Wer hätte das gedacht: 70 % der erneuerbaren Energie stammt nicht von Windrädern

„Windräder bis zum Harz“ singt Reinald Grebe in seinem Sachsen-Anhalt-Lied. Aber auch, wenn man das ganze Land den Eindruck eines einzigen großen Windpark macht, die Zahlen sehen anders aus: 70 % der erneuerbaren Energien des Landes stammen nicht aus Windkraft, sondern aus Biomasse. So hat es jedenfalls das  Statistische Landesamt ermittelt.

2017 wurden entsprechend der aktuellen Energiebilanz des Landes 136 793 TJ Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen (inklusive Bezüge und Bestandsentnahmen). Davon entfielen 69,5 % auf den Energieträger Biomasse.  Den größten Anteil hatten dabei in Sachsen-Anhalt die festen biogenen Stoffe, worunter u. a. Holz, Rinde, Sägereste, Stroh und Schilf fallen (24,0 % des erneuerbaren Energieaufkommens), dicht gefolgt von den biogenen Kraftstoffen (23,5 %). Biogas war für 10,7 % des Aufkommens verantwortlich. Bei der Erzeugung biogener Kraftstoffe wie Bioethanol hat Sachsen-Anhalt deutschlandweit eine führende Position. Daher wurden 90,6 % der Produktion außerhalb des Landes verbraucht. Biogener Kraftstoff aus Sachsen-Anhalt ist seit vielen Jahren ein erneuerbarer Energieträger mit Lieferungen über die Landesgrenzen hinweg.

Unter Biomasse versteht man den biologisch abbaubaren Anteil von Erzeugnissen, Abfällen und Rückständen der Landwirtschaft (einschließlich pflanzlicher und tierischer Stoffe), der Forstwirtschaft, der Fischwirtschaft und damit verbundener Industriezweige sowie den biologisch abbaubaren Anteil von Abfällen aus Industrie und Haushalten.

Zusammensetzung der erneuerbaren Energiequellen