Neun von zehn Brücken in Sachsen-Anhalt sind in gutem Zustand

27. Juni 2023 | Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

Rund 90 Prozent der insgesamt 1.421 Brücken an Sachsen-Anhalts Bundes- und Landesstraßen seien in einem guten Zustand, zog die Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, am gestrigen Montag in Magdeburg eine überwiegend positive Bilanz.

„Im Vergleich zu den anderen Bundesländern schneidet Sachsen-Anhalt beim Brückenzustand zwar gut ab, was nicht zuletzt auf die zahlreichen Neubaumaßnahmen seit 1990 und die Sanierungsprogramme nach den beiden Hochwasserkatastrophen in den Jahren 2002 und 2013 zurückzuführen ist.“, erklärte die Ministerin. Dennoch gebe es auch hierzulande Bauwerke, die in die Jahre gekommen und stark sanierungsbedürftig seien. „Hier müssen wir weiter dran bleiben.“, fügte sie hinzu.

Nach Auskunft der Ministerin finden im Abstand von sechs Jahren die so genannten Hauptprüfungen statt, wobei Standsicherheit, Dauerhaftigkeit und Verkehrssicherheit begutachtet werden und die Brücke mit einer Zustandsnote bewertet wird. Innerhalb der sechs Jahre erfolgen zusätzlich eine „Einfache Prüfung“ sowie mehrere Besichtigungen für die einzelnen Bauwerke.

Wenn eine Brücke nicht mit einem „Gut“ benotet ist, heißt das nicht automatisch, dass es sich um einen Sanierungsfall handelt. Oft ist jedoch deren Lebensdauer schon weit fortgeschritten, so dass umfangreiche Sanierungen oder gar Ersatzneubauten in Angriff genommen werden müssen.

„Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist unerlässlich für die wirtschaftliche Entwicklung. Neben der Instandsetzung der Straßen richten wir deshalb auch weiterhin verstärktes Augenmerk auf die Sanierung der Brücken.“, betonte Lydia Hüskens.

In den zurückliegenden fünf Jahren wurden in Sachsen-Anhalt durchschnittlich 90,4 Millionen Euro jährlich für den Neu-, Um- und Ausbau sowie die Erhaltung der Landesstraßen eingesetzt, wobei der Fokus immer mehr auf die Erhaltung gelegt wurde. Im Haushaltsplan für das laufende Jahr stehen rund 92 Millionen Euro zur Verfügung, wobei allein sechs Millionen für die INTEL-Anbindung in Magdeburg vorgesehen sind.

Die Baupreissteigerungen infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges haben den Finanzbedarf zwischenzeitlich erhöht. Betrachte man allein die Preissteigerungen des vorigen Jahres, würden aktuell 104 Millionen Euro jährlich gebraucht, damit das Netz der Landesstraßen in gleichem Umfang wie bisher verbessert und letztlich mehr Brücken mit „Gut“ bewertet werden könnten, rechnete Lydia Hüskens vor. „Für die Planungen 2024 haben wir deshalb einen Inflationsaufschlag angemeldet, um die Infrastruktur bei uns im Land auch künftig in Schuss halten zu können,“, betonte sie abschließend.

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