur Zweigstelle Halle-Neustadt der Stadtbibliothek frei geworden und ein neuer Zugang wurde geschaffen. Die Freifläche wurde nach dem Abriss gestaltet, das benachbarte Begegnungszentrum „Pusteblume“ hat dort eine Metall-Pusteblume aufgestellt.Dort ist ein schöner Platz für den „Lesenden“. Die Bronzeplastik würde dort nicht nur auf die Zweigbibliothek aufmerksam machen, sie würde auch wieder öffentlich zur Geltung kommen und zur Verschönerung von Halle-Neustadt beitragen. Die freie Sicht an der belebten Strasse dürfte Metalldiebe weitestgehend abschrecken. Eine zum Lesen einladende Bank steht bereits da.
Der inzwischen verstorbene hallesche Bildhauer Martin Wetzel wäre sicher einverstanden mit einer Umsetzung zur Stadtteilbibliothek West an die Strasse „Zur Saaleaue“.Hier ein Bild des Lesenden aus vergangenen Tagen, als er noch von der Richard-Paulick-Strasse zu sehen war. Inzwischen sind Bäume und Sträucher so gewachen, dass er kaum noch zu finden ist.
Um Meinungsäußerungen bitte ich sehr.
2. September 2012 um 08:30 Uhr #8463Sinn würde die Grünfläche machen wo der Block abgerissen wurde, direkt vorn an der Straße. Das steht auch schon ein anderes Kunstwerk.
2. September 2012 um 08:54 Uhr #8464Genau, das ist auch gemeint. Das andere Kunstwerk ist eine eiserne Pusteblume des benachbarten Begegnungszentrums „Pusteblume“.
2. September 2012 um 09:51 Uhr #8467Die Situation hat sich aber geändert, die Plastik ist von der Richard-Paulick-Str. nicht mehr zu sehen, sie steht im Gebüsch, den Metalldieben ein vorzügliches Opfer.
2. September 2012 um 10:28 Uhr #8472Urteile nicht vom heimischen Computer, sondern sieh es Dir selbst an.
2. September 2012 um 11:15 Uhr #8476Auch da bin ich anderer Ansicht, die zu pflegenden Grünanlagen haben in Halle immer mehr zugenommen -und damit natürlich auch die Kosten-, während die Einwohnerzahl schrumpft und die Stadt pleite ist. Wo es möglich und sinnvoll ist, sollten Grünanlagen naturbelassen bleiben, um den Pflegeaufwand zu verringern. Auch Rauen hat da schon mit pflegeaufwändigen Flächen in der Silberhöhe Unsinn angestiftet -aber das ist ein anderes Thema.
2. September 2012 um 13:25 Uhr #8482Hallo,also ich bin sehr dafür, dass die Skulptur von dort umgesetzt wird. Selbst wenn die Stadt die Grünanlage wieder in Schuss bringen würde, damit man die Skulptur von der Straße aus sieht: in einem Jahr hätten wir wieder das Problem.Behaltet den Lesenden in Neustadt, aber bitte nicht an diesem Ort!!Wenn die dortige Schule oder das Studentenwerk ein Interesse hätten, den Lesenden zu erhalten, dann würden sie ihn pflegen. Es ist sicher kein Problem, einmal im Monat eine Schulklasse durchs Gebüsch zu jagen und dort sauber machen zu lassen. Auch könnten die Hausmeister des Studentenwerks 10m über den Gehweg gehen und dort was machen. Aber nein .. das passiert seit vielen Jahren nicht. Weil die Skulptur vergessen wurde und weil keiner dort an diesem Standort ein Interesse daran hat. Setzt den Lesenden um .. aber schnell!!
2. September 2012 um 13:38 Uhr #8484Auch ich halte die Umsetzung für eine gute Idee.
2. September 2012 um 13:48 Uhr #8492Kann jemand mal den Fuß des Lesenden mit dem abgesägten Zeh und dem tiefen Sägeschnitt fotografieren und hier einstellen?
