19 Prozent der 20- bis 34-Jährigen haben keinen Berufsabschluss: Trotzdem viele Ausbildungsstellen unbesetzt

11. Januar 2024 | Soziales | Keine Kommentare

Die Arbeitsagentur Halle verzeichnet 73 unbesetzte Ausbildungsstellen,– darunter auch im Gastgewerbe.  Gleichzeitig haben in Sachsen-Anhalt 19 Prozent der 20- bis
34-Jährigen keinen Berufsabschluss. Ein Phänomen, das auch viele junge Menschen in Halle betrifft. Sie haben damit nicht die besten Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt – auch was den Lohn angeht“, so Christian Ullmann, Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau. Die Zahlen stammen vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Die Gewerkschaft NGG befürchtet einen „gefährlichen Trend“: Jugendliche, die maximal einen Hauptschulabschluss haben, schafften immer seltener den Sprung in eine Ausbildung. „“Es kommt darauf an, dass diese Jugendlichen intensiver gefördert werden. Sie müssen für eine Ausbildung fit gemacht werden““, so Ullmann.

Es sei grundsätzlich notwendig, mehr für den Job-Nachwuchs zu tun. „Das fängt damit an, das Potential zu erkennen, das in einem jungen Menschen steckt“, so Ullmann. Ab diesem Sommer gebe es für Jugendliche außerdem Rückenwind aus Berlin: „Der Bundestag hat eine Ausbildungsgarantie beschlossen. Ab August 2024 haben junge Menschen damit Anspruch auf eine Ausbildung. Wer keinen Ausbildungsplatz in einem Betrieb gefunden hat, bekommt das Recht auf eine außerbetriebliche Ausbildung“, sagt Christian
Ullmann.

Attraktiver sei natürlich die Ausbildung in einem Betrieb – also „mitten im Berufsleben“. Deshalb spricht sich die NGG Leipzig-Halle-Dessau zudem für eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie aus. „Dabei zahlen alle Betriebe in einen Fonds ein. Wer ausbildet, bekommt dann aus diesem Ausbildungstopf einen Großteil der Kosten erstattet – etwa für die Vergütung, die Azubis bekommen“, erklärt Christian Ullmann.

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