Corona-infizierter Patient verlässt Krankenhaus, fährt im Linienbus umher und muss von Polizei eingefangen werden. Zwei Polizisten nun in Quarantäne
20. Oktober 2020 | Soziales | 2 KommentareGestern zu einem Polizeieinsatz, weil sich ein positiv getesteter Patient aus dem Krankenhaus Martha-Maria entfernt hat. Die Ermittlungen haben ergeben, dass er um 22.16 Uhr die Buslinie 21 genutzt hat und den Bus um 22.27 Uhr an der Haltestelle Heide-Nord wieder verlassen hat. Er wurde zu Hause aufgegriffen und ins Krankenhaus zurückgebracht. Dabei leistete der Mann Widerstand, weshalb sich nunmehr zwei Polizei-Beamte in Quarantäne befinden.
Die Nachprüfungen haben ergeben, dass sich zu der betreffenden Zeit zwei weitere Personen im Bus befanden. Wir bitten diese zwei Personen, ihren Gesundheitszustand genau zu beobachten und im Falle von Symptomen den Fachbereich Gesundheit telefonisch unter 0345/221-3238 oder per E-Mail an corona@halle.de zu kontaktieren.
Mehrere Quarantäneverstöße
Auch sonst scheinen Hallenser die quarantänepflicht nicht besonders ernst zu nehmen. Wie die Stadt heute miotzteilt, haben Ordnungskräfte der Stadt gestern 22 Quarantäne-Kontrollen durchgeführt, dabei gab es sechs Verstöße. Es wurden Strafanzeigen gestellt.
(Quelle: Stadt Halle)
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Seuchenisolierung ist wohl ein Fremdwort?
Stellt sich die Frage, ob das Krankenhauspersonal unfähig ist, dem Patienten die Notwendigkeit der Ansteckungsunterbindung, näher zu bringen, oder ob es eine unglückliche Verknüpfung von Umständen war.
Das Grundgesetz gilt weiterhin, auch für eine CDU-Regierung. Man darf nicht vergessen: Freiheitsberaubung ist für viele Menschen eine schlimme Sache. Da helfen auch nicht mehr Polizisten.
Bei „Phoenix runde“ vom 21.10.2020 (in Mediathek nachzuschauen) wurde aufgezeigt, dass auch die Regierung und ihr vorgeschalteter Bundestag entscheidende Aufklärungsprobleme hat.