Hallesche Toiletten-Messe: Hersteller will „aus Scheiße Gold machen“

16. Januar 2024 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Rund 25% der Düngemittel, die in Deutschland eingesetzt werden, könnten ersetzt werden durch organischen Dünger aus unserem “Human Output”. Der Traum, aus Scheiße Gold zu machen ist sprichwörtlich. Tatsächlich war die Menschheit vielleicht nie so nahe dran. In unseren Ausscheidungen steckt nämlich mehr als nur müffelnde Krankheitskeime: einerseits zahlreiche Pflanzennährstoffe, wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium, andererseits viel Kohlenstoff. In Zeiten von Düngemittelkrise, steigenden Energiepreisen, Ressourcenknappheit, Bodendegradation und Carbon Credits wird unser “Human Output” so vom Abfall zur Ressource.

Die Auflagen zur verpflichtenden Phosphorrückgewinnung werden auch für Kläranlagen schärfer: Ab 2029 müssen Anlagen, die die Abwässer von über 100.000 Einwohnern reinigen, den Phosphor zurückgewinnen. Der steckt insbesondere im Urin. Spülen wir ihn nicht erst die Toilette hinunter – verdünnen ihn dadurch mit bestem Trinkwasser und kontaminieren ihn mit Schadstoffen wir Schwermetallen oder Mikroplastik wäre die Rückgewinnung viel einfacher. Eine Trockentoilette macht´s möglich.

Es gibt bereits sichere Verfahren, den Urin zu Flüssigdünger aufzuarbeiten. Die gesammelten Feststoffe können kompostiert, in der Pyrolyseanlage zu Biokohle verarbeitet oder in der Biogasanlage als Energielieferant eingesetzt werden. Falsch: könnten. Denn aktuell ist die Verwertung von Inhalten aus Trockentoiletten noch nicht geregelt – dieser Stoffstrom existiert schlicht nicht in Abfall- und Düngemittelverordnung. Dabei könnte so eine Weiche gestellt werden, die zirkuläre regionale Wertschöpfung ermöglicht und in relevantem Maß zu Ersatz von konventionellem Mineraldünger, Kohlenstoffbindung und Bodenverbesserung beiträgt.
Obwohl die Regulierung noch hinterherhinkt, ist der Trend klar zu erkennen: Der Markt mit nachhaltigen Sanitärlösungen wächst stetig. Und gleichzeitig gibt es stetig neue Pilotprojekte wie zirkulierBAR, P2GreeN oder auch die beiden barrierefreien Komposttoiletten im Lene-Voigt-Park in Leipzig, die öffentliche Sanitärversorgung mit Ökologie und Inklusion verbinden.
Die internationale Fachmesse für mobile Sanitärsysteme EUROTOI ist dieses Jahr in Halle zu Gast. Hier präsentieren die Hersteller die neuesten Modelle. Auch die Firma Kompotoi
stellt seine Kabinen vor, die sich schon optisch von den bunten Plastikhäuschen abheben: Ganz aus Holz, extrem hochwertig und gemütlich, langlebig und ökologisch.

Der Stand von Kompotoi befindet sich in Halle 2 neben der Lounge Area im hinteren Hallenbereich. Die EUROTOI hat sich als Europas Fachmesse für die mobile Sanitärbranche etabliert. Mit rund 30 internationalen Ausstellern ist die EUROTOI jedes Jahr der Ort, an dem sich die Branche trifft und Aussteller ihre Lösungen für das Vermietungs-, Veranstaltungs- und Baugeschäft präsentieren. Die Messe findet am 25.–26.01.2024 in den Messehallen in Halle statt.

(Text : Kompotoi-Pressemitteilung)

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