Boah! Unglaublich toller Film, die Schauspieler klasse,super Drehbuch, sehr emotional, aber kein Familienkitsch und Betroffenenscheiß und aufgesetzter LGBT+ Krempel um die Kommissare, wie leider so oft bei anderen Tatorts (bzw. Pozileirufs). Der aufgebrachte Nazi-Mob passte allerdings gut ins Ambiente, das war also trotzdem kein Heile-Welt-Tatort. Überhaupt großartig, dass die Drehorte nicht in der malerischen Altstadt lagen ( bis auf das reaktivierte alte Polizeirevier, was für ein Spaß, wo wohl auch einige Innenaufnahmen gedreht wurden). Leider war die Akustik schlecht, viele Dialoge „vernuschelt“.
Gefallen haben mir die Charakterdarsteller, besonders der vielleicht klischeehaft überzeichnete pädophile, tatverdächtige Mathelehrer. Seine Rolle war auch, in den Zuschauern dieses „der war es bestimmt“- Gefühl hervorzurufen, und sie damit selbst mit ihren Vorurteilen zu Mittätern zu machen. (Es gehört gewiss viel Mut dazu, als Schauspieler in solche Rollen zu schlüpfen, alle Achtung!).
Insgesamt hat das Stück das Niveau,auch auf einer gehobenen Theaterbühne aufgeführt zu werden.
Vielleicht doch noch ein halber Punkt Abzug: das Drehbuch scheint in einem Punkt ziemlich abgekürzt worden zu sein: wie dann die beiden konkreten Schüler als Täter ermittelt wurden, hat sich mir und meinen Mitguckeinnen nicht erschlossen.
Aber insgesamt, 9/10 Punkten, da gehe ich mit.