Startseite Foren Halle (Saale) Die Silberhöhe im Bombenhagel

Ansicht von 6 Beiträgen - 1 bis 6 (von insgesamt 6)
  • Autor
    Beiträge
  • #411786

    Die MZ brachte am 28. 12. einen Bericht mit Fotos von Flakstellungen auf der Silberhöhe, die von den alliierten Flugzeugen mit Bomben angegriffen wurden, weshalb man jetzt dort öfter Blindgänger findet. Zu diesen Flakstellungen gehörten auch Scheinwerfer, die natürlich auch angegriffen wurden, wo die standen, wurde nicht genannt.
    Dazu fällt mir folgendes ein:
    Bei einem Klassentreffen unserer Grundschulklasse in Mücheln(Geiseltal) berichtete unsere Klassenlehrerin, Frau Kolpak, dass sie als 17jähriges Mädel aus Ostpreußen an einer Scheinwerferstellung an der Eichstätter Warte eingesetzt war. Wenn die Flugzeuge nachts die Buna- und Leunawerke zur Bombardierung anflogen, befahl der Batteriechef nicht LICHT AN! sondern LICHT AUS! und sagte zu den Mädels, sonst werden sie bombardiert und alle getötet. Erst als die Flugzeuge ihre Bomben geworfen hatten und leer auf dem Heimflug waren, gab er den Befehl LICHT AN! So hat unsere Lehrerin, die nicht in ihre Heimat Ostpreußen zurück konnte und Lehrerin in Mücheln geworden ist, überlebt und ein hohes Alter erreicht. So etwas hat es eben auch gegeben.

    #411787

    Anonym

    Aber Herr Gadde hatte so seine Theorie.

    #411836

    @Wolli,
    mich überzeugt nicht, warum die Bomber ausgerechnet die Flakstellungen zum Abwurfziel gewählt haben sollen. Das Ziel war doch Orgazit und warum waren es so viele Blindgänger?

    #411837

    Die Flakstellungen waren jedenfalls für die Bomber gefährlich. Im Film „Die Abenteuer des Werner Holt“ wurde auch eine Flakstellung bombardiert. Wieviel Blindgänger es im Normalfall habe habe ich ergoogelt:
    „Schätzungsweise 1,5 Millionen Tonnen Bomben haben die Alliierten im Zweiten Weltkrieg über dem deutschen Reichsgebiet abgeworfen. Einige Experten gehen davon aus, dass zehn bis 15 Prozent dieser Bomben damals nicht detonierten und als Blindgänger teilweise bis heute im Boden stecken.“

    • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahren, 3 Monaten von wolli.
    #411841

    Einige Experten gehen davon aus, dass zehn bis 15 Prozent dieser Bomben damals nicht detonierten und als Blindgänger teilweise bis heute im Boden stecken.“

    Ist nun keine neue Erkenntnis. Und ungefährlicher werden sie mit der Zeit nicht.

    #411844

    Bomber haben kaum Flak-Stellungen angegriffen. Das waren die Ziele der 8.TAF, einer Jagd/Jagdbomberwaffe. Und das erklärt auch die Funde der eingesetzten Kaliber von 150lbs(75kg), von denen jeder Jabo mindestens 2 Stück mitbrachte.
    Silberhöhe ist einmal ein wichtiger strategischer Standort für die Disloziierung von Flakstellungen, zum anderen befand sich ja auf dem Pfingstanger die Kaserne des Flak-Rgt. 33, also das organisatorische Hinterland der Beseztungen. Übrigens ist die Bildbeschreibung in der MZ falsch: Es sind keine Wehrmachtssoldaten abgebildet, sondern Hitlerjungen als Flak-Helfer, erkennbar an fehlenden Schulterklappen und an der getragenen Armbinde.
    Nachtangriffe machten übrigens nur die Briten, mit 500 Bombern oder mehr… und die haben ihre Maximallast sicher nicht auf freies Feld ohne Sicht verschwendet. Die Ziele wurden vom Masterbomber angewiesen und von den Mosquitos beleuchtet. Und in deren Markierungen wurde dann abgekippt. Ausscheren aus dem Großverband gab es da nicht, nur wenn man getroffen war. Aber dann flog man auch nicht in eine Blendung durch Scheinwerfeer ein, sondern versuchte, sich zu verkrümeln. Was wolli meinte, war der Angriff der 8. USAF auf die Flakstellung bei Tage, eben nach Sicht. Und auch das waren nur Gelegenheitsziele, wenn das Primary oder Secondary nicht angeflogen werden konnte, und man die Zigarren auf Opportunity Targets noch loswerden wollte.

Ansicht von 6 Beiträgen - 1 bis 6 (von insgesamt 6)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.