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28. Juni 2017 um 18:21 Uhr #292160
Wenn es um die Macht geht, gibt es keine Freunde mehr, in diesem Sinne hat die SPD mit ihren grünroten geistigen Brüdern und Schwestern ein Gesetz „Ehe für alle“ auf die Tagesordnung der letzten Bundestagssitzung vor der Bundestagswahl an diesem Freitag erzwungen.
Faktisch sind die gleichgeschlechtlichen Partnerschaften mit Ausnahme des Adoptionsrechtes gleichgestellt. Es geht also nur um dieses Recht und um die Bezeichnung Ehe, die die Gleichheit symbolisieren soll.
Gleichgeschlechtliche Beziehungen, aus denen aus natürlichen Gründen keine Kinder hervorgehen können, sind aber nicht gleich mit Beziehungen, aus denen Kinder hervorgehen können.
Da können Parteien und Parlamente beschließen was sie wollen, dieser Unterschied bleibt.28. Juni 2017 um 18:28 Uhr #292161Schwarzklerikale Rentner werden das ohnehin nie verstehen können…
28. Juni 2017 um 19:06 Uhr #292163Dieser Unterschied soll auch nicht unterschlagen werden. Fakt ist aber doch, dass in den meisten EU Ländern und nicht nur dort, die Ehe für alle schon eine Selbstverständlichkeit ist. Sogar im hoch katholischen Spanien.
28. Juni 2017 um 19:31 Uhr #292164Der in Halle direkt gewählte Bundestagsabgeordnete hat folgende Stellungnahme abgegeben:
Die eingetragene Partnerschaft ist der Ehe inzwischen in fast allen Punkten gleichgestellt, sogar im Steuerrecht. Deshalb sehe ich das Erfordernis für eine weitergehende Gesetzgebung nicht – das Übernehmen von Verantwortung füreinander ist bereits jetzt gewährleistet.
Neben der Grenze, die die Natur bei der Zeugung gemeinsamer leiblicher Kinder setzt, unterscheiden sich beide Institutionen lediglich durch die Bezeichnung „Ehe“ und das Adoptionsrecht.
Solange jedes Kind (biologisch) einen Vater und eine Mutter hat, verdient die Ehe als Gemeinschaft von Mann und Frau, aus der Kinder hervorgehen können, einen eigenen Status.
Ich weiß, dass die Adoption nicht für alle, aber für eine Gruppe der Homosexuellen als sehr wichtig empfunden wird und habe bereits öfter die Gelegenheit gehabt, mit Betroffenen zu diskutieren. Die mir dabei engagiert vorgetragene Argumentation nehme ich sehr wohl ernst, mache sie mir aber nicht zu eigen.
Ich bin der Auffassung, dass wir eine Entscheidung, die strikt nach dem Kindeswohl ausgerichtet wird, nicht zu einer Frage der Gleichberechtigung von Homosexuellen oder gar einer Frage der Selbstverwirklichung machen sollten. Das ist keine Frage von Diskriminierung sondern von Differenzierung.
Ich werde den vorgelegten Antrag daher ablehnen.
Dr. Christoph Bergner28. Juni 2017 um 20:06 Uhr #292165Mit den hier vorgetragenen „Argumenten“ sollte man Frauen ab dem Klimakterium das Heiraten unverzüglich verbieten.
28. Juni 2017 um 20:26 Uhr #292167Ich finde „Ehe für alle“ auch sinnlos. Hier geht es gar nicht (mehr) um einen Bund fürs Leben – man kann auch ohne Amtsverfahren sein Leben lang zusammen leben, und um Gottes Segen geht’s hier schon gar nicht – sondern nur um banale Rechtsangelegenheiten. Und noch schlimmer ist, dass dieser ganze Unsinn nur aus politischen Erwägungen heraus angestoßen wird.
Scheiß doch der Hund auf die „Ehe für alle“!
28. Juni 2017 um 20:35 Uhr #292169Die „fast völlig Gleichstellung“ ist allerdings kein Verdienst des Gesetzgebers, sondern war weitgehend eins der obersten Gerichte – und der Kläger, die sich der Ungleichbehandlung widersetzten. Dafür sollten sich Bergner und andere Kasperköppe mal gründlich schämen. Aber statt nun endlich mal in sich zu gehen und einer kleinen Minderheit endlich die selben Rechte zuzugestehen wird sich aufs „Gewissen“ berufen. Was für gewissenlose Gesellen…
28. Juni 2017 um 21:03 Uhr #292171Nach der Logik des direkt gewählten Bundestagsabgeordneten müssten sich die Ehepartner medizinisch untersuchen lassen, ob sie reproduktionsfähig sind.
28. Juni 2017 um 22:13 Uhr #292172„Es geht also nur um dieses Recht und um die Bezeichnung Ehe, die die Gleichheit symbolisieren soll.“
Naja. Willst du jetzt „nur“ sagen, dann wundert mich auch dein Gewese, was du drum machst, dann wär es ja nur eine Formalie. Aber „nur Recht“ ist dann schon bisschen verharmlost.
