Ausbau des Hallorenrings: Fraktion MitBürger spricht sich für Sperrung des Kfz-Durchgangsverkehrs aus

13. September 2023 | Umwelt + Verkehr | Ein Kommentar

Mittlerweile zum dritten Mal nimmt die Stadtverwaltung Anlauf, um den Beschluss zum Ausbau des Hallorenrings im Stadtrat durchzubringen. Im Juli 2021 wurde die Vorlage von der Verwaltung erstmals eingebracht, im November wieder zurückgezogen, im Juli 2022 in nahezu unveränderter Form erneut eingebracht und dann über ein Jahr lang vertagt. Im September steht die Vorlage im Planungsausschuss wieder auf der Tagesordnung. Die Fraktion MitBürger schlägt vor, den Hallorenring auf Höhe Hallmarkt für die Kfz-Durchfahrt zu sperren.

„Die städtebauliche Situation zwischen Hallmarkt und Spitze ist aus unserer Sicht sehr unbefriedigend. Das liegt daran, dass die Aufteilung des Verkehrsraums im genannten Abschnitt des Altstadtrings nicht klar definiert ist. Aus den Planungsunterlagen zum Ausbau des Hallorenrings wissen wir, dass die Verwaltung keine Anpassung der Straßenaufteilung und damit kaum Verbesserungen der Wegebeziehungen für schwächere Verkehrsteilnehmende plant. Stattdessen soll der Ausbau weitestgehend analog zum Bestand erfolgen“, erläutert Manfred Sommer, sachkundiger Einwohner im Planungsausschuss, die Beweggründe der Fraktion.

Mittels eines Änderungsantrags fordert die Fraktion die Stadtverwaltung auf, die städtebauliche Situation an dieser Stelle neu zu denken. Zentrale Zielstellung muss die Stärkung der Fußgängerachse Marktplatz – Hallmarkt – Salzgrafenplatz – Saline und somit das Heranführen des Stadtzentrums bis an die Saale sein.

Die Quartiere Spitze, Schülershof, Händelhauskarree bleiben unter Einbeziehung der Oleariusstraße weiterhin für Anlieger mit dem Auto erreichbar. Und auch für eine alternative Verkehrsführung hat die Fraktion einen Vorschlag: „Bereits heute wird man aus Richtung Norden kommend vom Robert-Franz-Ring über die Ankerstraße und die Straße An der Schwemme zum Glauchaer Platz geleitet. Analog zu dieser Verkehrsführung wäre denkbar, den Kfz-Verkehr auch in entgegengesetzter Richtung – aus Süden kommend – westlich am Hallorenring vorbeizuleiten. Neben der Straße An der Schwemme bietet sich hierfür die Herrenstraße als Teil einer solchen Westumfahrung an“, so Sommer.

Tom Wolter, Fraktionsvorsitzender der MitBürger, ergänzt: „Wenn wir die Gelegenheit zur Umgestaltung jetzt nicht nutzen, wird sich an diesem neuralgischen Punkt der Altstadt in den kommenden drei Jahrzehnten nichts ändern. Das wäre mit Blick auf die sich stark wandelnde Mobilität in unserer Stadt eine vertane Chance.“

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