2. September 2012 um 17:03 Uhr #8547Hast Du Dich im Thread geirrt?
2. September 2012 um 17:05 Uhr #8548Ich kann mich erinnern, dass Wolli mal „Die Lesende“ von der Ziegelwiese vor die Stadtbibliothel stellen wollte. Da scheint auch nichts draus geworden zu sein.
2. September 2012 um 18:23 Uhr #8557Die Lesende von Beberniß hat an der Fontäne einen wunderbaren Standort, aber es fand dort ein Diebstahlversuch statt und mit Graffiti wurde sie auch beschmiert, das war die Ursache dieser Idee der Umsetzung, zumal zu gleicher Zeit an der Stadtbibliothek am Hallmarkt ein Anbau errichtet wurde, wo sie auch gut hingepaßt hätte und vor allem besser vor Diebstahl geschützt wäre.
In Neustadt ist die Situation des Lesenden von Martin Wetzel anders:
– der Lesende kann kaum noch gesehen werden, denn er steht im Gebüsch
– die Diebstahlgefahr ist an diesem schlecht einsehbaren Standort sehr hoch, der Versuch ist bereits erfolgt und die Skulptur wurde bereits beschädigt
– an der Stadtteilbibliothek West ist eine hervorragend geignete Aufstellungsfläche durch einem Wohnlockabriß entstanden
– Die Stadtteilbliothek West benötigt Werbung, ebenso wie das Begegnungszentrum Pusteblume, das dort auch ein Kunstwerk „Pusteblume“ aufgestellt hat.
– Die Skulptur „Der Lesende“ bleibt in Halle-Neustadt und kommt besser zur Geltung.2. September 2012 um 20:21 Uhr #8575Klar, ein Meteorit könnte auch drauffallen – absolute Sicherheit gibt es nicht.
2. September 2012 um 22:38 Uhr #8582
AnonymImmer, wenn ich aus anderen Städten (Heilbronn, Innsbruck, Potsdam, Dresden) nach Halle zurückkomme, wird mir bereits am Bahnhof bewußt, was für ein verwahrlostes Kaff Halle geworden ist, und ein Blick auf den Zustand mancher Plastiken bestätigt das immer wieder.
2. September 2012 um 23:01 Uhr #8585Jetzt übertreibst Du aber, welche Plastiken sind denn noch verwahrlost?
3. September 2012 um 08:15 Uhr #8614
AnonymDann sieh Dich mal in Neustadt um, zum Beispiel links des Weges von der ehemaligen Zentralpoliklinik in Richtung Punkthochhaus.
3. September 2012 um 08:28 Uhr #8615Es gibt in Halle viele verwahrloste Plastiken, da stimme ich Elke zu. Und das nicht nur in Halle-Neustadt, dort aber insbesondere, weil dort zu DDR-Zeiten viele Skulpturen aufgestellt wurden.
3. September 2012 um 09:08 Uhr #8621Dann wird es aber Zeit, dass sich hallespektrum mit Fotoapparat auf die Socken macht und die verwahrlosten Plastiken hier dokumentiert. Bitte benennt diese Plastiken, im Internet findet ihr alle.
Vielleicht können wir damit etwas zur Rettung beitragen.
Wenn es so ist, müßten doch die „Kulturschaffenden“ und „Kulturverwaltenden“ der Stadt längst Alarm geschlagen haben.3. September 2012 um 12:08 Uhr #8660
AnonymMeist wird mit Farbe gearbeitet, mir ist dieses Verhalten insofern fremd, weil ich viel unterwegs bin und so etwas selten bzw. gar nicht sehe.
Damit das kein leeres Gelaber wird, möchte ich meine Beobachtungen mal durch ein paar Beispiele unterlegen :
In Dresden, unweit des neuen Stadions-im Bürgergarten, befindet sich einer der schönsten Brunnen, die ich kenne, der Mozartbrunnen. Vandalismus=0.
In Heilbronn steht auf der Neckarbrücke ein goldener Hase mit einer Angel.
