IHK kritisiert Berliner Beschlüsse zum verlängerten Lockdown

11. Februar 2021 | Politik, Wirtschaft | Keine Kommentare

Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) kritisiert den Beschluss von Bundes- und Landesregierung, den Lockdown ohne eine echte Öffnungsperspektive für die meisten betroffenen Firmen zu verlängern.

„Die finanzielle Not vieler Firmen in den betroffenen Branchen verschärft sich täglich, wenn Verdienstmöglichkeiten beschnitten bleiben und versprochene Hilfen zu langsam kommen.“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Thomas Brockmeier und verweist auf Gastronomie, Hotellerie, Reise- und Veranstaltungswirtschaft sowie große Teile des Einzelhandels. „Die meisten bekommen nach wie vor keine sichere Planungsgrundlage – das dürfte die Existenznot in diesen Branchen verschärfen.“

Eine aktuelle repräsentative Umfrage der IHK unter 626 Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts zeige: Mehr als ein Viertel der Unternehmen (28 Prozent) greife inzwischen ihr Eigenkapital an, erklärt Brockmeier. Am häufigsten müssten dabei die Unternehmen des Gastgewerbes und des Verkehrsgewerbes an ihre Reserven gehen. Branchenübergreifend beklage inzwischen jedes sechste Unternehmen Liquiditätsengpässe. „Die Existenzangst nimmt spürbar zu!“

Der Pessimismus in der regionalen Wirtschaft sei gewachsen, wie der aktuelle Konjunkturbericht der IHK zeige (online unter www.halle.ihk.de einzusehen), berichtet Brockmeier. Er fordert: „Der Perspektivplan, den Bund und Land angekündigt haben, aber noch schuldig geblieben sind, muss noch vor dem nächsten Gipfeltreffen Anfang März nachgeliefert werden.“ Sicherzustellen sei außerdem, dass die angekündigten Abschlagszahlungen auf die sogenannte Überbrückungshilfe III tatsächlich ohne bürokratische Hemmnisse ausgezahlt würden. Brockmeier: „Solange die faktischen Berufsverbote weiter gelten, müssen betroffene und im Grunde gesunde Unternehmen am Leben gehalten werden.“

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