„Weihnachten in der DDR“
12. November 2016 | Rezensionen | 7 KommentareHeute in sechs Wochen ist zwar erst Heiligabend. Aber überall ist die kommende Advents- und Weihnachtszeit schon auf dem Vormarsch. Und dabei werden immer wieder Erinnerungen an die eigene Kindheit wach. Wie war doch Weihnachten früher? Die erste Puppe oder die elektrische Eisenbahn unter den buntgeschmückten Tannenbaum. Für die heute über 25jährigen bedeutet das natürlich Weihnachten in der DDR.
Unter diesem Titel ist jetzt im Mitteldeutschen Verlag ein Erinnerungsbuch erschienen, in dem der Herausgeber Constantin Hoffmann Geschichten und Episoden rund um das Weihnachtsfest zusammengetragen hat. Dabei interviewte er Zeitzeugen, die dann ihre eigene „Weihnachtsgeschichte“ erzählen.
Da berichtet Willi Greiner-Mai, in sechster Generation Hersteller von Baumschmuck aus Lauscha, wie die kleine Heimarbeitsfirma seines Vaters 1972 verstaatlicht wurde. Nach der Wende konnte er sich mit seiner GmbH in der Marktwirtschaft etablieren und 2008 durfte die Firma sogar den Weihnachtsbaum im Kanzleramt schmücken. Schlagersänger Frank Schöbel erzählt u.a., wie es zu der Schallplatte „Weihnachten in Familie“ und zu der gleichnamigen Fernsehsendung kam. Mit Peter Schreier und Ludwig Güttler sind auch zwei klassische Musikinterpreten gewissermaßen mit an Bord. Gefolgt von zwei Politikern: der ehemalige DDR-Kultusminister Dietmar Keller erinnert sich, wie man zu DDR-Zeiten versuchte, die Versorgungsengpässe wenigstens in der Adventszeit möglichst klein zu halten. Und Rainer Epelmann, ehemaliger Bürgerrechtler DDR-Minister für Abrüstung, berichtet über ein Weihnachtsfest, das er im DDR-Knast verbracht hat.
In seinem Vorwort beleuchtet der Herausgeber allgemein „Weihnachten in der DDR“, ehe dann die acht Zeitzeugen zu Wort kommen. Das weihnachtliche Erinnerungsbuch ist zudem mit zahlreichen historischen Abbildungen illustriert. Die 112 Seiten sind eine gelungene Mischung aus Realitätsbeschreibung und Nostalgie.
Constantin Hoffmann (Hrsg.): „Weihnachten in der DDR“, Mitteldeutscher Verlag Halle 2016, 14,95 €, 112 S. ISBN 978-3-95462-611-3
manfred18
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Bleib doch einfach weg, Stinkesocke.
Na Ronny, dein Ruf kann ja nicht noch mehr leiden, zumindest hast du jetzt ein, wenn auch stilisiertes, Bild von dir eingestellt. Mit dunkler Sonnenbrille, nur der Schlapphut fehlt.
https://disqus.com/by/farbspektrum/
Vom Mitteldeutschen Verlag hätte man ja erwarten können, das er die erfolgreiche Geschichte der Weihnachtsrevue in Halle zum Thema macht, aber wir wollen nicht zu viel erwarten, Jammerossis kommen viel besser!
Na dann Buch kaufen oder leihen und eine eigene Rezension schreiben. Anderen vorwerfen, sie würden den Inhalt „falsch“ verstehen, ist jedenfalls die faulste aller Varianten. Nicht, dass dadurch noch der „gute“ Ruf leidet. 🙂
Ich hab erwartet, dass in dem Buch steht, wie schrecklich Weihnachten in der DDR war. Die Rezension hat meine Erwartung nicht enttäuscht.
Weihnachten in der DDR – 1972 – Angela Merkel – Autobahn privatisieren
Das nennt man wohl „einen Schwibbogen schlagen“. 🙂
Wirkt aber etwas angestrengt. Vielleicht liegt’s am fehlenden Interesse für Details und Hintergründe. Wir werden es wohl keinesfalls vor dem 27.12. erfahren…
„wie die kleine Heimarbeitsfirma seines Vaters 1972 verstaatlicht wurde.“
Die Freude wird noch größer, wenn man bedenkt, dass Frau Bundeskanzlerin nun auch die Autobahnen privatisieren will. Seien es auch nur die Abschnitte, welche gewinnbringend sind. Aber die aufgeklärten Deutschen (von denen es im HS sehr viele gibt) werden sich auch über diesen Vorgang freuen.
Ich freu mich jetzt schon …
Ein frohes Fest gewünscht.