Preisfrage : Wie lange wäre die Angel in Halle am Hasen ?Die Beispiele habe ich bewußt gewählt, damit hier keine Ost-West Diskussion aufkommt, ich könnte hier noch einiges anfügen.
Woran liegt es ? Gibt es anderswo eine andere Haltung zu dem, was die eigene Stadt an Schätzen hat ?
Greifen dort vielleicht die dafür zuständigen Kräfte (Polizei, Ordnungsamt) konsequenter durch.Übrigens verwunderte es mich als atheistische Hallenserin während eines längeren Aufenthaltes im Saarland, dass die dort auf freiem Feld aufgestellten Heiligenfiguren nicht verunziert oder beschädigt wurden.
Es ist gut, dass sich Menschen wie Wolli über solche Dinge Gedanken machen, eine Änderung im Verhalten mancher Hallenser wird wohl auch er nicht erreichen können.
Irgendetwas ist schiefgelaufen.3. September 2012 um 14:36 Uhr #8673Hallo Elke, an Deiner Beobachtung ist was dran, es gibt m.E. zuviel Hallenser, die ihre Stadt nicht lieben, sie nicht als ihre zu schützende Heimat betrachten. Das hat sicher etwas damit zu tun, dass viele Bewohner nur wegen der Chemieindustrie und der Wohnungen hergezogen sind und das hallesche Bürgertum in großem Stil in den Westen geflüchtet bzw. ausgereist ist.
Ich will auch ein Beispiel zu einer Plastik nennen:
Hallesche Bildhauer haben für die Stadt Magdeburg die lebensgroße Figur der Königin Luise hergestellt(das Gipsmodell steht noch unter der Kröllwitzer Brücke).
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Preußische Königin aus weißem Carrara-Marmor in einem halleschen Park lange unbeschmiert und unbeschädigt stehen würde.Das alles hält mich aber nicht davon ab, mich für Halle einzusetzen – ich ziehe mich jedenfalls nicht in meine vier Wände zurück.
3. September 2012 um 17:22 Uhr #8709Ich denke, der Vandalismus in Halle ist ein Symptom der außer Gleichgewicht geratenen sozialen Struktur Halles. In Halle fehlen einfach zu viele Arbeitsplätze, insbesondere qualifizierte Arbeitsplätze: Wer qualifiziert ist, geht oft weg, zurück bleiben die Perspektivlosen.
Dazu kommt noch die Tatsache, dass Halle für Vandalen gute Bedingungen bereitet: Zahlreiche Gebäude und andere Einrichtungen in verschiedenen Stadien des Verfalls sind über die Stadt verteilt, und aus Kostengründen werden Vandalismusschäden auch sonst oft nicht oder nur notdürftig beseitigt. Die Polizei ist kaum präsent und die Aufklärungsquote ist bei ein bis zwei Prozent.
Die von Wolli angesprochene Zuwanderung ist m.M.n. eher dafür verantwortlich, dass man in Halle besonders stark an Relikten aus der DDR festhält – ich habe den Eindruck, dass insbesondere damals zugezogene Bürger die Vorwendezeit als die „goldene Zeit“ Halles sehen.
In anderen Städten wären die Hochstraße und die äußerlich unsanierten Plattenbauten insbesondere in der Altstadt und am Riebeckplatz längst abgerissen, saniert oder zumindest als Schandfleck verrufen.
3. September 2012 um 21:26 Uhr #8733@wolli, ich fotografiere seit vielen Jahren Plastiken und Brunnen in Halle. Da Thema könnte man doch mal bei einem Treffen näher beleuchten. Wer wäre denn interessiert?
3. September 2012 um 21:52 Uhr #8738Auf mich kannst Du zählen. ( mail@fdsh.de )
3. September 2012 um 22:23 Uhr #8740Jupp! Ich auch.
PN an mich.3. September 2012 um 23:51 Uhr #8745Hallesche Bildhauer haben für die Stadt Magdeburg die lebensgroße Figur der Königin Luise hergestellt …
Scheint ja ne recht große Dame gewesen zu sein, die gute Luise. Die Statue ist jedenfalls knapp 2,5m hoch 😉
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