Startseite Foren Halle (Saale) Keine politischen Ansprachen im Theater Bad Lauchstädt

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  • #251283
    #251285

    Wohl recht ward da entschieden, war doch dem Oberspießer Goethen das garstig politisch Lied zuwider:

    http://www.politisches-lied.net/ein-politisch-lied-ein-garstig-lied-1789-1848/

    Hei-Wu
    Heinrich-Heine-Theater Gimritz

    #251288

    Der Herr Geschäftsführer versteht von der Kunst so viel wie ein Baum. Selbstverständlich war und ist Kunst immer in der Lage, ihre versteckten Botschaften zu verpacken.

    #251289

    Um politische Botschaften innerhalb der Kunst geht es nicht , sondern wie Schmidt schreibt, außerhalb der Kunstausübung. Zitat „… bestehe ich darauf, dass außer im Rahmen der Kunstausübung Ansprachen oder schriftliche Äußerungen (beispielsweise in den Programmheften) oder auf Handzetteln zu politischen Themen während der Gastspiele in Bad Lauchstädt zu unterbleiben haben.“

    Wie aus seiner Entgegnung geschlussfolgert werden kann, will sich Brenner daran nicht halten und seine politische Überzeugung weiter auch außerhalb der Kunstausübung im Theater kundtun.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 11 Monaten von wolli.
    #251290

    Anonym

    Was davon ist jetzt die Meldung?
    Genauso wenig, Wie ich bei einer Sportveranstaltung politische Reden erwarte, tue ich das in einem Theater. Völlig normal.
    Bei einem Konzert ist das Tennisspielen auch verboten…und?

    Könnte mir also bittebmal einer erklären, was an dieser Email berichtenswert ist? Danke

    #251294

    An dieser email ist berichtenswert, dass im nt manchmal genau das geschieht, was Du nicht erwartest, nämlich politische Reden/Äußerungen. Und noch bemerkenswerter ist, dass es sein Kollege vom Lauchstädter Theater wagt, dies in seinem Theater nicht zuzulassen.

    #251303

    Politische Ansprachen in Programmheften können auch in Gedichtform erfolgen. Das ist dann schlichtweg Kunstfreiheit. Brenner wird einen Teufel tun, sich künftig zu enthalten.

    #251305

    Anonym

    Kunst kann nicht in einem luftleeren, respektive gesellschaftsleeren, Raum existieren.

    Deswegen ist die Lauchstädter Zensurvorgabe nicht nur vorgestrig, sondern im Kern auch kunstfeindlich.

    #251309

    Mit dieser Meinung kann jeder Intendant neben der eigentlichen Aufführung seine politische Meinung verbreiten, ansonsten ist es vorgestrig und kunstfeindlich..

    #251312

    Wie grenzt man denn Kunstfreiheit und politische Meinungsäußerung ab? Ab wann beginnt die Kunstfreiheit? Gehört dazu auch die politische Interpretation oder Diskussion im Vor- oder Nachfeld eines Stückes, wie es Sodann schon zu DDR-Zeiten praktizierte?

    #251314

    Es ist ja nicht so, dass es kritikwürdig wäre, wenn Herr Brenner Politik in seinem Theater zum Gegenstand von Diskussionen machen würde, indem man den Raum und die Möglichkeiten für Kontroversen nutzt. Es ist dagegen so, dass Brenner sich einseitig gegen eine Partei – die AfD – wendet. Mit der Linkspartei tritt er dagegen offen auf, am 1. Mai hat er Wulf Gallert auf die Bühne geholt, der dort eine Rede hielt, die auch im Wahlkampf gehalten hätte werden können.
    Brenner fehlt es diesbezüglich offenbar an jeglichem Gespür.

    #251315

    Die Bühne soll also poltisch neutral bleiben?

    #251322

    Die Bühne, also das eigentliche Theaterstück nicht, dafür kauft man ja die Eintrittskarte und man kann sich vorher über den Inhalt sachkundig machen.

