Halberstädter Würstchen: Ende nach 140 Jahren
8. Dezember 2023 | Wirtschaft | 5 KommentareWie die Magdeburger Volksstimme berichtet, hat das 140-jährige Traditionbsunternehmen „Halko“, das die bekannten „Halberstädter Würstchen“ herstellt, Insolvenz angemeldet. Was das für die Wurstmarke und die Mitarbeiter bedeutet, ist noch unklar. Das Unternehmen wurde 1883 von Friedrich Heine gegründet und war zunächst als Heine & Co. bekannt. Im Jahr 1896 bot das Unternehmen weltweit erstmals Brühwürste in Konservendosen an und gilt daher als Erfinder der Dosenwurst. Nach dem Tod von Friedrich Heine im Jahr 1929 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Unter sowjetischer Besatzung wurde es 1948 enteignet und unter dem Namen VENAG, später VEB Halberstädter Fleischwaren, weitergeführt. Die Produkte waren in der DDR sehr beliebt. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde das Unternehmen erneut umgewandelt, diesmal in eine GmbH.
Im Jahr 1992 wurde es von Ulrich Nitsch übernommen und wird nun von seiner Tochter geleitet. Von 1995 bis 1999 wurde das Werk in drei Schritten saniert, und 2003 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH & Co. KG mit dem neuen Namen Halberstädter Würstchen und Konservenfabrik GmbH & Co. KG. Das Produktsortiment umfasst seit der Gründung hauptsächlich Brühwürste wie Bockwurst in Dosen und Gläsern, sowie heute auch Suppen, Eintöpfe, Fleischkonserven, Fertiggerichte und frische Produkte wie Bratwürste.
Das Unternehmen warb zuletzt mit dem Slogan „alles was Mann gern ist“.
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Das ist mir wurscht.
Hey, es geht um die Identität der ostdeutschen Männerwurst. Und wenn sie auch nur aus Separatorenfleisch bestehen und nur mit E-Nummern aufrecht erhalten würde: Das gute Stück ist Identität.
Für mich kein Verlust. Ich mochte die labbrige Dosenwurst schon zu DDR-Zeiten nicht.
Kenner weichen auf Döbelner aus, die sind ebenso gut.
Bei diesem grunddämlichen Werbeclaim wundert mich die Pleite nicht.
Damit werden nicht nur 50% aller potentiellen KundInnen verprellt, sondern auch noch Menschen, deren Rechtschreibniveau noch nicht auf Unterpisa-Niveau angekommen ist.
Oder soll der Mann sich mit den Würstchen derart identifizieren, dass er nicht nur eines isst, sondern irgendwann auch selber eins ist?