28. Juni 2017 um 22:15 Uhr #292173Vom direkt gewählten Bundestagsabgeordneten hab ich jetzt ehrlich nix anderes erwartet. Auch nicht, dass er Gender-thematisch bisschen hinterher hinkt. 😉
28. Juni 2017 um 23:53 Uhr #292177
AnonymZitat vom Spiegel Online zur Auffassung der Kanzlerin zur Ehe für alle:
Sie selbst leite „seit vielen Jahren die Überzeugung, dass in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften die gleichen Werte wie in der Ehe von Mann und Frau gelebt werden: Liebe, Fürsorge und Verantwortung füreinander und für ihre Kinder“.
Gibt’s da was entgegenzusetzen?
29. Juni 2017 um 06:37 Uhr #292180Es gibt schon Leute, die in ihrer Politik ähnliche Prinzipien wie bei Elisabeth I. und Katharina d. Gr. festgestellt haben. Ab #Ehefueralle heißt sie dann „Angela die Große“.
Mitglied des ewigen Kronrates, Riosal
29. Juni 2017 um 08:40 Uhr #292191Bergner argumentiert wie Wackelpudding. Er sagt, alles sei des facto gleichgestellt, begründet aber nicht, warum der letzte Schritt nicht vollzogen werden kann. Es geht ihm offenbar um die Etikette. Oder besser gesagt: Abgrenzung durch soziale Ausgrenzung. Ein typischer Erzkonservativer, der sich nie ändern wird.
29. Juni 2017 um 09:39 Uhr #292196Gleichgeschlechtliche Beziehungen, aus denen aus natürlichen Gründen keine Kinder hervorgehen können, sind aber nicht gleich mit Beziehungen, aus denen Kinder hervorgehen können.
Und was ist mit verschiedengeschlechtlichen Beziehungen, aus denen „aus natürlichen Gründen“ keine Kinder hervorgehen können?
Übrigens werden die meisten Kinder von Paaren adoptiert, die selber keine Kinder bekommen können.29. Juni 2017 um 10:08 Uhr #292199Bergner befindet sich jetzt zudem in einer Bredouille, wenn er seinen eigenen „Argumenten“ folgen würde: Er müsste für den Erhalt seines Ehestatus´ die eigene Zeugungsfähigkeit nachweisen.
29. Juni 2017 um 10:45 Uhr #292200Wenn der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft die Adoption ermöglich werden würde, danm wäre doch die rechtliche Gleichstellung mit der Ehe erreicht, es würde dann nur noch um die Bezeichnung Ehe gehen.
29. Juni 2017 um 10:48 Uhr #292201„es würde dann nur noch um die Bezeichnung Ehe gehen“
Deswegen soll es ja die Ehe für alle geben.
29. Juni 2017 um 11:30 Uhr #292209Es sind dann alle Beziehungen zwischen zwei Menschen, die vor dem Standesamt geschlossen werden gleich.
Die einzige Partei, die das nicht mitmacht, ist die AfD, die kann nach dieser Gleichmacherei von Dingen, die nicht gleich sind, mit einem Stimmenzuwachs zur BT-Wahl rechnen.29. Juni 2017 um 11:52 Uhr #292210Wenn du Recht hast, Wolli und wir wirklich so gewickelt sind, dann haben einige von uns wirklich einen an der Latte. Es ist nun mal nicht einfach Gleichmacherei, die Menschen sind wie sie sind, eben nicht gleich.
29. Juni 2017 um 11:55 Uhr #292211Der Gesetzentwurf ist evtl. verfassungswidrig:
29. Juni 2017 um 12:11 Uhr #292214Es geht nicht um Gleichmacherei, sondern um gleiches Recht für Menschen. Offenbar seid ihr keine Menschen?
29. Juni 2017 um 13:23 Uhr #292215Es gibt auch andere meinungen zur Verfassungsmäßigkeit. Es wird mit der Auslegung des Grundgesetzes argumentiert. Dazu muß man nicht das Gesetz ändern, sondern die Auslegung, und die ist zeit- und gesellschaftsabhängig.
29. Juni 2017 um 13:33 Uhr #292216Exakt, da steht nur: „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.“
Nirgenwo kann ich lesen, dass Ehe und Familie nur zwischen Mann und Frau bestehen darf.
29. Juni 2017 um 13:39 Uhr #292217Ohne Karlsruhe wird das letzten Endes gar nicht funktionieren. Egal was am Freitag beschlossen werden wird, es wird Klagen hageln, die sämtlich nach Karlsruhe gehen werden.
29. Juni 2017 um 13:54 Uhr #292219Karlsruhe ist nicht dafür bekannt, gerade 11 Wörter mit der Brechstange zu verbiegen.
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