Hänsen lachen über alleinerziehende Vögel-Väter

31. Mai 2018 | Vermischtes | Keine Kommentare

Der Zoo hat wieder etwas fürs nahende Sommerloch: Tierkinder ziehen immer, dachte sich die Pressestellen, und ließ sich die Geburtenstratistik bringen. Und richtig:  schon am 15. Mai hatte es drei kleine Nanduküken gegeben. Und die Story war perfekt: sie leben unter den Fittichen ihres Vaters.  Bei Nandus sind nämlich ausschließlich die Männchen für das Ausbrüten und die Aufzucht der Jungtiere zuständig und auf seinem Rücken fühlen sich die drei Küken am sichersten. Aber die Darwin-Nandus sind nicht die einzigen neuen Jungtiere im Bergzoo.
Schon Mitte März kam bei der neusten Tierart des Bergzoos ein außergewöhnliches Tierkind zur Welt. „Mit seinen für nachtaktive Tiere typischen großen Augen“ (Kindchenschma, lernt man als PR-Praktkant) „verzaubert der kleine Grauhand-Nachtaffe das gesamte Zoopersonal“. Die Tiere befinden sich zur Zeit noch hinter den Kulissen, um der frischgebackenen Familie ein bisschen Ruhe zu gönnen.

Bedarfsgemeinschaft  mit Faultieren

Schon bald aber werden sie in eine WG mit den Faultieren ziehen und erstmals auch für Besucher zu sehen sein. Dafür muss der der kleine Nachtaffe aber erst noch ein bisschen wachsen. Aber nicht nur bei den Neuzugängen, auch bei den alteingesessenen Tieren gibt es Nachwuchs. Schon seit den 50er Jahren hält der Zoo Halle erfolgreich Steinböcke auf dem denkmalgeschützten Bergtierfelsen. Am 17. Mai kam der jüngste Spross der Steinbockherde zur Welt . Die neugeborenen Kitze müssen innerhalb weniger Stunden lernen der Herde zu folgen, denn nur so sind sie vor Fressfeinden geschützt. Westkaukasische Steinböcke sind ausgesprochen gute Kletterer und finden selbst an steilen Felshängen in über 4000 Metern Höhe noch Halt.

Baumstachler mögen ihre Pfleger nicht

Der Liebling der Zoobesucher ist aber Karlie, der 3 Wochen alte Nachwuchs der Baumstachler. Karlie sieht mit seiner rundlichen Gestalt und dem flauschigen Fell zum Knuddeln aus, aber ohne Handschuhe können seine Tierpfleger ihn dennoch nicht anfassen. Schließlich hat auch ein kleiner Baumstachler wie Karlie schon bis zu 30.000 Stacheln auf Rücken und Schwanz. Dass auch Baumstachler gut klettern können, beweist Karlie bei seinen regelmäßigen Wiegeterminen: Sieht er die Tierpfleger mit der Waage kommen, verschwindet er meist auf den entlegensten Ast im Gehege.
Neben Nandus, Nachtaffen, Steinböcken und Baumstachlern gibt es auch noch Nachwuchs bei den Graurückentrompetern, Seriemas und Lachenden Hänsen, einer Vogelart mit viel Humor.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben