180 Millionen Euro für Pipeline- und Speicherprojekte in Sachsen-Anhalt: Aufbau des Wasserstoffkernnetzes

15. Juli 2024 | Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

Sachsen-Anhalt setzt langfristig auf klimaneutral erzeugten Wasserstoff, um die Versorgung energieintensiver Unternehmen zu sichern. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat in Berlin gemeinsam mit Sachsen-Anhalts Energie-Staatssekretär Thomas Wünsch Förderbescheide an die Fernleitungsnetzbetreiber Ontras und VNG übergeben. Der Bund unterstützt den Aufbau des Wasserstoffkernnetzes in Sachsen-Anhalt mit rund 126 Millionen Euro, während das Land 54 Millionen Euro beisteuert.

„Der Aufbau des Wasserstoffkernnetzes ist für Sachsen-Anhalt von zentraler Bedeutung“, betonte Wünsch. „Die Wirtschaft des Landes ist stark von energieintensiven Branchen wie der Chemieindustrie geprägt. Klimaneutral erzeugter Wasserstoff wird in Zukunft ein wichtiger Energieträger sein. Mit dem vorhandenen Know-how und den ambitionierten Projekten kann sich Sachsen-Anhalt zu einer führenden Region für die Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff entwickeln. Der zügige Aufbau der Infrastruktur, finanziell unterstützt von Bund und Land, ist hierfür die Grundlage.“

Das Wasserstoffkernnetz wird in den kommenden Jahren bundesweit große Erzeugungs- und Verbrauchsregionen durch Pipelines verbinden. Besonders bedeutend für Sachsen-Anhalt sind die Projekte „Green Octopus Mitteldeutschland“ und „doing hydrogen“. „Green Octopus Mitteldeutschland“ umfasst die Errichtung von Wasserstoff-Kavernenspeichern in Bad Lauchstädt im Saalekreis durch VNG sowie den Bau einer Wasserstoffpipeline von Bad Lauchstädt über Magdeburg bis nach Salzgitter durch Ontras. Mit „doing hydrogen“ plant Ontras ein Leitungsnetz von Leipzig über östliches Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin bis nach Rostock. Dabei sollen auch bestehende Erdgaspipelines auf Wasserstoff umgestellt werden.

Das Entwicklungspotenzial der klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft in Sachsen-Anhalt ist enorm. Der Aufbau von Produktions-, Speicher- und Transportkapazitäten sowie der weitere Ausbau erneuerbarer Energien könnten bis 2045 landesweit etwa 27.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Dies geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens r2b energy consulting hervor, die im Auftrag des Energieministeriums erstellt wurde. Zudem wird ab 2045 ein jährlicher Wertschöpfungszuwachs von 1,5 Milliarden Euro prognostiziert.

Diese Entwicklungen markieren einen entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft für Sachsen-Anhalt und verdeutlichen das Engagement von Bund und Land in die Förderung erneuerbarer Energien und innovativer Technologien. Die Investitionen in die Wasserstoffinfrastruktur sollen nicht nur die regionale Wirtschaft stärken, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.

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