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- Dieses Thema hat 46 Antworten und 9 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 7 Jahren, 10 Monaten von Anonym.
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2. Juni 2016 um 00:13 Uhr #251283
Im Klartext: Brenners politische Ansprachen sind in Bad Lauchstädt unerwünscht.
2. Juni 2016 um 00:21 Uhr #251285Wohl recht ward da entschieden, war doch dem Oberspießer Goethen das garstig politisch Lied zuwider:
http://www.politisches-lied.net/ein-politisch-lied-ein-garstig-lied-1789-1848/
Hei-Wu
Heinrich-Heine-Theater Gimritz2. Juni 2016 um 06:43 Uhr #251288Der Herr Geschäftsführer versteht von der Kunst so viel wie ein Baum. Selbstverständlich war und ist Kunst immer in der Lage, ihre versteckten Botschaften zu verpacken.
2. Juni 2016 um 07:30 Uhr #251289Um politische Botschaften innerhalb der Kunst geht es nicht , sondern wie Schmidt schreibt, außerhalb der Kunstausübung. Zitat „… bestehe ich darauf, dass außer im Rahmen der Kunstausübung Ansprachen oder schriftliche Äußerungen (beispielsweise in den Programmheften) oder auf Handzetteln zu politischen Themen während der Gastspiele in Bad Lauchstädt zu unterbleiben haben.“
Wie aus seiner Entgegnung geschlussfolgert werden kann, will sich Brenner daran nicht halten und seine politische Überzeugung weiter auch außerhalb der Kunstausübung im Theater kundtun.
- Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 11 Monaten von wolli.
2. Juni 2016 um 07:36 Uhr #251290
AnonymWas davon ist jetzt die Meldung?
Genauso wenig, Wie ich bei einer Sportveranstaltung politische Reden erwarte, tue ich das in einem Theater. Völlig normal.
Bei einem Konzert ist das Tennisspielen auch verboten…und?Könnte mir also bittebmal einer erklären, was an dieser Email berichtenswert ist? Danke
2. Juni 2016 um 07:44 Uhr #251294An dieser email ist berichtenswert, dass im nt manchmal genau das geschieht, was Du nicht erwartest, nämlich politische Reden/Äußerungen. Und noch bemerkenswerter ist, dass es sein Kollege vom Lauchstädter Theater wagt, dies in seinem Theater nicht zuzulassen.
2. Juni 2016 um 09:26 Uhr #251303Politische Ansprachen in Programmheften können auch in Gedichtform erfolgen. Das ist dann schlichtweg Kunstfreiheit. Brenner wird einen Teufel tun, sich künftig zu enthalten.
- Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 11 Monaten von Stadt_für_Kinder.
2. Juni 2016 um 09:51 Uhr #251305
AnonymKunst kann nicht in einem luftleeren, respektive gesellschaftsleeren, Raum existieren.
Deswegen ist die Lauchstädter Zensurvorgabe nicht nur vorgestrig, sondern im Kern auch kunstfeindlich.
2. Juni 2016 um 10:24 Uhr #251309Mit dieser Meinung kann jeder Intendant neben der eigentlichen Aufführung seine politische Meinung verbreiten, ansonsten ist es vorgestrig und kunstfeindlich..
2. Juni 2016 um 10:28 Uhr #251312Wie grenzt man denn Kunstfreiheit und politische Meinungsäußerung ab? Ab wann beginnt die Kunstfreiheit? Gehört dazu auch die politische Interpretation oder Diskussion im Vor- oder Nachfeld eines Stückes, wie es Sodann schon zu DDR-Zeiten praktizierte?
2. Juni 2016 um 10:31 Uhr #251314Es ist ja nicht so, dass es kritikwürdig wäre, wenn Herr Brenner Politik in seinem Theater zum Gegenstand von Diskussionen machen würde, indem man den Raum und die Möglichkeiten für Kontroversen nutzt. Es ist dagegen so, dass Brenner sich einseitig gegen eine Partei – die AfD – wendet. Mit der Linkspartei tritt er dagegen offen auf, am 1. Mai hat er Wulf Gallert auf die Bühne geholt, der dort eine Rede hielt, die auch im Wahlkampf gehalten hätte werden können.
Brenner fehlt es diesbezüglich offenbar an jeglichem Gespür.2. Juni 2016 um 10:33 Uhr #251315Die Bühne soll also poltisch neutral bleiben?
2. Juni 2016 um 10:41 Uhr #251322Die Bühne, also das eigentliche Theaterstück nicht, dafür kauft man ja die Eintrittskarte und man kann sich vorher über den Inhalt sachkundig machen.
