Fast jeder zweite Mensch in Sachsen-Anhalt verdient seinen Lebensunterhalt durch Arbeit

14. Juli 2020 | Soziales | 4 Kommentare

2019 sicherten 48 % der Männer und 41 % der Frauen in Sachsen-Anhalt den überwiegenden Teil ihres Lebensunterhaltes durch eigene Erwerbstätigkeit ab. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, blieb Erwerbstätigkeit damit weiterhin die mit Abstand wichtigste Quelle für den Lebensunterhalt. Zweitwichtigste Einnahmequelle waren Renten und Pensionen, gefolgt von Einkünften von Angehörigen.

Bei den Frauen bezog mit 33 % ein deutlich größerer Anteil Renten und Pensionen als bei den Männern (26 %). Mögliche Gründe dafür sind die höhere Lebenserwartung und der frühere Renteneintritt. Von Einkünften Angehöriger lebten gleichermaßen 17 % der Männer und der Frauen.  Deutlich weniger Bedeutung für den Lebensunterhalt hatten wie in den Vorjahren Erträge aus eigenem Vermögen, laufende Hilfen zum Lebensunterhalt sowie Elterngeld, welche jeweils für deutlich weniger als 1 % der Bevölkerung die überwiegenden Einnahmequellen darstellten. Beim Elterngeld war eine stärkere Nutzung durch Frauen sichtbar: so waren 90 % der Personen mit überwiegendem Lebensunterhalt durch Elterngeld Sachsen-Anhalterinnen.

86 % der bis unter 20-Jährigen lebten überwiegend von Einkünften Angehöriger. In der Altersgruppe der 40- bis unter 60-Jährigen war der Anteil der überwiegend von Erwerbstätigkeit Lebenden mit 83 % am höchsten.  Bei den 60- bis unter 65-Jährigen lag er mit 53 % niedriger. In dieser Altersgruppe waren bereits 32 % überwiegend aus Renten und Pensionen versorgt. Dabei lebten in dieser Altersgruppe mit 34 % mehr Frauen hauptsächlich von Renten und Pensionen als Männer (31 %). 55 % der Männer dieser Altersgruppe bezogen den überwiegenden Lebensunterhalt noch aus Erwerbstätigkeit (Frauen 51 %). In der Altersgruppe der 60- bis unter 65-Jährigen zeigte sich seit 2009 bei beiden Geschlechtern eine deutliche Verlagerung hin zu mehr Erwerbstätigkeit und ein Abbau der geschlechtsspezifischen Unterschiede.

2009 bestritten nur 22 % der Frauen und 34 % der Männer der Altersgruppe ihren Lebensunterhalt überwiegend aus Erwerbstätigkeit. Hingegen bezogen bereits 66 % der Frauen und 51 % der Männer ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus Renten und Pensionen.  2019 lag der Anteil der überwiegend von Renten und Pensionen lebenden ab 65Jährigen bei 98 % (2009: 99 %).  In den letzten Jahren veränderte sich an der Rangfolge der wichtigsten Einkommensquellen nicht viel. Insgesamt nahm die Bedeutung der Erwerbstätigkeit als  Haupteinnahmequelle für den Lebensunterhalt zwischen 2009 und 2019 geringfügig zu. Der Anteil der Personen mit überwiegendem Lebensunterhalt durch Erwerbsarbeit stieg von 43 % auf 44 %. Renten und Pensionen stellten zwischen 2009 und 2019 stabil für 30 % der Sachsen-Anhalter und Sachsen-Anhalterinnen die Lebensgrundlage dar. Einkünfte von Angehörigen gewannen an Bedeutung (2009: 15 %; 2019: 17 %), u. a. da die Anzahl der unter 20-Jährigen wieder von ca. 336 000 auf 356 000 gestiegen war. An Bedeutung verloren hingegen das Arbeitslosengeld I und Hartz IV. Dies waren 2009 noch für 10 % der in Sachsen-Anhalt lebenden Personen überwiegende Quelle des Lebensunterhalts, 2019 waren es nur noch 5 %. Die Ergebnisse basieren auf dem Mikrozensus, für den das Statistische Landesamt SachsenAnhalt jährlich 1 % der Haushalte befragt.

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