Tarifverhandlungen zwischen GDL und Bahn erneut gescheitert

28. November 2023 | Umwelt + Verkehr | Ein Kommentar

Die jüngsten Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) und der Deutschen Bahn sind erneut gescheitert. Die Bahn sagte Termine ab und weigerte sich, über die zentralen Forderungen der GDL zu verhandeln. Die Gewerkschaft hat daraufhin die Verhandlungen abgebrochen, da Gespräche unter den vorherrschenden Bedingungen als sinnlos erachtet werden.

Die Kernforderungen der GDL beinhalten eine Arbeitszeitabsenkung für Schichtarbeiter auf eine 35-Stunden-Woche, eine Fünf-Tage-Woche und Tarifverträge für Mitglieder der GDL im Netzbetrieb und in der Netzinstandhaltung. Auch ein fairer Tarifvertrag für die Werkstätten steht auf der Forderungsliste. Die GDL beklagt die mangelnde Bereitschaft der Bahn, diesen Forderungen nachzukommen. Darüber hinaus besteht die Bahn auf Verschlechterungen bestehender Arbeitszeitregelungen und fordert „erhöhte Flexibilität“ für die Mitarbeiter im Eisenbahnbetrieb.

In Anbetracht dieser Umstände sieht die GDL weitere Verhandlungen als sinnlos an. Die Gewerkschaft betont, dass sie nicht zulassen werde, dass ihre berechtigten Forderungen ignoriert werden. „Wie in der Vergangenheit werden wir auch in der Zukunft dafür kämpfen. Die Arbeitgeberseite scheint das nicht zu verstehen. Dann müssen wir es ihnen eben wieder einmal beweisen“, heißt es von Seiten der GDL.

Die Deutsche Bahn argumentiert, dass die GDL insgesamt 35 Forderungen aufgestellt habe, die die Personalkosten um 50 Prozent erhöhen würden. Zu den Forderungen gehören neben der 35-Stunden-Woche in einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich auch eine monatliche Lohnerhöhung von 555 Euro, eine Erhöhung der Zulagen um 25 Prozent, 67 Prozent mehr betriebliche Altersvorsorge und die Ausweitung des Organisationsbereichs in die Infrastruktur. Zusätzlich verlangt die GDL, dass die Deutsche Bahn das Tarifeinheitsgesetz (TEG) nicht anwendet.

Mit dieser festgefahrenen Situation droht nun ein Arbeitskampf im deutschen Eisenbahnbetrieb. Die GDL zeigt sich entschlossen, für die Interessen ihrer Mitglieder einzustehen, während die Deutsche Bahn darauf beharrt, dass die Forderungen der Gewerkschaft finanziell nicht realisierbar seien. Die kommenden Tage werden zeigen, inwieweit beide Parteien zu einer Einigung kommen können und ob es zu weiteren Maßnahmen seitens der Gewerkschaft oder des Unternehmens kommt.

Print Friendly, PDF & Email
Ein Kommentar

Kommentar schreiben