    #251326

    Theater, wenn es nicht seicht oder Schmiere war, war schon immer politisch. Denke da an Schiller oder Lessing… oder andere…
    Da wird vielleicht der Herr Schmidt sein Theater verkleinern müssen oder bestimmten Menschen Hausverbot erteilen… das hat ein Gschmäckle…
    Beim Herrn Heimühle gab es das jedenfalls nicht…

    #251342

    Einfachste Lösung, wenn sich der Geschäftsführer die Ohren zuhält.

    #251343

    Es ist dagegen so, dass Brenner sich einseitig gegen eine Partei – die AfD – wendet.

    Die AfD ist nicht irgendeine Partei wie alle anderen, sondern offen rassistisch.

    #251345

    Anonym

    Ich lese hier in so manchem Pro-Zensur-Statement Begründungen derart, dass sich die Zensur schliesslich gegen den Richtigen (Brenner) bzw. gegen die richtige Politik (Anti-AfD, pro links) richte.

    Anhand solcher Begründungen merkt man dann doch recht schnell, wie dünn das Netz der Zivilisation hier immer noch ist und wie schnell dieses reißen kann.

    #251346

    Es geht nicht um die persönliche Meinung eines Intendanten und auch nicht um den Inhalt von Theaterstücken, sondern um politische Meinungsäußerungen außerhalb des Theaterstückes, aber innerhalb des Theaters, wie oft muss das noch schreiben.

    #251347

    Kultur beginnt nicht erst mit dem Ertönen der Theaterglocke.

    #251348

    Anonym

    @Wolli,

    Brenner vertritt nun mal das Konzept eines politisch eingreifenden Theaters, das sich eben nicht nur auf die Bühne beschränkt. Ein Konzept, das bei vielen großen Theatermachern erfolgreich zu finden ist. Der pronuncierteste Vertreter in der BRD dürfte hier wohl Frank Castorf von der Berliner Volksbühne sein. Und ja ein solcher Ansatz ist streitbar und er sucht auch bewusst die Auseinandersetzung um die Kunst.

    Dagegen vertritt das Zensurpamphlet die sehr eingeschränkte, reaktionäre Vorstellung eines reinen bildungsbürgerlichen Theaters, dass sich ausschließlich auf das Wirken auf der Bühne reduziert.

    Beide Konzepte sind an bundesdeutschen Bühnen vertreten. Was aber nicht geht ist, dass irgendein ein Provinzheini seinen Vorstellung per Dekret autoritär durchsetzen will, wobei er sich als selbstherrlicher Provinzfürst aufspielt. Das er dazu die Zensurkeule herausholt, liegt dabei in der Natur der Sache.

    #251354

    Okay, aber wenn Brenner das Konzept eines politisch eingreifenden Theaters vertritt, so ist dem Intendanten des Theaters in Bad Lauchstädt das Gegenteil auch zuzubilligen. Und es ist bösartig, ihn deshalb als Provinzheini zu diffamieren.

    #251359

    Nein, ein Provinzheini ist er keinesfalls, sondern nur ein Leisetreter.

    #251376

    Anonym

    so ist dem Intendanten des Theaters in Bad Lauchstädt das Gegenteil auch zuzubilligen.

    Er hat alle Möglichkeiten der Welt, Gastspiele entsprechend seinen künstlerischen Vorstellungen nach Bad Lauchstädt zu holen. Da hat ihm keiner was reinzureden, allenfalls sein Etat begrenzt ihn da.

    Was aber gar nicht geht, ist anderen Theatern das künstlerische Selbstverständnis vorzuschreiben und gar das Programmheft zensieren zu wollen. Das ist ganz einfach nur kleingeistig, dabei aber auch anmaßend, arrogant und überheblich. Daher auch meine wenig schmeichelhafte Bezeichnung.

    #251385

    Anonym

    niemand verbietet dem NT im NT irgendwas.

    #251434

    Wenn die Kultur die Politik braucht, schweigt sie auch nicht.

    Nicht mal der Heini aus der Flaschenstadt.

    In Zukunft wird er sicher nur noch „deutsche Lei(D)tkultur dulden!

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