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10. Juli 2014 um 22:42 Uhr #106065
War die Erfindung der HP-Schale eigentlich aus der Not geboren, weil z.B. der Stahl knapp war?
Werden die HP-Schalen heute noch hergestellt und verwendet?
10. Juli 2014 um 22:49 Uhr #106066Aus gegebenem Anlass:
10. Juli 2014 um 22:59 Uhr #106067Die von Kenno genannten Bauten stammen m.W. alle aus DDR-Zeiten, wird die Müllersche HP-Schale aber heute noch verwendet?
Auf dem Grabstein von Herbert Müller stehen andere Lebensdaten als bei wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_M%C3%BCller_(Architekt)
11. Juli 2014 um 06:50 Uhr #10609911. Juli 2014 um 06:54 Uhr #10610411. Juli 2014 um 14:18 Uhr #106145Die von Kenno genannten Bauten stammen m.W. alle aus DDR-Zeiten, wird die Müllersche HP-Schale aber heute noch verwendet?
Auf dem Grabstein von Herbert Müller stehen andere Lebensdaten als bei wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_M%C3%BCller_(Architekt)
Antwort zum erste Satz: Ja, siehe Baukatalog.
Zur zweiten Frage: Da wurde der Wikipedia eine falsche Angabe zugearbeitet.11. Juli 2014 um 17:07 Uhr #106177Immer mal wieder wird auch in der Szene der Architekturhistoriker diskutiert, wer denn für die HP-Schalen wichtiger war: Schalen-Müller oder Schalen-Müther. Nach meinen Recherchen war es klar Müller, denn der hatte die Patente dazu (sind in Kopie in der Geschichstwerkstatt) . Schalen-Müther hatte nur ein Patent und das betraf auch nur Haltetechnik.
Unabhängig davon empfinde ich die Schalen von Müther wesentlich eleganter ausgeformt. Und der hatte ja Anfang der 80er Jahre auch die Schalen für das Planetarium im niedersächsischen Wolfsburg entworfen.
Wie auch immer: Gönnen wir beiden ihren verdienten Platz in der DDR-Architekturgeschichte.
11. Juli 2014 um 18:09 Uhr #106185Nicht die HP-Schale hat sich doch international verbreitet, sondern die Form der HP-Schale, wie hier z. Bsp. am Warnemünder Teepott. Beruht das auch auf den Müller-Patenten?
http://www.minibild.de/images/data/media/2/Teepott_Warnemuende.jpg
11. Juli 2014 um 18:19 Uhr #106192Ich vermute, Herbert Müller hat nur die HP-Schale entwickelt und sich patentieren lassen, wie sie auf dem Markt steht. Damit konnte man günstig Gebäude überdachen , was dann auch massenhaft geschehen ist. Für die Bauindustrie der DDR war das ein Volltreffer. Heute scheint es günstigere Lösungen für Überdachungen zu geben.
12. Juli 2014 um 09:05 Uhr #106286farbspektrum schrub:
> Nicht die HP-Schale hat sich doch international verbreitet, sondern die Form der HP-Schale, wie hier z. Bsp. am Warnemünder Teepott. Beruht das auch auf den Müller-Patenten?
Der Warnemünder Teepott sind Müther-Schalen. Müther hatte auf den Patenten von Müller aufgesetzt.
12. Juli 2014 um 10:59 Uhr #106288Und um die Verwirrung komplett zu machen gibt es ja dann auch noch die VT-Falten. Da den Genossen damals die Lizenzgebühren für die HP-Schalen zu teuer wurden, wurde als Gegenentwurf (aber nach ähnlichem Prinzip) die VT-Falte entwickelt, die im Bezirk Halle aber weniger Anwendung fand. Hier ist die Müller-Schale klar der Platzhirsch.
13. Juli 2014 um 12:55 Uhr #106470I
Ich habe mit einen Bauingenieur telefoniert, der ihn persönlich kannte, er beschrieb ihn als ausgezeichneten Fachmann. Die statische Berechnung von HP-Schalen ist ein Meisterstück.
13. Juli 2014 um 13:11 Uhr #106472Schalentheorie, wurden dazu nicht Finite-Elemente-Berechnungsprogramme (Software) aus Indien eingesetzt? 🙂
13. Juli 2014 um 14:24 Uhr #106491Schalentheorie, wurden dazu nicht Finite-Elemente-Berechnungsprogramme (Software) aus Indien eingesetzt?
In den 60er Jahren?
13. Juli 2014 um 15:43 Uhr #106503Mir wurde neulich erzählt, dass Schalen-Müller die Berechnungsformeln für die Schalen an die Australier gegben hat. Möglicherweise (???) eher als informeller Kontakt zu werten. Was auch erklären würde, warum nirgendwo schriftliche Hinweise auf eine Zusammenarbeit mit den Australiern existieren. Sondern sich die ganze Sydney-Episode irgendwo im Bereich von mehr oder weniger Halbwahrheiten verorten lässt.
13. Juli 2014 um 17:06 Uhr #106517Seine eigene Hornske hier in Kröllwitz ist jedenfalls nicht mit HP-Schalen gedeckt.
21. Juli 2014 um 08:27 Uhr #107661Hier mein Beitrag: da ich mit H. Müller (Schalenmüler) als Leiter des Versuchsfeldes der E-u.K Stelle in Leuna (Entwicklungs und Konstruktions Abt. des Betonkombinates) als Praktiker zusammengearbeitet habe. Dazu mein Insiderwisen:
Der „Schmetterling“ auf dem Markt war im Sinne von H. Müller eine Provokation und sollte die Bevölkerung zu der HP- Schale neugierig machen. Er sollte nur kurzzeitig stehen, M. war bewußt, daß er nicht in das traditionelle Stadtbild paßte.
Die HP-Schale ist eigentlich ein Schalenträger ( überdachendes und tragendes Element, im Gegensatz zu den damals üblichen Stützen, Riegeln, Bindern und Dachplatten aus Stahlbeton.
M. sein Verdienst ist die Entwicklung eines Stahlbetonfertigteils daß industriell gefertigt werden konnte. Schalen im architektonischem Sinn aus Ortbeton waren lange bekannt.
H. Sindermann unterstützte kraft seines Amtes, daß diese Entwicklung aus dem Bez.Halle in die Praxis eingeführt wurde.Die VT Falte wurde vom Institut für Stahlbeton in Dresden entwickelt und war etwas vor der HP Schale produktionsreif.
Dortige Ingenieure wurden beauftragt bei der Entwicklung der HP Schalenproduktion zu helfen, was sie auch in kameradschaftlicher Zusammenarbeit taten.Der ausgeprägte Stahlbetonfertigteilbau in der DDR ist tatsächlich auf die Materialfragen zurückzuführen. Kies Zement u. Baustahl(St38) sind „einfache“ Baustoffe.
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