2. Juni 2016 um 10:51 Uhr #251326Theater, wenn es nicht seicht oder Schmiere war, war schon immer politisch. Denke da an Schiller oder Lessing… oder andere…
Da wird vielleicht der Herr Schmidt sein Theater verkleinern müssen oder bestimmten Menschen Hausverbot erteilen… das hat ein Gschmäckle…
Beim Herrn Heimühle gab es das jedenfalls nicht…2. Juni 2016 um 11:35 Uhr #251342Einfachste Lösung, wenn sich der Geschäftsführer die Ohren zuhält.
2. Juni 2016 um 12:05 Uhr #251343Es ist dagegen so, dass Brenner sich einseitig gegen eine Partei – die AfD – wendet.
Die AfD ist nicht irgendeine Partei wie alle anderen, sondern offen rassistisch.
2. Juni 2016 um 12:10 Uhr #251345
AnonymIch lese hier in so manchem Pro-Zensur-Statement Begründungen derart, dass sich die Zensur schliesslich gegen den Richtigen (Brenner) bzw. gegen die richtige Politik (Anti-AfD, pro links) richte.
Anhand solcher Begründungen merkt man dann doch recht schnell, wie dünn das Netz der Zivilisation hier immer noch ist und wie schnell dieses reißen kann.
2. Juni 2016 um 12:13 Uhr #251346Es geht nicht um die persönliche Meinung eines Intendanten und auch nicht um den Inhalt von Theaterstücken, sondern um politische Meinungsäußerungen außerhalb des Theaterstückes, aber innerhalb des Theaters, wie oft muss das noch schreiben.
2. Juni 2016 um 12:25 Uhr #251347Kultur beginnt nicht erst mit dem Ertönen der Theaterglocke.
2. Juni 2016 um 12:33 Uhr #251348
AnonymBrenner vertritt nun mal das Konzept eines politisch eingreifenden Theaters, das sich eben nicht nur auf die Bühne beschränkt. Ein Konzept, das bei vielen großen Theatermachern erfolgreich zu finden ist. Der pronuncierteste Vertreter in der BRD dürfte hier wohl Frank Castorf von der Berliner Volksbühne sein. Und ja ein solcher Ansatz ist streitbar und er sucht auch bewusst die Auseinandersetzung um die Kunst.
Dagegen vertritt das Zensurpamphlet die sehr eingeschränkte, reaktionäre Vorstellung eines reinen bildungsbürgerlichen Theaters, dass sich ausschließlich auf das Wirken auf der Bühne reduziert.
Beide Konzepte sind an bundesdeutschen Bühnen vertreten. Was aber nicht geht ist, dass irgendein ein Provinzheini seinen Vorstellung per Dekret autoritär durchsetzen will, wobei er sich als selbstherrlicher Provinzfürst aufspielt. Das er dazu die Zensurkeule herausholt, liegt dabei in der Natur der Sache.
2. Juni 2016 um 13:33 Uhr #251354Okay, aber wenn Brenner das Konzept eines politisch eingreifenden Theaters vertritt, so ist dem Intendanten des Theaters in Bad Lauchstädt das Gegenteil auch zuzubilligen. Und es ist bösartig, ihn deshalb als Provinzheini zu diffamieren.
2. Juni 2016 um 13:50 Uhr #251359Nein, ein Provinzheini ist er keinesfalls, sondern nur ein Leisetreter.
2. Juni 2016 um 14:43 Uhr #251376
Anonymso ist dem Intendanten des Theaters in Bad Lauchstädt das Gegenteil auch zuzubilligen.
Er hat alle Möglichkeiten der Welt, Gastspiele entsprechend seinen künstlerischen Vorstellungen nach Bad Lauchstädt zu holen. Da hat ihm keiner was reinzureden, allenfalls sein Etat begrenzt ihn da.
Was aber gar nicht geht, ist anderen Theatern das künstlerische Selbstverständnis vorzuschreiben und gar das Programmheft zensieren zu wollen. Das ist ganz einfach nur kleingeistig, dabei aber auch anmaßend, arrogant und überheblich. Daher auch meine wenig schmeichelhafte Bezeichnung.
2. Juni 2016 um 16:08 Uhr #251385
Anonymniemand verbietet dem NT im NT irgendwas.
3. Juni 2016 um 09:14 Uhr #251434Wenn die Kultur die Politik braucht, schweigt sie auch nicht.
Nicht mal der Heini aus der Flaschenstadt.
In Zukunft wird er sicher nur noch „deutsche Lei(D)tkultur dulden!
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